Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Beweisen-Wissen-Glauben (Seminar)

Dozent/in: Nils Ole Oermann

Termin:
Einzeltermin | So, 22.10.2023, 10:00 - So, 22.10.2023, 19:00 | C 11.320 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 27.10.2023, 14:15 - Fr, 27.10.2023, 20:00 | C 11.320 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 28.10.2023, 10:00 - Sa, 28.10.2023, 19:00 | C 11.320 Seminarraum

Inhalt: Ich möchte den Studenten keine Antworten geben – schon gar nicht auf Fragen, die sie nicht haben. Vielmehr ist es mein Anliegen, auf die vielen Voraussetzungen und Widersprüche unseres Denkens in den exakten Wissenschaften aufmerksam zu machen und so zum eigenen Denken zu ermutigen. In einer Zeit der 1000 Angebote bildet das persönliche Urteilsvermögen eine grundlegende Voraussetzung sowohl für ein sinnvolles Leben als auch für den von der Demokratie als notwendig vorausgesetzte Deliberationsprozess. Was könnte auch ganz anders sein, als fast alle es behaupten? Woher wollen sie das wissen? Für die Lehrveranstaltungen setzen wir keine speziellen Vorkenntnisse voraus, wohl aber den Mut, – wenn es sein muss – auch gegen den Strich des Selbstverständlichen und Unhinterfragten zu denken. „Wenn es sein muss“ bedeutet hierbei, die Ergebnisse der exakten Wissenschaften des 20. Jahrhunderts ernstzunehmen; was könnten wir auch besser tun? Befinden wir uns mit den exakten Wissenschaften auf dem Weg zur Wahrheit? Erkennen wir die Wirklichkeit adäquat? Sind wir ihr näher und damit schlauer als alle anderen Kulturen und Zeiten? Wenn „ja“ – woraus resultieren dann die zahllosen Probleme, vor denen wir weltweit stehen? Löst noch mehr wissenschaftlich-technischer Fortschritt die Probleme, die uns dieser Fortschritt (leider heute noch) beschert? Was sind überhaupt „Wissenschaft“, „Technik“ und „Fortschritt“? Wer weiß das? Weiß das wer? Gibt es Experten, die uns und unsere Erde in eine gesicherte menschliche Zukunft steuern? Welche Funktion kommt dabei der Religion zu? Kommt ihr heute überhaupt noch eine zu? Oder wird die Bedeutung der Religion sogar noch viel größer werden – wie viele Denker annehmen, die sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen? Welches Verhältnis besteht dann zwischen Glauben und Wissen? Kann man den Glauben verstehen? Oder müsste man ihn gar verstehen – wie das Negativbeispiel des Kreationismus zeigt? Was haben wir dann von den Neo-Atheisten wie Schmidt-Salomon, Dawkins oder Onfray zu halten? Sind sie weiter als wir – oder hinter uns zurückgeblieben?

Change Management- Veränderungsprozesse in Bildungsinstitutionen gelingend gestalten (Seminar)

Dozent/in: Maren-Kristina Lüders

Termin:
Einzeltermin | Fr, 27.10.2023, 14:00 - Fr, 27.10.2023, 18:00 | C 1.209 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 28.10.2023, 09:00 - Sa, 28.10.2023, 17:00 | C 1.209 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 12.01.2024, 14:00 - Fr, 12.01.2024, 18:00 | C 1.209 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 13.01.2024, 09:00 - Sa, 13.01.2024, 17:00 | C 1.209 Seminarraum

Inhalt: Die (Weiter-)Entwicklung von Bildungsinstitutionen kann durch externe Vorgaben (z. B. Veränderungen in den Vorgaben der KMK) oder auch durch interne Entscheidungsprozesse (z. B. strategische Neuausrichtung der Institution) ausgelöst werden, die sich dann entsprechend auf unterschiedlichen Ebenen auswirken. Unabhängig von der jeweiligen Ebene sind derartige Prozesse oft auch mit Abwehrmechanismen – z. B. bei den MitarbeiterInnen – verbunden, die es zu bewältigen gilt. Dies ist oft kein leichtes Unterfangen. Hiervon ausgehend setzen wir uns zunächst mit Gelingens- und Scheiterbedingungen in Veränderungsprozessen auseinander. Dabei differenzieren wir zwischen sogenannten "harten" und "weichen" Faktoren. Darauf aufbauend werden wir unterschiedliche Tools zunächst theoretisch kennenlernen um sie dann auszuprobieren und anschließend auf einen eigens erlebten/initiierten Veränderungsprozess übertragen. Neben theoretischem Hintergrundwissen geht es im Seminar vor allem um das Ausprobieren, Einüben, Erleben und Reflektieren von Methoden, die in Veränderungsprozessen eingesetzt werden können.

FÄLLT AUS: Unravelling Interculturality: Theoretische und methodologische Perspektiven auf ein ubiquitäres Phänomen (Seminar)

Dozent/in: Marie-Louise Bartsch, Juliane Ostermoor

Termin:
wöchentlich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 20.10.2023 - 27.10.2023 | intern | große Tafel, Pinnwände, Flipchart
Einzeltermin | Fr, 03.11.2023, 16:15 - Fr, 03.11.2023, 17:45 | intern | Raumwechsel am 3.11.
wöchentlich | Freitag | 16:15 - 17:45 | 10.11.2023 - 02.02.2024 | intern | roße Tafel, Pinnwände, Flipchart

Inhalt: Seit dem cultural turn in den Geisteswissenschaften erfährt der Begriff „Interkulturalität“ ein breites wie komplexes Spektrum möglicher terminologischer Fassungen. Der erste Teil des Seminars bietet Studierenden daher zunächst eine Einführung in aktuelle Theorien der Kultur und der Interkulturalität, um eine kritisch-reflexive Perspektive auf das Konzept zu entwickeln. Zugriffe aus der Soziologie, Philosophie und Literaturwissenschaft bieten einen interdisziplinären Zugriff auf das Spannungsfeld „Kultur-Interkulturalität-Transkulturalität“, auf das im zweiten Teil des Seminars aufgebaut wird: Die Studierenden werden Fallbeispiele unterschiedlicher kommunikativer Settings, wie z.B. Chat-Interaktionen, gedolmetschte Arzt-Patienten-Gespräche oder Kommunikationen im Hochschulkontext sichten, um Interkulturalität als Phänomen an der konkreten Oberfläche sozialen Handelns analytisch nachzuvollziehen. Um das theoretische Konzept methodisch operationalisieren zu können, werden die Studierenden zu Beginn in Grundzüge der ethnomethodologischen Konversationsanalyse eingeführt. Ziel ist es, die analytischen Beobachtungen vor dem Hintergrund der gelernten Interkulturalitätskonzepte zu diskutieren und damit die Beziehung von Theorie und Praxis selbständig auszutarieren. Das Seminar vermittelt mit Hilfe des Flipped-Classroom-Modells die Fähigkeit, komplexe theoretische Begriffe entlang des Interkulturalitätsdiskurses mit Hilfe von kompetenz-orientierten, aktivem Lernen zu verstehen und kritisch zu hinterfragen. Das Seminar setzt dieses Modell konkret um, in dem es Studierende in asynchronen Phasen mit Hilfe von z.B. Social-Reading und einem interaktiven Moodle-Raum die Möglichkeit bietet, Grundlagentexte selbstständig zu erarbeiten, um sie auf die im Seminar stattfindende kritische Analyse und Vertiefung des Themas vorzubereiten.

Gender, Sexuality and Intersectionality (FSL) (Vorlesung)

Dozent/in: Ben Trott

Termin:
Einzeltermin | Mo, 16.10.2023, 16:15 - Mo, 16.10.2023, 19:45 | C 5.311 Seminarraum
wöchentlich | Montag | 16:15 - 19:45 | 04.12.2023 - 18.12.2023 | C 5.311 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 07.12.2023, 11:00 - Do, 07.12.2023, 12:30 | extern | Exkursion
wöchentlich | Montag | 16:15 - 19:45 | 15.01.2024 - 22.01.2024 | C 5.311 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 29.01.2024, 16:15 - Mo, 29.01.2024, 17:45 | C 5.311 Seminarraum

Inhalt: This lecture-based class introduces students to intersectional and multi-dimensional approaches to the study of gender and sexuality. It explores theories and methods of Gender and Queer Studies, paying particular attention to the ways in which these fields have understood gender and sexuality as inextricable from other axes and hierarchies of social difference (including ‘race’/racism and ethnicity) as well as from the social relations of class and nation. Students will explore key works by Angela Davis, the Combahee River Collective, José Esteban Muñoz, bell hooks, Nancy Fraser, Roderick A. Ferguson, Sara Ahmed, Judith Butler and Kimberlé W. Crenshaw.

Grundfragen der Ethik im Diskurs (Seminar)

Dozent/in: Thomas Kück

Termin:
wöchentlich | Freitag | 10:15 - 11:45 | 16.10.2023 - 02.02.2024 | C 16.203 Seminarraum | gerne in Gebäude 16

Inhalt: „Was hinterlassen wir unseren Nachkommen?“ – das ist eine der Fragen, die der Theologe Wolfgang Huber in seiner „Ethik“ stellt (München: Verlag C. H. Beck 2013). Dabei geht es um Nachhaltigkeit und Wohlstand, um Energie und Klima, um Freiheit und Verantwortung. So werden aus zahlreichen Perspektiven Grundfragen des Lebens gestellt und Antworten gesucht. Im Seminar werden zunächst die ethischen Themen identifiziert, die im weiteren Verlauf des Semesters behandelt werden. Neben der Ethik von Wolfgang Huber sollen auch andere ethische Konzepte im Diskurs berücksichtigt werden.

Kulturwissenschaftliche Analysen Ökonomischer Grundbegriffe (Profil OekonPlus, Modul 2) (Seminar)

Dozent/in: Armin Beverungen, Milan Stürmer

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 10:15 - 11:45 | 16.10.2023 - 02.02.2024 | C 40.152 Seminarraum

Inhalt: In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Strömung der »cultural economy« herausgebildet, in dem kulturwissenschaftliche Ansätze zur Erforschung von Wirtschaft erarbeitet werden. Grundannahme ist, dass auch Wirtschaf kulturell geprägt, und demnach nicht ahistorisch oder akulturell ist. Studien, die diesem Ansatz folgen, zeigen auf, wie vielfältig und komplex Ökonomien heute kulturell geprägt sind und immer schon waren. Gleichzeitig zielen sie oft auch darauf ab, kapitalistische Verhältnisse zu hinterfragen und zu denaturalisieren.

Spuren von Kolonialismus (Seminar)

Dozent/in: Julia Puth

Termin:
14-täglich | Freitag | 12:15 - 15:45 | 20.10.2023 - 02.02.2024 | C 3.120 Seminarraum
Einzeltermin | Do, 14.03.2024, 12:00 - Do, 14.03.2024, 16:00 | C 1.005 Seminarraum

Inhalt: Ohne dass dies mit Warnhinweisen versehen wäre, wirken in unserer Gegenwart doch strukturelle, ideologische, sprachliche, kulturelle, … Residuen der kolonialen Vergangenheit nach. Wenig präsent – aber allgegenwärtig, so ließe sich dieser Befund beschreiben. Mit einer Spurensuche in mehrfachem Sinne soll im Seminar diese Leerstelle gefüllt werden: Wir werden nach Spuren im kulturellen Gedächtnis suchen, aber ebenso in unseren heutigen Weltbildern. Wir wollen rekonstruieren, wie Kolonialismus und Sklavenhandel mit der Herausbildung der modernen Demokratien und der industriellen Revolution zusammenhängen. Wir werden geistesgeschichtliche und kulturelle Traditionslinien zurückverfolgen und die Wurzeln des zeitgenössischen Rassismus untersuchen. Wir werden uns fragen, wie weit die heutige globalisierte Welt noch immer Spuren der kolonialen Verwüstungen aufweist. Und wir werden uns mit Konzepten und Ansätzen beschäftigen, die dem Gedanken der Dekolonisierung folgen – die Gegenwart der Vergangenheit zu durchdringen, um diese zu überwinden.

Tierethik (mit Schwerpunkt Ernährungsethik) (Seminar)

Dozent/in: Philipp Bode

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:15 - 13:45 | 18.10.2023 - 02.02.2024 | C 16.203 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 10.01.2024, 14:15 - Mi, 10.01.2024, 15:45 | C 16.223 Seminarraum | Ersatztermin

Inhalt: *** Nachholseminar aus dem Sommersemester, das krankheitsbedingt ausfallen musste *** Dürfen Tiere zugunsten menschlicher Interessen besessen, gebraucht und getötet werden? Und wo verläuft eine moralisch begründbare Grenze zwischen Mensch und Tier, sofern es sie denn überhaupt gibt? In den vergangenen 20 Jahren sind grundsätzliche Fragen zum Verhältnis Mensch-Tier zurück auf die philosophische und gesellschaftliche Agenda gerückt, jüngst in Form der beiden umfangreichen Arbeiten von Christine M. Koorsgard ("Tiere wie wir", 2021) und Martha Nussbaum ("Gerechtigkeit für Tiere", 2023). Nicht zuletzt die anhaltenden Diskussionen um nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, Tierversuche (etwa zur Impfstoffgewinnung) und Xenotransplantationen haben die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Tier aktuell bleiben lassen. Das Seminar versteht sich als Einführung in die Tierethik mit einem Schwerpunkt auf Ernährungsethik (Vegetarismus/Veganismus) und gliedert sich in drei Teile. (1) Ein erster Teil wird in ethische Grundbegriffe einführen und mit allgemeinen Grundstrukturen ethischen Argumentierens vertraut machen. (2) Ein zweiter, zunächst theoretischer Teil wird in tierethische Kernfragen einführen: Haben Tiere einen moralischen Status und wenn ja, wie lässt er sich begründen? Haben Tiere Rechte, und wenn ja, welche, und wie lassen sie sich begründen? Haben Menschen Tieren gegenüber Pflichten, und wenn ja, welche, und wie lassen sie sich begründen? Wie sollten menschliche und tierliche Interessen hierarchisiert werden? Entlang dieser Kernfragen greift Teil (2) auf Teil (1) zurück und dient zugleich als Einführung in zentrale Moraltheorien und tierethische Grundpositionen (insbes. Utilitarismus, Deontologie, Kontraktualismus, Kommunitarismus). (3) Ein dritter, mehr praktischer Teil, der mit Teil (2) immer wieder gemeinsam auftritt, wird den Themenkomplex „Ethik und Ernährung“ ins Zentrum stellen. Die in diesem Seminar verhandelten ernährungsethischen Kernfragen lauten: Lassen sich ein moralischer Vegetarismus und/oder ein moralischer Veganismus ethisch begründen und wenn ja, wie? Ernährungsethik ist ein bisher noch nicht sonderlich randscharfer Begriff in der Philosophie und wird hier zuvorderst aus tierethischen Grundüberlegungen entwickelt; Fragen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsethik, wiewohl eng mit diesem Themenkreis verwoben, unterscheiden sich allerdings strukturell von tierethischen und werden daher nur bedingt berührt.

Wie sind Subjekte in einer objektiven Wirklichkeit möglich? (Seminar)

Dozent/in: Nils Ole Oermann

Termin:
Einzeltermin | Fr, 20.10.2023, 14:15 - Fr, 20.10.2023, 20:00 | C 11.308 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 21.10.2023, 10:00 - Sa, 21.10.2023, 19:00 | C 11.308 Seminarraum
Einzeltermin | So, 29.10.2023, 10:00 - So, 29.10.2023, 19:00 | C 11.308 Seminarraum

Inhalt: Philosophie des Geistes Ich glaube, dass die Philosophie des Geistes heute das wichtigste Gebiet innerhalb der Philosophie darstellt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen etwa folgende Fragen: Was verstehen wir unter Wirklichkeit? Müssen wie sie uns dualistisch oder monistisch vorstellen? Was bedeutet die Subjekt-Objekt-Spaltung? In welchem Sinne sind die Ergebnisse der exakten Wissenschaften objektiv? Sind sie wahr? Was macht ein Subjekt zum Subjekt? Sind Subjekte spezielle Objekte? Gibt es eine objektive Realität? Ist eine Ethik von Individuen nicht in sich widersprüchlich?. . . Von der Philosophie des Geistes führt ein unmittelbarer Weg zu den heute brennenden Fragen sowohl der Wirtschafts- und Medizinethik, als auch der Solidargemeinschaft und der Neurologie; deswegen scheint mir das Thema für einen einführenden Kurs sehr geeignet.