Vorlesungsverzeichnis

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Veranstaltungen von Prof. Dr. Lars Alberth


Lehrveranstaltungen

Kindheit und soziale Ungleichheit (Seminar)

Dozent/in: Lars Alberth

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 14:15 - 15:45 | 07.04.2025 - 11.07.2025 | C 6.317 Seminarraum

Inhalt: Die Frage nach sozialen Ungleichheiten ist eine zentrale Aufgabe der Analyse von Gesellschaften. Kindheiten sind in mehrfacher Hinsicht durch Ungleichheit geprägt: Kinder sind eine marginalisierte Gruppe gegenüber Erwachsenen, sie sind aber auch untereinander ungleich (z.B. bezogen auf Geschlecht, soziale Herkunft oder Zugehörigkeit zu ethnisch markierten Gruppen). Schließlich lassen sich auch Ungleichheiten zwischen den normativen Mustern guter Kindheiten identifizieren, die historisch und global variieren. Die Analyse ungleicher Kindheiten verlangt darüber hinaus eine Erklärung dafür, wie diese Ungleichheiten produziert und stabilisiert werden. Das ist die zweite Frage, der im Seminar nachgegangen werden soll: Wie werden Kindheiten institutionell (in Schule und Familie, durch Staat, Experten, Ökonomie oder auch Peer-Kultur) hervorgebracht und abgesichert? Das Seminar stützt sich wesentlich auf die gemeinsame Lektüre und Diskussion von aktuellen Forschungsberichten und Artikeln in wissenschaftlichen Fachzeitschriften zu den folgenden Themenblöcken: - Bildungssoziologische Perspektiven auf die Reproduktion sozialer Ungleicheit in der Schule - Kindheitssoziologische Perspektiven auf Kindheit und soziale Ungleichheit: Akteurschaft, generationale Ordnung und normative Muster guter Kindheit - Nationale und supranationale Politiken der Kindheit - Aushandlung von sozialen Ungleichheiten, insbesondere auch aus Perspektive der Kinder

Beobachten und Beschreiben in der qualitativen Sozialforschung (Seminar)

Dozent/in: Lars Alberth

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 07.04.2025 - 11.07.2025 | C 5.310 Seminarraum

Inhalt: Teilnehmende Beobachtung ist ein Standard qualitativer Sozialforschung, seit Malinowski 1922 forderte, man solle Kulturen aus "der Perspektive der "Eingeborenen" erfassen, und die Chicagoer Soziolog:innen damit begannen, die Spannungen zu untersuchen, die aus großer sozialer Distanz unterschiedlicher Migrationsgruppen bei gleichzeitig großer physischer Nähe in der Metropole am Lake Michigan resultierten. In den Jahrzehnten darauf enstanden auch detaillierte Untersuchungen des Unterlebens in Psychatrien, an medizinischen Fakultäten, zur schulischen Interaktionordnung oder auch zu abweichenden Subkulturen und Gangstrukturen. Aber was mit der einfachen Forderung begann, sich "den Hosenboden schmutzig zu machen" (Robert E. Park), verlangt dann doch einiges: Der Zugang zum Forschungsfeld muss organisiert, die Teilnehmer:innen über die Beobachtung aufgeklärt, der Körper und die eigene Lebensführung den Rhythmen und Routinen des Feldes unterworfen, Rapport zu den Menschen entwickelt und schließlich auch alles aufgeschrieben werden! Dabei ist es auch nie ganz leicht, sich zu entscheiden, was interessant und relevant genug ist, um es schriftlich festzuhalten. Und wie beschreibt man eigentlich die sozialen ebenso wie die körperlichen Choreografien, die man beobachtet. Und wenn man es nicht gleich festhält, ist es auch sofort wieder vergessen. Das Seminar will diese und weitere Fragen methodisch und methodologisch bearbeiten und praktische an das Verfassen und Interpretieren von Beobachtungsprotokollen heranführen.

Forschungskolloquium Sozialpädagogik (Kolloquium)

Dozent/in: Lars Alberth, Anke Karber, Ellen Kollender, Philipp Sandermann, Birte Siem

Termin:
Einzeltermin | Mo, 16.06.2025, 10:00 - Mo, 16.06.2025, 16:00 | C 7.307 Seminarraum

Inhalt: Das Kolloquium dient der Vorstellung und kollegialen Diskussion laufender Promotionsverfahren im Themenbereich des Kollegs.

Situation, Social Organization, and the Self: Interactionist Imagination of Education. (Seminar)

Dozent/in: Lars Alberth

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 16:15 - 18:15 | 07.04.2025 - 11.07.2025 | intern

Inhalt: "Under the perspective of symbolic interaction, social action is lodged in acting individuals who fit their respective lines of action to one another through a process of interpretation; group action is the collective action of such individuals" (Blumer 1964, p. 84). By focussing on humans' ability to act towards themselves as well as on the mutual orientation via the use of symbols, Blumer breaks with traditional ideas of human action: a) the idea that behavior is hardwired into the biological make-up of people, b) the idea that social structure or culture determines action, and c) the idea that people act only on the basis of preceding (external or internal) stimuli or motivation. Instead the family of theories subsumed unter the label "symbolic interactionism" focusses on the ongoing activities and processes of definition which people use to navigate everyday situations. These activities are seen as fundamentally social (i.e., always involving one's self and others). It is not incidental, that the analysis of education and socialization as a socially organized phenomenon remains a stronghold of this theoretical tradition. After getting some familiarity with canonical texts, theoretical perspectives and core concepts, the participants are encouraged to discuss and present their Ph.D. projects with regards to the symbolic interactionist imagery.

Globale Perspektiven auf Kindheit (Seminar)

Dozent/in: Lars Alberth

Termin:
wöchentlich | Donnerstag | 12:15 - 13:45 | 07.04.2025 - 11.07.2025 | C 14.103 Seminarraum

Inhalt: Die gesellschaftliche Ausgestaltung von Kindheit sowohl als Lebensphase als auch der sie stützenden Institutionen (v.a. Recht, Familie, Bildung, Kinderschutz) hat sich seit den 1960ern weitestgehend globalisiert, ist "Weltkultur" (John Meyer) geworden. Dies führte einerseits zu einer gesteigerten gesellschaftlichen Sichtbarkeit von Kindheiten (die es zu entwickeln, förden und schützen gelte), aber auch zu Spannungen zwischen globalen Ansprüchen und Normen, wie Kindheiten zu gestalten seien und regionalen bzw. kulturellen Vorstellungen für konkrete Kinderleben in Ländern des globalen Südens.