Course Schedule
Lehrveranstaltungen
“The Word for World is Forest”: Art and Human Ecological Restoration (Seminar)
Dozent/in: Raphael Daibert
Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 14:15 - 15:45 | 17.10.2023 - 01.02.2024 | C 14.102 b Seminarraum
Inhalt: This course borrows its title from the science fiction novel of Ursula K. Le Guin, published in 1972. My intention with it is to invoke more-than-human perspectives, indigenous cosmovisions and fabulations of worlds otherwise, looking at theory and artistic practices centered around ways of being in and with nature. The debate around ecology during the semester will not only look at the climate catastrophe, but shed light in action, and the constant fight against racial and gender subjugation in the Global South, sharing possibilities of moving towards a “world of many worlds” – as defended by the Zapatistas. [Provisional] Bibliography: - Malcom Ferdinand: Decolonial Ecology : Thinking from the Caribbean World; - Kathryn Yusoff: A Billion Black Anthropocenes or None; - Vanessa Oliveira: Hospicing Modernity - Nego Bispo dos Santos - Robin Wall Kimmerer: Braiding Sweetgrass. Indigenous Wisdom, Scientific Knowledge and the Teachings of Plants. - Anna Tsing: The Mushroom at the End of the World: On the Possibility of Life in Capitalist Ruins - Paulo Tavares - +++ List of artists we will be working/in dialogue with: - Walla Capelobo - Davi de Jesus do Nascimento - Denilson Baniwa - Jaider Esbell - MAHKU - Philip Rizk - Uyra - Denise Ferreira da Silva & Arjuna Neuman - +++
Architektur-Biennale 2023 in Venedig "The Laboratory of the Future" (Seminar)
Dozent/in: Ursula Kirschner
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 17.10.2023 - 15.11.2023 | C 40.164 Seminarraum | C40.164
Einzeltermin | Do, 23.11.2023, 14:00 - Mo, 27.11.2023, 12:00 | extern | Exkursion
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 07.12.2023 - 21.12.2023 | C 40.164 Seminarraum | C40.164
Einzeltermin | Do, 11.01.2024, 16:15 - Do, 11.01.2024, 17:45 | C 40.164 Seminarraum | C40.164
Inhalt: Die 18. Internationale Architektur Biennale in Venedig trägt den Titel "The Laboratory of the Future" und wird von Lesley Lokko kuratiert, einer angesehenen Architektin, Professorin und Bestsellerautorin aus Ghana und Schottland. Sie hat für die diesjährige Biennale eine Plattform geschaffen, um den globalen Prozess zur Erreichung von Klimaneutralität zu diskutieren und über die Themen Dekolonisierung und Dekarbonisierung nachzudenken. Lokko erklärt, dass Kultur oft durch die Geschichten definiert wird, die wir uns selbst erzählen, aber dabei wird nicht berücksichtigt, wer zum kollektiven "Wir" gehört. Insbesondere in der Architektur war die vorherrschende Stimme in der Vergangenheit exklusiv und ließ große Teile der Menschheit außer Acht. Die "Geschichte" der Architektur bleibt daher unvollständig, nicht falsch, aber unvollständig. Ausstellungen bieten eine einzigartige Gelegenheit, eine Geschichte zu ergänzen, zu verändern oder neu zu erzählen und ein Publikum jenseits der physischen Grenzen zu erreichen. Unser öffentlicher Diskurs hat die Macht, Veränderungen voranzutreiben, sowohl in kleinen Schritten als auch in großen Sprüngen. Ein Zitat von Lokko, welches dies verdeutlicht, lautet: "Der Aufbau von Wissen ist auch eine Form von Architektur, nur größer." (https://www.ad-magazin.de/artikel/architektur-biennale-2023-highlights) In ihrer Auswahl für die diesjährige Architektur-Biennale bezeichnet Lokko die Teilnehmenden als "Praktiker:innen". Neben renommierten Namen wie David Adjaye, Francis Kéré, Forensic Architecture und Neri & Hu hat sie auch Filmemacher:innen wie Amos Gitai, Dichter:innen wie LionHeart und Fotograf:innen wie James Morris eingeladen. Darüber hinaus hat sie talentierte junge Künstler:innen in ihre Auswahl einbezogen.
Gewalt und Gewaltlosigkeit in (Klima-)protesten (Seminar)
Dozent/in: Andrea Kretschmann
Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 26.10.2023 - 02.02.2024 | C 12.101 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 09.11.2023, 12:15 - Do, 09.11.2023, 13:45 | C 12.107 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 23.11.2023, 12:15 - Do, 23.11.2023, 13:45 | C 12.107 Seminarraum
Inhalt: Klimaproteste agieren auch mittels militanten Protests: Dazu gehörten bzw. gehören Anschläge auf die Infrastruktur oder aber Brandanschläge. Ob der zivile Ungehorsam der Klimaaktivist:innen als gewaltsam verstanden werden muss, ist gesellschaftlich und politisch umstritten. Damit reiht sich der Klimaprotest in die lange Tradition gewaltsamen Protests ein. Das Seminar untersucht diesen Konnex von Protest und Gewalt im Klimaprotest durch einschlägige Textlektüre und befragt auf Basis dieses erarbeiteten Wissens natürliche empirische Daten nach den Erscheinungsformen der Gewalt und Gewaltmotivationen unterschiedlicher Akteure.
Klimakatastrophe. Kulturwissenschaftliche Perspektiven (Vorlesung)
Dozent/in: Susanne Leeb
Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 16.10.2023 - 02.02.2024 | C HS 3
Inhalt: Die Vorlesung Paradigmen der Kulturwissenschaften II ist der Erschließung aktueller Diskussionen aus der historischen Breite und Tiefe der Kulturwissenschaften gewidmet. Die Vorlesung ist eine Ringvorlesung, gestaltet von Dozierenden der Fakultät Kulturwissenschaften, die sich aus jeweils unterschiedlichen fachlichen, methodischen und thematischen Perspektiven einem gesellschaftlichen Problemfeld widmen. Handelten bisherige Vorlesungsreihen beispielsweise von "Denken gegen Rechts", "Nach 1968", "Digitale Medien" oder "Konflikt", widmet sich die Ringvorlesung im Wintersemester 2023/24 der "Klimakatastrophe. Kulturwissenschaftliche Perspektiven". Die Klimakatastrophe ist keine reine ökologische Frage, sondern produziert gesellschaftliche Disruptionen, ruft neue Migrationsbewegungen und mit Bewegungen wie Fridays for Future, Extinction Rebellion und die Letzte Generation neue Protestformen hervor. Auch in der zeitgenössischen Kunst treten Kunstschaffenden als Aktivist*innen in den Kampf gegen die weltweite Klimakatastrophe auf. Gleichzeitig ist es in den Medien umstritten, wie weit ziviler Ungehorsam zur Rettung des Planeten gehen darf. Die Klimakatastrophe ist allerdings nicht nur ein aktuelles Phänomen, sondern hat eine lange Geschichte. Die ersten Formen des Extraktivismus datieren bis ins 16. Jahrhundert. Die Geschichte der Ökologie hat ebenfalls eine lange Geschichte und geht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Auch diese lange Geschichte kommt in der VL zur Sprache. Dabei haben in jüngerer Zeit die Kulturwissenschaften nicht nur den Diskurs um das Anthropozän entscheidend mitgeprägt, sondern es wurden auch kulturtheoretische und philosophische Ansätze entwickelt, um Natur/Kultur/Mensch-Verhältnisse grundlegend zu überdenken. Hierfür sind etwa Ansätze nichtwestlicher Ontologien, multispecies relations oder ecocriticism zu nennen, sowie Ansätze in der Architektur hin zu einem grünen Urbanismus und Bauen, wie sie in der Architektur Biennale in Venedig 2023 unter dem Titel "The Laboratory of the Future" vorgestellt werden. Die Ringvorlesung wird gerahmt von einer einführenden Vorlesung und einer Abschlussdiskussion. Während die Vorlesung die Breite kulturwissenschaftlicher Methoden, Herangehensweisen und Theorien vorstellt, werden Begleitseminare zur VL jeweilige Methoden, Ansätze und Themen vertiefen.
Mensch-Natur-Verhältnisse in der Gegenwartsliteratur (Seminar)
Dozent/in: Sven Kramer
Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 16:15 - 17:45 | 16.10.2023 - 02.02.2024 | C 5.325 Seminarraum
Inhalt: Das Seminar fragt nach aktuellen Mensch-Natur-Verhältnissen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Obgleich die Natur in verschiedenen Formen schon immer in der Literatur präsent war, verändert sich diese Präsenz mit der fortschreitenden Naturbeherrschung und -zerstörung zugleich. An einigen literarischen Werken – insbesondere an Gedichten – soll der aktuelle Stand der Wechselwirkung mit der Natur diskutiert werden. Hinzu kommt die Vergegenwärtigung theoretischer und essayistischer Positionierungen wie zum Beispiel des Nature Writing, des Ecocriticism und der Debatten um das Naturschöne.
Natur als gesellschaftliche Kategorie (Seminar)
Dozent/in: Nicolas Schneider
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 16.10.2023 - 02.02.2024 | C 11.319 Seminarraum
Inhalt: Das Seminar untersucht den modernen Begriff der Natur als gesellschaftliche Kategorie, d.h. als Produkt historischer, sozialer, politischer und philosophischer Bedingungen. So ist der Gegensatz zwischen Natur und Kultur Ausdruck einer dualistischen Denkweise, die beide Begriffe als sich gegenseitig ausschließend einander gegenüberstellt. An derartigen Dualismen und ihrer Rolle im modernen europäischen Expansionsprojekt ist nicht zuletzt unter dem Eindruck der Entgrenzungen des „Anthropozäns“ Kritik formuliert worden, häufig verbunden mit dem Versuch, der Universalisierung dichotomischer Kategorien eine nicht ausschließliche Auffassung von Gesellschaft, in der Menschliches und Nicht-Menschliches gemeinsam Gemeinschaft konstituieren, entgegenzusetzen. Mithilfe von Ansätzen aus der Kritischen Theorie versucht das Seminar, ein Verständnis für die anhaltende Wirkmacht eines verdinglichenden Naturbegriffs zu entwickeln. Darüber hinaus werden wir uns mit jüngeren Versuchen beschäftigen, Perspektiven jenseits des Gegensatzes zwischen Kultur und Natur zu entwerfen.
Philosophie und Klimawandel (Seminar)
Dozent/in: Heiko Stubenrauch
Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 16.10.2023 - 07.11.2023 | C 11.117 Seminarraum
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 14.11.2023 - 02.02.2024 | C 7.013 Seminarraum | ab 14.11.23 in C7.013
Inhalt: Ein Problem der sich zuspitzenden Klimakrise ist unsere Haltung zur Natur: Wir, als handelnde Subjekte, meinen uns nach wie vor zu oft einer passiven Natur gegenüberzustehen, die wir beherrschen und zu unseren Gunsten benutzen können. Dass diese Haltung (und ihre Institutionalisierung im Kapitalismus) katastrophale Folgen hat, wird immer sichtbarer. Die Philosophie ist nicht unschuldig an der Herausbildung und Rechtfertigung dieser Haltung. Besonders in der frühen Neuzeit wurde sie entwickelt, in der Aufklärung kam sie zur Blüte. Im Seminar werden wir uns eingangs mit diesen Theorien der Naturbeherrschung befassen (am Beispiel Francis Bacons). Darüber hinaus werden wir nach anderen Naturauffassungen in der Philosophie fragen. Zum einen wollen wir dabei (am Beispiel Aristoteles) klären, wie die Natur in der westlichen Philosophie vor der Aufklärung verstanden wurde. Zum anderen (und für den größten Teil des Seminars) werden wir uns Philosophien anschauen, die die naturbeherrschende Haltung der Aufklärung als Problem identifizieren und andere Lösungen vorschlagen. Dabei werden wir Texte verschiedener Autorinnen und Autoren der Kritische Theorie (Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse), des Neuen Materialismus (Jane Bennett, Donna Haraway) und des ökologischen Marxismus (Nancy Fraser) lesen und diskutieren.
Unser beschädigter Planet - Landschaft, Medien und Infrastruktur im Anthropozän (Seminar)
Dozent/in: Vera Tollmann
Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 10:15 - 11:45 | 16.10.2023 - 02.02.2024 | C 6.316 Seminarraum
Inhalt: „Hidden in Plain Sight, Google Seeks More Power“, betitelte die New York Times einen Bericht über ein neues Datencenter in Oregon am Columbia River. Für das Cooling von Servern wird jede Menge Wasser benötigt. Die Produktion von Mikrochips in den Rechnern braucht über 60 Rohstoffe. Mit dem steigenden Bedarf an Energie, Wasser und Rohstoffen werden Landschaften verändert. Kriege werden über Angriffe auf digitale Infrastruktur ausgefochten. Infrastruktur ist also angreifbar. Black Outs, Störungen, Funklöcher, Wartungsarbeiten – auch im Alltag kann sich Infrastruktur bemerkbar machen, wenn sie ausfällt. Mit dem Boom von Künstliche Intelligenz-Anwendungen wächst der Bedarf an Infrastruktur: mehr Sendemasten, mehr Tiefseekabel, mehr Datencenter, mehr Mikrochips, mehr Kilowattstunden. Neben den ökologischen und politischen Dimensionen beschäftigt uns in diesem Seminar die Problematik der Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Infrastruktur. In den Medienwissenschaften hat sich in den letzten Jahren ein Disziplinen übergreifender Forschungsschwerpunkt zu Infrastrukturen entwickelt, in dem die historischen, ökologischen, sozialen und politischen Dimensionen untersucht und Alternativen diskutiert werden. Das Seminar widmet sich demnach Fragen von Technologie, Infrastruktur und Umwelt. Wir werden Texte von Susan Leigh Star, Xiaowei Wang, Nicole Starosielski u.a. lesen.