Prof. Dr. Joseph Vogl

Joseph Vogl ist Professor für Neuere deutsche Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin (seit 2006) sowie ständiger Gastprofessor an der Princeton University (seit 2007). Er studierte moderne Literatur, Philosophie, Geschichte und Linguistik in München und Paris und lehrte und forschte unter anderem an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, der University of California, Berkeley, der Indiana University Bloomington, dem IFK (Wien) und dem IKKM (Weimar). Von 1998 bis 2006 war er Professor für „Theorie und Geschichte der künstlichen Welten" an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar. Seine Forschungs- und Lehrtätigkeit umfasst Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, Medien und Ästhetik, Kultur- und politische Theorie.

Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Finanzwirtschaft, Literatur und Ökonomie sowie die "Poetik des Wissens" - die Untersuchung der Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Wissensformen und poetischen oder ästhetischen Figuren. Er leitet eine Reihe von Forschungsprojekten, darunter „The Knowledge of Literature" (PhD-Net); „Small Forms in the History of Literature and Sciences" (Graduiertenkolleg); und „Matters of Activity: Bild Raum Material" (Exzellenzcluster).

Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen Kapital und Ressentiment. Eine kurze Theorie der Gegenwart (2021); Der Souveränitätseffekt (2015); The Ascendancy of Finance (2017); Das Gespenst des Kapitals (2010); The Specter of Capital (2014); Über das Zaudern (2007); On Tarrying (2011); Soll und Haben. Fernsehgespräche (Co-Autor Alexander Kluge) (2009); Kalkül und Leidenschaft. Poetik des ökonomischen Menschen (2002); Ort der Gewalt. Kafkas literarische Ethik (1990). Weitere Arbeiten sind Übersetzungen aus dem Französischen ins Deutsche (Deleuze, Lévi-Strauss, Lyotard) und zahlreiche Fernsehinterviews mit Alexander Kluge. Für sein Buch „Der Souveränitätseffekt" stand Vogl auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2015 in der Kategorie Sachbuch. 1988 erhielt er den Übersetzerpreis zur Förderung der deutsch-französischen Beziehungen (DVA-Stiftung) für seine Übersetzungen von Schlüsselwerken der modernen französischen Philosophie.