Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

Das Unerzählte erzählen: Hamburgs koloniale Archive und der Salpeterhandel (Seminar)

Dozent/in: Lynn Rother, Melcher Ruhkopf

Termin:
Einzeltermin | Fr, 14.04.2023, 12:15 - Fr, 14.04.2023, 13:45 | C 5.109 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 28.04.2023, 10:15 - Fr, 28.04.2023, 17:45 | extern | Die externen Termine finden in Hamburg statt, sodass eine rechtzeitige Anfahrt einzukalkulieren ist.
Einzeltermin | Fr, 12.05.2023, 12:15 - Fr, 12.05.2023, 15:45 | extern | Die externen Termine finden in Hamburg statt, sodass eine rechtzeitige Anfahrt einzukalkulieren ist.
Einzeltermin | Fr, 09.06.2023, 10:15 - Fr, 09.06.2023, 17:45 | extern | Die externen Termine finden in Hamburg statt, sodass eine rechtzeitige Anfahrt einzukalkulieren ist.
Einzeltermin | Fr, 23.06.2023, 12:15 - Fr, 23.06.2023, 17:45 | extern | Die externen Termine finden in Hamburg statt, sodass eine rechtzeitige Anfahrt einzukalkulieren ist.
Einzeltermin | Fr, 07.07.2023, 12:15 - Fr, 07.07.2023, 14:45 | extern | Die externen Termine finden in Hamburg statt, sodass eine rechtzeitige Anfahrt einzukalkulieren ist.

Inhalt: Ausgehend vom Museumsschiff PEKING, dem Leitobjekt des zukünftigen Deutschen Hafenmuseums in Hamburg, recherchieren die Studierenden in verschiedenen Hamburger und ggf. nationalen und internationalen Archiven zur Geschichte des Salpeterhandels. Salpeter war im 19. und frühen 20. Jahrhunderts aufgrund seiner Verwendung sowohl als Düngemittel als auch in der Herstellung von Sprengstoff einer der weltweit wichtigsten Rohstoffe. Abgebaut von größtenteils indigenen Arbeiter*innen in der chilenischen Atacama-Wüste bildete er die Basis eines lukrativen Geschäftsmodells, das insbesondere europäischen Industriellen zu großem Reichtum verhalf – sichtbar in Hamburg bspw. anhand des Chile-Hauses. Ziel des Seminars ist die Erarbeitung diverser Narrative, die die Rolle der Stadt Hamburg in der kolonialen Warenkette des Salpeterhandels kritisch in den Blick nehmen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hafenmuseum und Kampnagel werden daraus Ideen zur Vermittlung dieser Narrative entwickelt, die in die Entwicklung der digitalen Vermittlungsplattform "Decolonial Gaze" einfließen. !!! Falls Sie an diesem Seminar teilnehmen wollen, schicken Sie bitte bis zum 31. März eine kurze E-Mail zu Ihrer Motivation an teaching.rother@leuphana.de. !!!

Gutenbergs Galaxis. Wissenschaftskommunikation und Mediengeschichten der Literatur (Seminar)

Dozent/in: Marlene Meuer

Termin:
wöchentlich | Mittwoch | 12:00 - 14:00 | 05.04.2023 - 05.07.2023 | C 12.002 Seminarraum

Inhalt: Wagen Sie sich auf diese Reise durch die unerforschten Galaxien zeitgenössischer Literatur! Welche Gestalten hat das Literarische nach der sogenannten "Vierten Medienrevolution" angenommen? Als "Vierte Medienrevolution" wird die Ablösung von typographischen zu elektronischen Medien bezeichnet - welche neuartigen literarischen Kunstformen sind in diesem Zuge entstanden? Welche Themen behandeln sie und wie reflektieren sie selbst den Medienumbruch? Was ist 'Code Poetry' und welche Rolle spielt KI in zeitgenössischen Gedichten? In diesem Seminar wollen wir uns den medialen Umbrüchen der Literatur zuwenden. Im Zentrum steht zwar die sog. Vierte Medienrevolution, also diejenige, die wir selbst erleben, doch auch die historischen Medienrevolutionen können wir ins Auge fassen - ausschlaggebend sind die Interessen, welche die Seminarteilnehmenden mit in den Kurs bringen. - - - Welchen Sachverhalten rund um Literatur und ihre medialen Umbrüche möchten Sie auf den Grund gehen? Wie die heutigen Kunstformen des Literarischen selbst, so wollen auch wir uns zeitgenössischer Medientechnologien bedienen, um Inhalte und Wissen aufzubereiten. Es handelt sich um ein spannendes und zugleich höchst anspruchsvolles Thema - und so sollte es auch vermittelt werden. Deswegen besteht die Prüfungsleistung in diesem Seminar in der Anfertigung von Kurzvideos in Kleingruppen, die auf Wissensvermittlung wissenschaftlicher Inhalte zielen. Welche Geschichten möchten Sie erzählen? Und wie möchten Sie diese erzählen? Was Sie in Ihren Videos vermitteln, das ist der Stoff, den wir uns erarbeiten: Medial-experimentierende, digitale und postdigitale Kunstformen des Literarischen. Eine praxisorientierte Anleitung dazu erfolgt im Rahmen der Seminarsitzungen und dabei werden Sie ausreichend Möglichkeiten haben, selbst medial zu experimentieren. So erschließen wir uns nicht nur ein junges und aktuelles Kapitel der literarischen Mediengeschichte, sondern erproben uns auch in konkreter Wissenschaftskommunikation: der zeitgemäßen und spannenden Vermittlung komplexer Sachverhalte. Zeitgenössische Formen des Literarischen treten oft audiovisuell in Erscheinung - dies ist der Grund, warum auch wir uns audiovisueller Medien bedienen, um das erarbeitete Wissen zu präsentieren.

Spaces of Appearances – Ausstellungen als Räume demokratischer Aushandlung (Seminar)

Dozent/in: Ann-Kathrin Eickhoff, Elisa Linn Roguszczak

Termin:
wöchentlich | Freitag | 14:00 - 19:30 | 14.04.2023 - 21.04.2023 | C 12.101 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 09.06.2023, 14:00 - Fr, 09.06.2023, 19:30 | C 14.204 Seminarraum
wöchentlich | Freitag | 14:00 - 19:30 | 23.06.2023 - 30.06.2023 | C 12.101 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar versucht Hannah Arendts „Erscheinungsraum“ als einen Raum der Versammlung für momentane Gesten des Sprechens und Handelns im Ausstellungskontext neu zu betrachten. In diesem Raum basiert ein „Wir“ nicht auf Identität und konstituiert sich durch bestimmte Kategorien, sondern entsteht flüchtig, wenn ein Problem, eine Stimmung, eine textliche oder kulturelle Begegnung verhandelt wird. Diese momentanen geteilten Gemeinsamkeiten bilden kein kollektives Erbe, sondern bieten einen von Arendt beschriebenen kurzzeitigen Zugang zur Macht: nicht zur Macht des Staates, sondern zur Macht des Miteinander-Handelns und -Sprechens. Arendts Erscheinungsraum gibt einen Anstoß, die Vorstellung zu überwinden, dass die Versammlung von Menschen allein durch gemeinsam vereinbarte Gewissheiten und Leitprinzipien demokratischer Partizipation und die Repräsentation durch Institutionen konstituiert wird. In dem Theorie- und praxisbezogenen Seminar soll anhand von Textlektüre und gemeinsam konzipierten Ausstellungsformaten im institutionellen Kontext der Halle für Kunst Lüneburg mit den Studierenden untersucht werden, welche Möglichkeiten, Ausstellungen als Räume bieten könnten, um eine Vielfalt an performativen Handlungen zu ermöglichen, durch die sich ein Publikum von Zuschauer:innen, zu Teilnehmer:innen wandeln kann. Dabei geht es vor allem um die Erprobung von Formen der Partizipation, die über eine ästhetische Identifikation innerhalb definierter Räume, die für künstlerische Praktiken reserviert sind, hinausgeht: Was ist ein Raum, der nicht durch konkrete Bestandteile – Gebäude, Umgebung oder Funktion – konstituiert wird, sondern einer, der durch eine Lesart von Handlungen entsteht? Und wie können jene Räume auf unerwartete Weise jenseits von zugeschriebenen Funktionen der:s Zuschauer:in, die uns in den meisten kulturellen Institutionen zugewiesen werden, wieder mit politischer Kultur in Berührung kommen und zu Möglichkeitsräumen werden?

Tanzen ist Wissen(schaft)? 'Performative Archive' im Kontext der Bewahrung und Vermittlung von Bewegungspraktiken (Seminar)

Dozent/in: Vicky Kämpfe

Termin:
Einzeltermin | Fr, 23.06.2023, 15:30 - Fr, 23.06.2023, 19:45 | C 40.501 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 23.06.2023, 16:00 - Fr, 23.06.2023, 17:30 | intern | Forum belegt
Einzeltermin | Sa, 24.06.2023, 15:30 - Sa, 24.06.2023, 19:45 | C 40.501 Seminarraum
Einzeltermin | So, 25.06.2023, 10:15 - So, 25.06.2023, 17:00 | C 40.501 Seminarraum
Einzeltermin | So, 25.06.2023, 16:00 - So, 25.06.2023, 20:00 | C 40 Forum
Einzeltermin | Sa, 01.07.2023, 15:30 - Sa, 01.07.2023, 19:45 | C 40.501 Seminarraum
Einzeltermin | So, 02.07.2023, 10:15 - So, 02.07.2023, 16:00 | C 40.501 Seminarraum

Inhalt: Der Wissenschaftsdiskurs referiert noch immer hauptsächlich auf kognitives Wissen aus text- bzw. zeichenbasierten Medien. Dank des Paradigmenwechsels durch die Praxistheorien stehen zunehmend implizite Wissensbestände im Fokus des Forschungsinteresses. So werden nunmehr Bewegungspraktiken, insbesondere auch tänzerische Praktiken als konstitutive Wissensspeicher und Wissen generierende Momente wahrgenommen. Ausgehend vom Konzept eines Performativen Archivs der Wahrnehmung, Bewahrung und Vermittlung dieser Wissensbestände wird im Seminar danach gefragt, in welcher Weise inkorporiertes Wissen dem wissenschaftlichen Zugang zur Verfügung steht und welche weiteren Aspekte die verbundenen Institutionalisierungsprozesse (Archivierungs- und Benennungsprozesse, Vermittlungsformen, wirtschaftlicher Mehrwert, Instanz Kulturerbe) implizieren. Im Kontext der gegenwärtigen besonderen Situiertheit zwischen Körperlichkeit, Virtualität und zoom-fatigue erweisen sich Begriffe von Präsenz und Materialität von besonderem Interesse. Letztendlich bleibt zu reflektieren, inwiefern das Performative Archiv als wissenschaftliche Methode fungieren kann. Im Seminar wird sich einführend mittels tradierter wissenschaftlicher Zugänge mit den Themenbereichen auseinandergesetzt. Anschließend werden verschiedene Bewegungs- und Tanzpraktiken über Text-, Bild- und Videodokumentationen, vor allem aber über das körpereigene Ausüben in den tanzpraktischen Seminarteilen als empraktischer Zugangsweg erfasst, begleitet von einer kritischen Reflexion von Erkenntnis, Wissen und Erfahrungswegen.

The Forgotten Works of Louise Farrenc – Pioneers of Gender Equality in Music (FSL) (Seminar)

Dozent/in: Rebecca Lang

Termin:
wöchentlich | Montag | 12:15 - 13:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 16.207 Musik | Flügel wird benötigt

Inhalt: How far have we come? In a seminar celebrating the pioneers of gender-equality in classical music, we will analyse the life and work of French composer Louise Farrenc. We will consider historical and contemporary examples of feminism, inequality and gender-bias in music. In addition to exploring Louise Farrenc's largely forgotten output of compositions, we will focus on her achievements as one of the first female career-women in music, and compare these factors with today’s classical music landscape. Possible themes may include: Women in music Equal Pay Female composers Career-Women in music Plagiarism Patriarchal genius Working mothers

ultraBach III: Organisation, Aufführung und Theorien aktueller Musikfestivals (Projekt)

Dozent/in: Michael Ahlers, Jakob Nierenz

Termin:
wöchentlich | Montag | 16:15 - 17:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 16.310 Musik

Inhalt: Mit der Gründung des Festivals ultraBACH in 2019 hat sich ensemble reflektor zum Ziel gesetzt, alle zwei Jahre ein musikalisches Fest in Lüneburg zu feiern, das sich zeitgemäß mit dem Werk von Johann Sebastian Bach auseinandersetzt und dabei die lebendige (Laien-)Musikszene der Stadt mit einbezieht. Unter dem Thema „Vergangenheit wird Zukunft“ widmet sich ensemble reflektor bei dieser Ausgabe dem Thema „Zeit“, inspiriert von den Aufnahmen des James-Webb-Teleskops, die bis zum Urknall zurück die Geschichte des Universums untersuchen. Dabei stehen im Angesicht multipler globaler Krisen Perspektiven im Fokus, die aus der Beobachtung der Vergangenheit der Menschheit in der Zukunft helfen könnten und damit zu einem Zeitverständnis führen, das weniger linear ist, sondern komplexere Zusammenhänge zulässt. Die Musik Bachs lebt das in einer Vielschichtigkeit vor und wird dadurch umso aktueller. Sich darauf beziehend arbeitet ensemble reflektor bei ultraBACH III an einer Aufführungspraxis der Zukunft und stellt in verschiedenen Programmen die Fragen: Wem gehört die Bühne und wer macht den Kanon? - wissend, dass nur eine vielfältige und komplexe Kulturlandschaft wirklich in die Zukunft einer gesamten Gesellschaft blicken kann.