Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Die Verantwortung kollektiver Akteure und ihrer Mitglieder (Seminar)

Dozent/in: Michael Schefczyk

Termin:
wöchentlich | Dienstag | 10:15 - 11:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 16.203 Seminarraum

Inhalt: Seit ihren Anfängen beschäftigt sich die Philosophie mit der Frage der Bedingungen von Verantwortungszuschreibungen. Im Vordergrund stand dabei traditionell das Problem individueller Verantwortung. Seit einigen Jahrzehnten wendet sich die philosophische Literatur jedoch verstärkt Formen kollektiver Verantwortung zu. In dem Seminar wird die Frage, in welchem Sinne Kollektive Absichten haben, handeln und Verantwortung tragen können, besonderes Gewicht haben. Lassen sich Aussagen über das Handeln von Kollektiven auf Aussagen über das Handeln von Individuen reduzieren; oder haben Kollektive einen eigenen ontologischen Status?

Philosophische Grundlagen der Wirtschaftsethik und Unternehmerkultur (Seminar)

Dozent/in: Harald Lemke

Termin:
14-täglich | Donnerstag | 12:15 - 15:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 11.008 Lernwerkstatt

Inhalt: Wer denkt, in der Marktwirtschaft ginge es um Geld und Gewinn, um Kapitalisten und Arbeiter, outet sich als Neoliberaler oder als Marxist. Tatsächlich hat sich Karl Marx in seiner philosophischen Kritik der politischen Ökonomie weit weniger von der liberalen Wirtschaftstheorie wegbewegt, als gemeinhin angenommen wird. Erst mit dem anti-neoliberalen und postmarxistischen Grundgedanken, dass es in der Marktwirtschaft auch um Lebenswerte und Weltgestaltung geht, beginnt eine philosophische Wirtschaftsethik, die zu radikaler Kapitalismuskritik fähig ist. Die theoretischen Voraussetzungen für diesen Paradigmenwechsel sind leicht benannt: Aus einer rein systemtheoretischen Sichtweise wird der globale Wirtschaftsprozess als ein System begriffen, dessen Sinn und Zweck um seiner selbst willen besteht; im Widerspruch dazu kommt es jedoch darauf an, verstehen zu lernen, dass die Ökonomie lediglich ein Mittel im Dienst des Lebens ist, dessen eigentlicher Zweck die Erfüllung eines ethisch guten Lebens ist. "Ökonomie" hat dann nicht nur die übliche (ökonomistische) Bedeutung von "Wirtschaft", sondern die neue (ethische) Bedeutung, für jene "Lebensmittel" zu stehen, die Menschen brauchen, damit sie "das Gute leben" können. Mit dieser normativ-sozialphilosophischen Grundlegung der Wirtschaftstheorie als einer Ethik der Lebensmittel oder der Lebensdienlichkeit wird eine Kritik der kapitalistischen Ökonomie möglich, die ethisch fundiert ist. Das Seminar wird diese Gedankengänge hin zur philosophischen Ethik einer lebensdienlichen Ökonomie in kleinen Schritten nachvollziehen.

Selbst- und Körpereigentum (Seminar)

Dozent/in: Michael Schefczyk

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 10:15 - 11:45 | 18.10.2010 - 04.02.2011 | C 16.223 Seminarraum

Inhalt: In den vergangenen Jahren ist Selbsteigentum ein wichtiger Begriff an der Schnittstelle von Bioethik, Anthropologie und Rechtsphilosophie geworden. Dies hat insbesondere mit der Entwicklung der Bio- und Medizintechnologie zu tun, die neue Formen der Verfügung über den menschlichen Körper ermöglicht und uns so mit der Frage konfrontiert, was Menschen mit ihrem Körper tun dürfen und was sie zu unterlassen haben. In dem Seminar beschäftigen wir uns mit ethischen Fragen wie der Zulässigkeit von Organhandel, Leihmutterschaft, den Verfügungsrechten über den genetischen Bauplan des eigenen Körpers, aber auch mit der grundlegenden philosophischen Frage, wie Personalität und Leiblichkeit zusammenhängen und welche Bedeutung Eigentum für diesen Zusammenhang hat.