Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Der Geist der Tiere: Alte und neue Konzepte zum Problem des tierischen Bewußtseins. (Seminar)

Dozent/in: Udo Reinhold Jeck

Termin:
wöchentlich | Freitag | 08:15 - 09:45 | 30.03.2009 - 03.07.2009 | Raumangabe fehlt

Inhalt: Denken Tiere? Handeln sie rational? Welche Struktur besitzt ihr Bewußtsein? Das Seminar gibt einen historischen Einblick in signifikante philosophische Theorien zu diesen Fragen. Dabei wird sich zeigen, daß diese Probleme nicht eigentlich neu sind, sondern schon zahlreiche Philosophen seit der Antike zu interessanten Überlegungen angeregt haben. Ein Blick auf den Stand der gegenwärtigen Diskussion soll das Seminar abschließen.

Einführung in die mittelalterliche Philosophie (Seminar)

Dozent/in: Udo Reinhold Jeck

Termin:
Einzeltermin | Sa, 06.06.2009, 08:00 - Sa, 06.06.2009, 18:00 | C 16.222 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 27.06.2009, 08:00 - Sa, 27.06.2009, 18:00 | C 16.222 Seminarraum

Inhalt: Das Mittelalter gilt als dunkel und finster. Viele glauben, daß eine rückständige Theologie damals das Licht der Vernunft erstickt habe. Wer genauer hinsieht, macht jedoch eine andere Erfahrung. Er erkennt, daß im Mittelalter entscheidende Bewegungen ihren Anfang genommen haben und die Philosophie in dieser Zeit außerordentliche Fortschritte gemacht hat. Das Seminar wird wichtige Stationen auf diesem Weg vom Anfang bis zum Ende des Mittelalters verfolgen. Eine Exkursion zur Johanniskirche in Lüneburg soll der Veranschaulichung der Thematik dienen.

Ausnahmezustand! Revolutionäre Positionen in Kunst(theorie), Film und Theater (Projektseminar)

Dozent/in: Eva Birkenstock, Milo Rau, Ulf Wuggenig

Termin:
Einzeltermin | Sa, 04.04.2009, 10:15 - Sa, 04.04.2009, 18:45 | C 7.215 b (Videokonferenzraum)
Einzeltermin | So, 05.04.2009, 10:15 - So, 05.04.2009, 18:45 | C 7.215 b (Videokonferenzraum)
Einzeltermin | Sa, 09.05.2009, 10:00 - Sa, 09.05.2009, 18:45 | C 7.215 b (Videokonferenzraum)
Einzeltermin | So, 10.05.2009, 10:15 - So, 10.05.2009, 18:45 | C 7.215 b (Videokonferenzraum)
Einzeltermin | Sa, 20.06.2009, 10:15 - Sa, 20.06.2009, 18:45 | C 7.215
Einzeltermin | So, 21.06.2009, 10:15 - So, 21.06.2009, 18:45 | C 7.215

Inhalt: Die Moderne träumte den Traum der Revolution. Mit Manifesten, Filmen und programmatischen Kunstwerken wollte sie die alte Welt der akademischen Stile und geschlossenen Intellektuellenzirkel in den Ausnahmezustand führen, das Publikum schockieren, es zur Aktion aufrufen und die Grenze zwischen Kunst und gesellschaftlicher Wirklichkeit überschreiten. Das Kino Sergej Eisensteins oder die Pamphlete der italienischen Futuristen verstanden sich, über ihren ästhetischen Impetus hinaus, als aktive Beiträge zum Neuen Menschen, für den revolutionäres und künstlerisches Engagement keinen Unterschied mehr machen sollte. In der Postmoderne wurden – angesichts des sozialen Scheiterns modernistischer Experimente, der Verhärtung der ideologischen Blöcke und der marktwirtschaftlichen Durchsetzung einer „spektakulären“ Kulturindustrie – die Träume eines ästhetischen Staats fragwürdig. Strategien der Infiltration, Praktiken der Aneignung, der Anarchie und der Differenz traten an die Stelle gesamtgesellschaftlicher Grossutopien. Der globale Anspruch der klassischen Avantgarde wurde von den Diversionskünsten einer hier und da auftauchenden, nur noch schwer mit klassischen politischen Begriffen greifbaren „Guerilla“ abgelöst. Das Projekt-Seminar „Ausnahmezustand!“ bietet einen Überblick über revolutionäre künstlerische Strategien im Übergang von der „Moderne“ zur „Postmoderne“, von der „Politik“ zur „Postpolitik“, von der „Avantgarde“ zur „Multitude“. Aufbauend auf einer Klärung zentraler politikwissenschaftlicher und kunsttheoretischer Theorieansätze soll ein breites Panorama revolutionärer ästhetischer Strategien des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts eröffnet und anhand einzelner Beispiele diskutiert werden. Wichtiger Teil des Seminars sind öffentliche Filmvorführungen und Gespräche mit verschiedenen Spezialisten aus Theorie und Praxis. Die Vorbereitung, Planung und Publikation dieser Gespräche und Events wird in Zusammenarbeit mit den Studenten durchgeführt. Die Entwicklung eigener theoretischer oder praktischer Projekte zum Thema „Kunst und Revolution“ ist erwünscht und wird, wo möglich, in das Seminar integriert. Dieses interdisziplinäre Seminar wird mit dem Schweizer Regisseur und Schriftsteller Milo Rau (Leiter des International Institute of Politic Murder - Institut für theoretische und künstlerische Reenactems, IIPM Berlin) und Eva Birkenstock, gemeinsam mit Hannes Loichinger seit 2008 Leiterin der Halle für Kunst Lüneburg, durchgeführt.

Globale Güter, Bilder, Werte und Institutionen - lokale Aneignungen: Beispiele aus Westafrika (Seminar)

Dozent/in: Ilsemargret Luttmann

Termin:
14-täglich | Dienstag | 12:15 - 15:45 | 06.04.2009 - 03.07.2009 | W 301

Inhalt: Die Folgen der Globalisierung zu ermessen, ihre Prozesse und Dynamik zu erfassen, stellt weiterhin eine große intellektuelle Herausforderung für die verschiedenen Wissenschaften dar. Während bislang vorwiegend die ökonomischen Aspekte bei der Betrachtung im Vordergrund standen, zumal sie leichter zu erkennen und einzuordnen sind, bemühen sich die Kulturwissenschaften zunehmend um theoretische Konzepte, die die weltweiten Veränderungen durch die Dominanz globaler Kulturformen – materieller und immaterieller- erklären. In diesem Seminar interessieren uns konkrete gesellschaftliche Prozesse in nicht-industrialisierten Ländern, wie sie sich als Reaktion auf globale Einflüsse entfalten. Wir interessieren uns für die Frage nach dem Zusammentreffen und der Art der Verknüpfung globaler und lokaler Wirkungsmechanismen. Am Beispiel westafrikanischer Länder (Mali, Senegal, Burkina Faso etc.) sollen die unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereiche in ihrer Auseinandersetzung mit Gütern, Werten, Bildern, Diskursen der globalen Welt betrachtet werden. Welchen Umgang praktizieren die Menschen mit modernen, globalen Gütern wie z. B. dem Mobiltelefon oder dem Fahrrad? Das Fernsehen und Filme als Paradigma globaler Vernetzung werden außerhalb des Westens entsprechend lokaler Rezeptions- und Produktionsformen anders gedeutet. Des Weiteren soll herausgearbeitet werden, welche Auswirkungen globale Diskurse über Tradition und ‚Afrikanität’ bei den afrikanischen Intellektuellen haben. Das Seminar wird auch als eine Art Fortsetzung des vorangegangenen Kursus’ über Mali und der darin eingeschlossenen Studienreise gesehen. Interessierten StudentenInnen soll die Möglichkeit geboten werden, ihre Reiseerfahrungen zusammen mit entsprechenden theoretischen Kenntnissen einzubringen und neu zu verarbeiten. Eine angemessene Form wäre z. B. die Produktion einer kleinen Radiosendung.

Tourismus und Entwicklung am Beispiel Afrikas (Seminar)

Dozent/in: Ilsemargret Luttmann

Termin:
14-täglich | Mittwoch | 10:15 - 13:45 | 30.03.2009 - 03.07.2009 | W 202

Inhalt: Die Schwerpunkte der bisherigen kulturwissenschaftlichen und ethnologischen Forschung lagen zum einen auf der Person des Touristen, seiner Motivation, seinem Reiseverhalten und zum anderen auf den soziokulturellen Veränderungen in den so genannten Gastgeberländern. Allerdings mangelt es immer noch an konkreten empirischen Studien, und außerdem wurde den lokalen Akteuren im Allgemeinen ein zu geringes Gestaltungspotenzial zuerkannt. In dem Maße jedoch, wo das Konzept des Nachhaltigen Tourismus in der entwicklungspolitischen Diskussion an Bedeutung gewinnt, wächst auch die Erkenntnis, dass die tatsächliche regionale Entwicklung und damit auch die erfolgreiche Umsetzung dieser entwicklungspolitischen Maßnahme von den lokalen Bedingungen, d. h. der lokalen Gesellschaft und Kultur sowie natürlich auch dem Staat abhängen. Analysen aus der Perspektive der lokalen Akteure ist ein relativ neues Forschungsfeld, das aber zunehmend ins Blickfeld der Ethnologen gerät und dem nun auch anderen Wissenschaftsdisziplinen wie Tourismuswirtschaft, entwicklungspolitische Studien und Sozialwissenschaften größere Bedeutung zuerkennen. Pauschale Beurteilungen über Auswirkungen des Tourismus sind inzwischen ebenso überholt wie die Vorstellung von armen Ländern als reine Opfer des internationalen Tourismus. In dem Seminar gehen wir der Frage nach, in welchem Maße und unter welchen Bedingungen die Tourismusförderung ein effektives Instrument der Entwicklungszusammenarbeit bzw. eine geeignete Strategie der lokalen Wirtschaftsförderung und der Entwicklung allgemein darstellt. Zu diesem Zweck werden auch unterschiedliche methodische und konzeptionelle Ansätze zur Erfassung und Beurteilung der Auswirkungen des Tourismus diskutiert. Anhand von Fallbeispielen aus West-, Ost- und Südafrika sollen dann insbesondere der Handlungsspielraum, die strukturellen Voraussetzungen, die kulturell geprägten Wahrnehmungen und die Reaktionen der jeweiligen afrikanischen Gesellschaften bzw. der lokalen Wirtschaftsoperateure herausgearbeitet werden. Die wissenschaftliche Literatur ist französisch- und englischsprachig.

Wohnen als Lebenspraxis und Kulturtechnik (Seminar)

Dozent/in: Harald Lemke

Termin:
wöchentlich | Freitag | 12:15 - 13:45 | 30.03.2009 - 03.07.2009 | C 3.121 Seminarraum

Inhalt: Zwar gehört das Wohnen zu den fundamentalen Grundzügen der menschlichen Existenz. Doch trotz dieser herausragenden anthropologischen Bedeutung hat sich die Philosophie und Kulturtheorie bislang wenig mit dem Wohnen als menschliche Lebenspraxis und Kulturtechnik beschäftigt. Anhand ausgewählter Texte wird das Seminar das Ungewohnte überwinden und beginnen, das Wohnen zu denken.