Course Schedule
Veranstaltungen von Prof. Dr. rer. nat. Michael Braungart
Lehrveranstaltungen
Regionalentwicklung durch Förderung von Cradle to Cradle-Innovationen – die C2C-Modellregion Nordostniedersachsen (Seminar)
Dozent/in: Michael Braungart, Paul Musenbrock
Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 25.10.2023 - 24.01.2024 | C 12.002 Seminarraum
Inhalt: Menschen und Unternehmen stehen angesichts endlicher Ressourcen in Zukunft zunehmend vor der Herausforderung einer Verknappung und Verteuerung von Rohstoffen. Allgegenwärtig ist zudem die höchst dringliche Notwendigkeit, Klima und Umwelt endlich in ausreichendem Maße zu schützen. Mithilfe einer konsequenten Kreislaufwirtschaft nach dem Cradle to Cradle-Konzept könnte sowohl der Schutz von Klima und Umwelt sichergestellt als auch das Problem begrenzter Ressourcen gelöst werden. Während die Natur im Kreislauf wirtschaftet, ist der Mensch das einzige Lebewesen, das linear wirtschaftet, d. h. der Erde Ressourcen entnimmt und am Ende Abfall produziert. Problematisch ist dies nicht nur angesichts endlicher Ressourcen, sondern vor allem auch wegen mit deren Abbau einhergehender Umweltzerstörung und Treibhausgasemissionen. Aktuelles Recycling ist meist ein „Downcycling“, denn die rezyklierten Stoffe weisen geringere Qualität auf als vorher und können deshalb selten für denselben Zweck wiedergenutzt werden, weshalb sie am Ende doch entsorgt und neue Stoffe abgebaut werden. Durch solche Ressourceneffizienzmaßnahmen werden Klima und Umwelt lediglich langsamer zerstört. Cradle to Cradle steht für eine vollkommene Kreislaufwirtschaft, in der Produkte von Beginn an so entwickelt und – unter Einsatz erneuerbarer Energien – so hergestellt werden, dass die eingesetzten Materialien gesund, umweltverträglich und generell nützlich für die Umwelt sind und nach der Nutzung in gleichbleibender Qualität vollständig wiederverwendet werden können, indem sie entweder im biologischen oder im technischen Kreislauf geführt werden. Ziel ist es, das Konzept Abfall zu eliminieren und einen positiven Fußabdruck für Klima und Umwelt zu erzeugen. Aktuell geht die EU erste Schritte ihres neuen Aktionsplans zur Förderung kreislauffähiger und umweltverträglicher Produkte. Die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg haben sich entschieden, die Entstehung von Cradle to Cradle-Innovationen zu fördern, um die ökologische und ökonomische Zukunftsfähigkeit der Region sicherzustellen. Hierfür wurde das Projekt „Neue Strategien und Strukturen für eine Cradle to Cradle-Modellregion in Nordostniedersachsen“ gestartet. Im Rahmen des Projektseminars wird den Studierenden zunächst der Ansatz einer Regionalentwicklung durch Förderung von Cradle to Cradle-Innovationen vorgestellt. Anschließend wird ihnen die Möglichkeit gegeben, sich abhängig von ihren Interessen in einen Teilbereich wie z. B. Landwirtschaft, Bau, Energie oder verschiedene Branchen des verarbeitenden Gewerbes tiefer einzuarbeiten, um schließlich im Rahmen einer Projektarbeit ihr Wissen in praktische Vorschläge umzusetzen, die der Entwicklung der Modellregion zunutze kommen können.
- Masterprogramm Humanities & Social Sciences: Kulturwissenschaften - Culture, Arts and Media [ab Studienbeginn WS 13/14] - Komplementärstudium - Connecting Science, Responsibility and Society
- Masterprogramm Management - Komplementärstudium - Connecting Science, Responsibility and Society
- Masterprogramm Governance & Law: Staatswissenschaften - Public Economics, Law and Politics - Komplementärstudium - Connecting Science, Responsibility and Society
- Masterprogramm Sustainability: Nachhaltigkeitswissenschaft - Sustainability Science - Komplementärstudium - Connecting Science, Responsibility and Society
- Masterprogramm Cultural Studies: Culture and Organization - Komplementärstudium - Connecting Science, Responsibility and Society
- Masterprogramm Kulturwissenschaften: Kritik der Gegenwart - Künste, Theorie, Geschichte - Komplementärstudium - Connecting Science, Responsibility and Society
- Masterprogramm Kulturwissenschaften: Medien und Digitale Kulturen - Komplementärstudium - Connecting Science, Responsibility and Society
- Masterprogramm Kulturwissenschaften: Theorie und Geschichte der Moderne (auslaufend) - Komplementärstudium - Connecting Science, Responsibility and Society
- Masterprogramm Governance & Law: Rechtswissenschaft - Schwerpunktbereich inklusive Komplementärstudium und Masterarbeit - Connecting Science, Responsibility and Society
Einführung in Cradle to Cradle (Vorlesung)
Dozent/in: Michael Braungart
Termin:
wöchentlich | Montag | 12:15 - 13:45 | 16.10.2023 - 02.02.2024 | C HS 3
Inhalt: Die Vorlesung “Einführung in Cradle to Cradle” bietet einen umfassenden, theoretischen Einstieg in die Cradle to Cradle Denkschule. Das Cradle to Cradle Konzept besteht inzwischen seit über 30 Jahren und hat seither weitreichende Auswirkungen auf Wissenschaft und Industrie sowie das Nachhaltigkeitsverständnis gehabt. Dabei lehrt es in Nährstoffkreisläufen zu denken, die das Konzept von Müll obsolet machen. Auch stellt es die bis heute verbreitete „Zero-Impact“-Mentalität in Frage, die lediglich auf die Verringerung der negativen Umwelteinflüsse durch Menschen abziehlt. Dem stellt C2C den positiven Ansatz der Öko-Effektivität entgegen, welcher darin besteht nicht weniger schlecht, sondern gut für die Umwelt zu sein. Das Cradle to Cradle Konzept geht somit von einem positiven Menschenbild aus.
- Leuphana Bachelor - Komplementärstudium - Medialitätsorientierte Zugänge zu inter- und transdisziplinären Wissenschaften
- Lehren und Lernen - Komplementärstudium - Medialitätsorientierte Zugänge zu inter- und transdisziplinären Wissenschaften
- Sozialpädagogik - Komplementärstudium - Medialitätsorientierte Zugänge zu inter- und transdisziplinären Wissenschaften
- Wirtschaftspädagogik - Komplementärstudium - Medialitätsorientierte Zugänge zu inter- und transdisziplinären Wissenschaften
Von der Wiege zur Wiege - Einführung in Cradle to Cradle (Projekt)
Dozent/in: Michael Braungart
Termin:
wöchentlich | Montag | 10:15 - 11:45 | 16.10.2023 - 23.10.2023 | C 12.108 Seminarraum
wöchentlich | Montag | 10:15 - 11:45 | 30.10.2023 - 02.02.2024 | C 14.202 Seminarraum
Inhalt: Durch die Verbindung von Theorie und Praxis soll das Projektseminar “Von der Wiege zur Wiege – Einführung in Cradle to Cradle“ den Studierenden einen umfassenden Einstieg in die Cradle to Cradle Denkschule bieten und gleichzeitig ihre eigenen Ideen fördern. Mit dem Cradle to Cradle Konzept hat sich die Sichtweise auf den Nachhaltigkeitsbegriff in den letzten Jahren sowohl in der Wissenschaft als auch in besonderer Weise in der Industrie grundlegend verändert. So wurde und wird zukünftig der herkömmliche Nachhaltigkeitsansatz, welcher eine „Zero-Impact“-Mentalität predigt, abgelöst von einem Prinzip, welches statt der Verringerung der negativen Umwelteinflüsse die Vergrößerung der positiven Effekte menschlichen Daseins hervorhebt. Somit wurde angefangen, die Lösung in Kreisläufen sehen. Etwa soll der Müllproblematik nicht entgegengewirkt werden, indem Konsum minimiert und der eigene Fußabdruck kleingehalten wird, sondern indem Konsum anders gedacht und sich die Natur dazu als Vorbild genommen wird. Es gilt nicht die Krise zu fürchten, sondern das Positive zu fokussieren. So schreibt PWC als eine der vier weltweit größten Wirtschschaftsprüfungsgesellschaften in der 2019 veröffentlichten Studie „The Road to Circularity“: „Nothing in nature is wasted because all materials re-enter the ecosystem through a circular biological process that forms a continuous cycle”. Neben dem ökologischen Kreislauf umfasst Cradle to Cradle den technischen Kreislauf welcher gewährleistet, dass jeder einzelne für Produkte verwendete Rohstoff ein Nährstoff ist und somit erneut genutzt werden kann. Insofern qualitativ hochwertige, intelligente Materialien eingesetzt werden und bereits in der Produktion die Kreislauffähigkeit berücksichtigt wird, kann von Öko-Effektivität gesprochen werden. Nicht zuletzt umfasst das Designkonzept eine weitreichende soziokulturelle Komponente. Cradle to Cradle denkt lösungsorientiert, sieht die Chance in den Individuen und basiert somit auf menschlichem Potential. Interdisziplinär gilt es, dieses mittels Zusammenarbeit von unterschiedlichen Akteur*innen aus allen Nischen zu schöpfen. Somit soll in diesem Seminar in erster Linie das Können der Studierenden hervorgehoben und wertgeschätzt werden. Besonders der Enthusiasmus des Studienstarts und der damit verbundene Veränderungswille und die neuen Ideen der Studierenden sollen dafür genutzt werden, auch selbst interessante Projekte ins Leben zu rufen, welche im weiteren Verlauf des Studiums weitergeführt und dabei gefördert werden können.
- Lehren und Lernen - Leuphana Semester - Wissenschaft transformiert: verantwortliches Handeln
- Wirtschaftspädagogik - Leuphana Semester - Wissenschaft transformiert: verantwortliches Handeln
- Leuphana Bachelor - Leuphana Semester - Wissenschaft transformiert: verantwortliches Handeln
- Sozialpädagogik - Leuphana Semester - Wissenschaft transformiert: verantwortliches Handeln
Cradle to Cradle - New Business Models (Projekt)
Dozent/in: Michael Braungart
Termin:
wöchentlich | Montag | 14:15 - 17:45 | 16.10.2023 - 02.02.2024 | C 11.307 Seminarraum
Inhalt: Through 3D printing and digitization, every machine and every product can be copied within a few months. Thus, you compete with your own product and medium-sized companies will lose their business base. Mechanical engineering will no longer take place in Europe in a few years. So it is necessary to change business models. Instead of selling products, the performance of these products must be offered. Nobody needs the machines, only their performance is needed. This allows that the best and highest quality materials can be used and the product stays competitive. Who needs a washing machine? Instead, it needs the service of washing. Who needs desk chairs? Instead, it needs healthy sitting. Who needs carpeting? Instead, it needs a floor packing insurance. All things that can't be composted or otherwise used as a biological nutrient need to go back to the person who created the product. So it's not about a different form of waste management. It's about new business models in which no waste is generated in the first place. Actual recycling currently takes place only in exceptional cases. Up to now, no window glass has been recycled back into window glass. No car to car. No cell phone to cell phone. Valuable materials are lost to large extent via downcycling processes. Rare non-ferrous metals in particular are "recycled" into primitive products. For example, 46 steel alloys from a Mercedes are subsequently turned into primitive concrete-steel mats. In this seminar we will work on this type of new Business Models. We will analyze the current Business Models, create new ones and turn them together with other companies into reality.
Transdisziplinäre Projektarbeit - Cradle-to_Cradle & Life Cycle Assessment (Projekt)
Dozent/in: Michael Braungart, Andreas Möller
Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 08:15 - 11:45 | 16.10.2023 - 02.02.2024 | C 11.307 Seminarraum
Inhalt: In einem Lehrbuch zur Organisations- und Wirtschaftsinformatik beklagt der Autor Arno Rolf kleinteilige Strukturen, die das Machen vom Lamentieren trennt (Rolf 1998, S. 32): Während die Macher:innen unzureichend die Folgen ihres Machens reflektieren, verändern die Lamentieren:innen gar nichts. Er verwendet den Begriff der Gestaltung bzw. des Designs, um beide Dimensionen das Handelns zu integrieren, und spricht von Gestaltungsforschung. Diese Überlegungen wollen wir im Minor übertragen: Gestalten als Beitrag zu einer Nachhaltigen Entwicklung. Dieses Gestalten findet statt in einem Zusammenhang aus vorhandenen Strukturen, Regeln, Prinzipien und Orientierungen. Oft verinnerlichen wir diese implizit anhand von Vorlesungen, Abhandlungen, Lehrbüchern usw. Sie müssen nicht explizit angesprochen werden - und dennoch beeinflussen sie unser Handeln. Regelmäßig sind sie auch Auswege aus (ehemaligen) technischen, organisatorischen und sozialen Problemlagen oder sie stehen für Strukturelemente: Produktion, Entsorgung, Konsument usw. Arno Rolf spricht von Macher:innen, wenn diese Verinnerlichungen, etwa durch eine Ausbildung oder ein Studium, stattgefunden haben und das Problemlösen und Handeln anleiten. Immer wieder versetzt es uns in Erstaunen, wenn wir auf solche Expert:innen treffen: Wir schildern ihnen verzweifelt ein Problem, und sie antworten mit Sätzen wie „Daran liegt es“ oder „Das mach ich dir“. Dieses Wissen schließt in der Regel auch die Frage der Machbarkeit oder Unmöglichkeit mit ein. Solche Einschätzungen finden allerdings in den bereits erwähnten Zusammenhängen aus vorhandenen Strukturen, Regeln, Prinzipien und Orientierungen statt. Es geht hier also nicht um Unmöglichkeit im Sinne der Quadratur des Kreises. Vielmehr könne Kostenrechner:innen zum Design eines Produkts anmerken, dass es nicht machbar sei, während die Produktion technisch kein Problem darstellt. Eine Folge davon ist, dass man kleine Änderungen leichter umsetzen kann als große. Wir gehen bei diesem Minorangebot davon aus, dass die bisher durchgeführten kleinteiligen Änderungen in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung nicht ausreichen. Vielmehr ist ein neues Orientierungswissen notwendig, welches die gesamten Systeme neu denkt. Hierfür bietet das Cradle to Cradle-Konzept (C2C) eine Möglichkeit, neues Orientierungs- und Gestaltungswissen zu generieren und in einen größeren Zusammenhang der Transformationsprozesse einzubringen. Zumindest in einer Phase des Übergangs und bei frühen Phasen der Anwendung in Bereichen (neue Formen und Infrastrukturen der Mobilität) stellen sich dabei auch Fragen der Konkretisierung. Nicht selten hat man verschiedene Optionen, und man will natürlich die beste bestimmen können (wobei erst mal zu klären ist, was überhaupt "das Beste" ist). Hier kommen Methoden in den Blick, die versuchen, Umweltwirkungen von Produkten, Dienstleistungen, verbundenen Wertschöpfungssystemen usw. abzuschätzen, insbesondere Stoffstromanalysen und das Life Cycle Assessment (LCA). Nun ist das LCA nicht als Evaluationsinstrument für Cradle to Cradle entwickelt worden, so dass wir im Rahmen des Minor auch darüber nachdenken, inwieweit das Prinzip des Life Cycle Assessments anwendbar ist oder abgewandelt werden kann. Das Konzept von Cradle to Cradle geht dabei nicht von einem rein auf Effizienz ausgelegten Produktlebenszyklus aus, sondern von einem, der auf Effektivität ausgerichtet ist. Darüber hinaus beinhaltet Cradle to Cradle Themen, wie die Einschätzung der Materialgesundheit oder die Wiederverwendungsmöglichkeit von Materialien.