Course Schedule

Veranstaltungen von Heiko Stubenrauch


Lehrveranstaltungen

Fetischismus (Seminar)

Dozent/in: Heiko Stubenrauch

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 17:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 40.256 Hybridraum

Inhalt: „Fetischismus“ heißt zunächst – ganz allgemein gesprochen – die Verehrung von Gegenständen. Doch was meint „Verehrung“ hier? Drei auf den ersten Blick ganz unterschiedliche Bedeutungsdimensionen des „Fetisch“ oder „Fetischismus“ haben sich in den letzten drei Jahrhunderten herausgebildet: Zunächst (1) wurde der Begriff des Fetischismus durch den Naturforscher und Aufklärer Charles de Brosses in seinem Buch Über den Dienst der Fetischengötter (1760) auf sogenannte „Naturreligionen“ in den Gesellschaften Westafrikas angewendet, um den Glauben an Gottheiten und Mächte zu beschreiben, die in den Gegenständen wohnten. Dabei kennzeichnete der Fetischbegriff diese Religionen als „irrationale“ Formen des Aberglaubens, von denen sich die christlich geprägten europäischen Gesellschaften abheben konnten. Darauf aufbauend (2) hat Karl Marx in Das Kapital etwa hundert Jahre nach de Brosses den Begriff übernommen, um den Gesellschaften des kapitalistischen Zentrums einen Spiegel vorzuhalten. In diesen Gesellschaften herrsche ebenso ein quasi-religiöses Verständnis von Objekten, nämlich von Waren vor (der sogenannte „Warenfetisch“), durch das der arbeitsteilige Produktionsprozess verschleiert wird. Und letztlich (3) hat Sigmund Freud zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die Verehrung von Objekten auf das Gebiet der Sexualität bezogen, und zwar auf eine Form des Begehrens, die sich isoliert auf Gegenstände oder einzelne Körperteile statt auf eine begehrte Person als Ganze richtet. Auf den zweiten Blick wird erkenntlich, dass im Fetischismusbegriff die Phänomene des Kapitalismus, des Kolonialismus und der Globalität auf eigentümliche Weise zusammentreffen. So wurde mithilfe des Fetischismusbegriffs einerseits koloniale Abwertung („fetischistischer“ Kulturen) betrieben, andererseits lassen sich Phänomene kapitalistischer Ausbeutung (u.a. des globalen Südens) oder sexueller Exotisierung (des kolonialen Anderen) mithilfe des Fetischismuskonzepts analysieren. Im Seminar werden wir deshalb den Fetischismusbegriff fokussieren, nicht nur um ein facettenreiches Bild der Moderne zu gewinnen, sondern auch und vor allem, um uns so den Phänomenen des Kapitalismus, der Kolonialität und der Globalität zu nähern. Zu diesem Ziel werden wir sowohl die klassischen Konzepte des Fetischismus (de Brosse, Marx, Freud) lesen und diskutieren, als auch neuere und zeitgenössische Weiterentwicklungen (voraussichtlich u.a. von Stuart Hall, Julika Funk, Elfi Bettinger, Guy Debord, Walter Benjamin, Bruno Latour, Todd McGowan, Aníbal Quijano).

Kants Kritik der Urteilskraft (Seminar)

Dozent/in: Heiko Stubenrauch

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 14.10.2024 - 31.01.2025 | C 14.201 Seminarraum

Inhalt: In der "Kritik der Urteilskraft" arbeitet Kant nicht nur seine ästhetische Theorie aus und setzt sich mit ästhetischen Schlüsselbegriffen wie etwa dem Schönen und dem Erhabenen auseinander. Dieses Spätwerk Kants gilt zudem als elementarer Bestandteil, wenn nicht sogar als Abschluss seines philosophischen Systems. In diesem Buch versucht Kant nämlich Übergänge zwischen Natur und Vernunft zu finden, die sich in seinem restlichen Werk oft unvermittelt gegenüberstehen. Im Seminar wollen wir Schlüsselpassagen aus der "Kritik der Urteilskraft" lesen, diskutieren und sie uns auch mithilfe von Sekundärliteratur erschließen.

Promotionskolloquium PLG (Kolloquium)

Dozent/in: Steffi Hobuß, Sven Kramer, Roberto Nigro, Emer O'Sullivan, Heiko Stubenrauch

Termin:
Einzeltermin | Fr, 24.01.2025, 11:00 - Fr, 24.01.2025, 14:00 | Online-Veranstaltung | online

Inhalt: Promovierende des Forschungskollegs für Philosophie, Literatur und Geschichte präsentieren ihre Projekte und erläutern sie in der folgenden Diskussion mit den Teilnehmenden des Kollegs. Darüber hinaus diskutiert das Kolleg relevante Forschungsliteratur und richtet Workshops mit geladenen Gästen aus.