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LIAS Konferenz: „The Practice of Decolonization: Art, Anthropology, History and the 21st Century Museum“

Dienstag, 11. Juni 2024, 09-15 Uhr

Ankündigung als stilisierter Flyer ©LIAS
Einladung Konferenz: The Practice of Decolonization

Wie sollten Kunst- und ethnografische Museen Prozesse der Restitution oder Rekontextualisierung von Objekten strukturieren, neue Zugänge suchen und neue Öffentlichkeiten bedienen?

Während der Imperativ der "Dekolonisierung" des Museums häufig beschworen wird, sind wir immer noch dabei zu klären, was dies genau bedeuten soll. Die drängende Frage von heute ist nicht mehr das "dass", sondern das "wie". Wir sind mitten in den Überlegungen, wie Kunst- und ethnografische Museen ihre Sammlungen, die aus kolonialer Gewalt entstanden sind oder diese unterstützen, neu ordnen sollten. Wie sollten sie Prozesse der Restitution oder Rekontextualisierung von Objekten strukturieren, neue Zugänge suchen und neue Publikumsgruppen bedienen?Diese eintägige Konferenz am MARKK bringt Museumspraktiker, Künstler, Theoretiker und Historiker zusammen. Sie geht der Frage nach, welche Materialien, Techniken, Sprachen und Konzepte verwendet wurden, um dem kolonialen Modell der Museen zu widersprechen. Wie werden neue Raumerfahrungen geschaffen? Wie werden andere Formen des Ausstellens entwickelt? Wie können Museen neue Beziehungen der Einbeziehung und Reaktion auf ihre lokalen und transnationalen Interessengruppen herstellen? Und schließlich: Wohin sollte sich das Museum des einundzwanzigsten Jahrhunderts heute entwickeln?

Dienstag, 11. Juni 2024, 9 Uhr - 15 Uhr
Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt (MARKK), Rothenbaumchaussee 64, Hamburg

Programm:

"The Historian as an Agent in Museum 'Decolonisation"
Pierre Singaravélou, Professor of Modern History, Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne

"Snapshot of an Exhibition at a certain place at a certain Time. The exhibition RESIST! The Art of Resistance at the RJM (2021)"
Nanette Snoep, Director Rautenstrauch-Joest Museum Cultures of the World

"Rethinking the Museum after Apartheid: Voice, Practice, Materiality"
Clive van den Berg, Artist, curator, designer

"Tour through the Saltpeter Exhibit 'Weißes Wüstengold, Chile – Saltpeter und Hamburg'"
Christine Chavéz, Curator of Collections from the Americas, Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt (MARKK)

"'We have always been here': Indigenous Presence in Museums"
Fernanda Pitta, Professor in the Art Research, Theory and Criticism, Division of the Museum of Contemporary Art, University of São Paulo

"MARKK Then and Now"
Barbara Plankensteiner, Director Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt (MARKK)

Beyond Jefferson's Futures.

Developing ideas for the foyer of Leuphana University’s library foyer

Workshop

7th & 8th of June 2024

Campus Halle 25
Universitätsallee 1
D - 21335 Lüneburg

“I like the dreams of the future better than the history of the past”. – Really?

This quote by Thomas Jefferson is written in the foyer of the library of Leuphana University. It is part of an artwork by Christian Philipp Müller, "Branding the Campus" (1996-98), for which the University of Virginia, designed by Jefferson, was the starting point to think about the “ideal” university. Thomas Jefferson was not only one of the "founding fathers" of the USA, he was also a slave owner - a fact that raises the question of how we deal with the quote from today's perspective. On day 1 of the workshop researchers – Verena Adamik, Sarah Kreiseler, Jenna Owens, Hannah Spahn, Ruth Stamm – and student groups give insights into multiple histories: Thomas Jefferson’s idea of Enlightenment, campus architectures, archives and silent narratives, North German linen production within the Atlantic slave trade and other topics. On the second day we will develop proposals on how to deal with the quote in the foyer. It will start with a presentation by the poet and researcher Yvette Christiansëreflecting on “Why poetry?” could be an entry into the discussion.

This workshop is part of the seminar “Institutional Critique” (BA Kulturwissenschaften), but other students are explicitly welcomed (you can come day 1 or day 1&2). If you are not part of the seminar, please register with frieder.janz@leuphana.de

PROGRAM

June 7

10:00-11:00

Introduction & “Branding the Campus”: Susanne Leeb (Professor for Contemporary Art, Leuphana Universität Lüneburg)

11:00-12:00

Transforming Jefferson's Enlightenment:Hannah Spahn (Visiting Professor for American Studies, Freie Universität Berlin)

12:00-12:30

History of Leuphana University: Kenny Lühmann, Julia Knapmeyer, Philine Held, Lilli Ritter, Annika Weiß (Students of the seminar Institutional Critique)

Liberal Education at Leuphana: Mika Steffan, Vanessa Spors (Students of the seminar Institutional Critique)

12:30-13:30
Break

13:30-14:30

Slavery at Monticello: Recovering Historically Silenced Narratives: Jenna Owens (Oral Historian, Monticello, Virginia)

14:30-15:00

Campus Architectures: Anna Blecker, Finia Dorenberg, Emil Weber (Students of the seminar Institutional Critique)

Architectures of Libraries: Charlotte Dansberg, Rasmus Gaida, Stina Fisahn (Students of the seminar Institutional Critique)

15:00-16:00

Black Futures in Jim Crow USA: Verena Adamik (Lecturer and Researcher of American Studies, Universität Potsdam)

16:00-16:30

Break

16:30-17:30

Linen Trade and Slavery. Tracing Transcultural Entanglements in the Lüneburg Region: Sarah Kreiseler (Director of Rundlingsmuseum Wendland, Lübeln) and Ruth Stamm (Research Assistant, Leuphana Universität Lüneburg)

June 8

10:00-11:00

Why Poetry?:Yvette Christiansë (Poet and Professor for Africana Studies, Barnard College, New York, Public Fellow at LIAS in Culture and Society, Lüneburg)

11:00-12:00
Summaries and constitution of working groups

12:00-18:00
Working groups and plenary discussions

LIAS Talk: "The Invention of Climate: Colonial Natures and Modern Societies"

Mittwoch. 29. Mai 2024, 18-20 Uhr

Ankündigung als stilisierter Flyer ©LIAS
Einladung Talk: The Invention of Climate

Simon Schaffer, Professor History of Science, Cambridge University
Diskutantin: Christina Wessely, Professorin für Kulturgeschichte des Wissens, Leuphana Universität Lüneburg

Angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise ist es immer wichtiger geworden, die Entstehungsgeschichte des Begriffs „Klima“ und seiner politischen und wissenschaftlichen Bedeutung zu verstehen. Es gab mehrere folgenreiche Veränderungen in der Reichweite der Klimaterminologie, von denen viele in direktem Zusammenhang mit den Interessen kolonialer und wirtschaftlicher Herrschaft stehen. Insbesondere der Übergang vom Klima, das in der Hochaufklärung als geographisches und kartographisches Konzept verstanden wurde, zu den neueren imperialen Modellen der globalen Temperatur, die sehr eng mit den materiellen Methoden verbunden sind, die von Praktikern verwendet werden, die das Klima beobachten und verändern sowie mit dem eng damit verbundenen Begriff der Klimaproxies, hatte, sowohl für die aggressive Politik als auch für das allgemeine Verständnis, bedeutende Folgen.

Leuphana Campus, Hörsaal 3

LIAS Podiumsdiskussion: "The Rise of Social Sciences. British India as a Laboratoray of Comparative Knowledge, 1780-1900"

Mittwoch, 22. Mai 2024, 18–19:30 Uhr

Ankündigung als stilisierter Flyer ©LIAS
Einladung Paneldiskussion: The Rise of Social Sciences

Gildas Salmon untersucht die Entstehung der modernen vergleichenden Wissenschaften im Kontext des Kolonialismus. Er argumentiert, dass diese Wissenschaften aus dem Imperativ der Kolonialbehörden entstanden sind, andere Gesellschaften zu regieren. Salmon betont die Bedeutung des kolonialen Wissens für die Entwicklung der Humanwissenschaften und widerlegt das Konzept des orientalistischen Wissens als rein europäische Konstruktion. Vielmehr war es eine Aneignung außereuropäischen Wissens zum Nutzen der Kolonialmacht. Weil es den von den Kolonialverwaltern importierten kognitiven Rahmenbedingungen fremd war, konnte es sich so tiefgreifend auf das europäische Wissen auswirken, indem es ihnen leistungsfähigere Analyseinstrumente an die Hand gab, als sie zuvor zur Verfügung hatten. Er untersucht Indien, genauer gesagt Bengalen, als erstes großes asiatisches Territorium und erste große Bevölkerung, die unter europäische Herrschaft kam und zeigt, wie dieses Wissen die koloniale Machtstruktur beeinflusste. Er argumentiert, dass die Hybridisierung von brahmanischem und europäischem Wissen zu einer neuen Form des Wissensbeitrags führte, die für das britische Empire spezifisch war.

Mit Rosalind Morris, Richard Drayton, LIAS Senior Fellows

Leuphana Campus | Zentralgebäude | C40.606

LIAS Lecture: „Stuart Hall and the Conjuncture of 1956“

Dienstag, 14. Mai, 18:15-20:00 Uhr

Ankündigung als stilisierte PNG ©LIAS
Einladung Lesung: Stuart Hall and the Conjuncture of 1956

Der Vortrag soll als Orientierungshilfe für die Biografie von Stuart Hall dienen, an der David Scott gerade schreibt. Anstelle einer detaillierten Darstellung der „Konjunktion von 1956“ wird er darauf hinweisen, dass diese Konjunktion für die Gesamtgeschichte von Stuart Halls Leben und Werk von entscheidender Bedeutung ist, weil sie ein Scharnier bildet, das seine prägenden Jahre als koloniales Subjekt in Jamaika in den 1930er- und 1940er-Jahren und das erste Auftauchen des politischen Intellektuellen Stuart Hall in der Mitte der 1950er-Jahre miteinander verbindet und voneinander trennt.

David Scott, Ruth and William Lubic Professor, Columbia University, New York
Richard Drayton, LIAS Senior Fellow (Einführung)
In Kooperation mit dem Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“

Leuphana Campus, Hörsaal 3

LIAS Filmreihe: "Bamako"

Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr

Ankündigung als PNG, mit Screenshots im Hintergrund ©LIAS
Einladung Filmreihe: Bamako

In einem packenden Filmdrama nimmt Regisseur Abderrahmane Sissako das Publikum mit in eine afrikanischen Gesellschaft, die in einem Wirtschaftssystem mit veheerenden Folgen gefangen ist.
Bei einer Gerichtsverhandlung in einem Innenhof in Malis Hauptstadt Bamako treffen zwei Interessengruppen aufeinander: die Bürger*innen eines Landes, das sich aufgrund eines Abkommens dem Diktat internationaler Finanzinstitutionen fügen muss, sowie die Weltbank und der internationale Währungsfond. Dabei beschuldigen die Bürger*innen die Institutionen, durch die desaströsen Folgen einer „Entwicklungspolitik“ an der Armut in afrikanischen Ländern schuld zu sein. Regisseur Abderrahmane Sissako inszeniert eine dramaturgische Verknüpfung aus Alltag und Verhandlungen, realen und fiktiven Charakteren, sowie Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. „Das wirkliche Drama hier in Afrika sind nicht jene, die sterben, es sind die, die bleiben und die enttäuscht sind, die jegliche Hoffnung verloren haben”, erzählt Sissako über „Bamako“.

Mali, 2006 • Regie: Abderrahmane Sissako
118 Min. • Original mit englischen UT

Einführung und Diskussion: Susanne Leeb.
Eintritt frei.

SCALA Programmkino, Apothekenstr. 17, 21335 Lüneburg

LIAS Workshop: "On being a documentarist "

Donnerstag, 11. April, 10-12 Uhr

Nach einer Vorführung ihres Films Profession aus dem Jahr 2014: Die Dokumentarfilmerin Mina Keshavarz wird über ihre Praxis des Dokumentarfilms reflektieren. Profession: Documentarist entstand zu einer Zeit, als iranische Filmemacher besonders herausgefordert waren, die Geschichten zu erzählen, die erzählt werden mussten. Heute, zehn Jahre später, ist die Situation für iranische Filmemacher erneut schwierig. Sie wird über die künstlerischen Praktiken sprechen, die sie entwickelt hat und weiterhin entwickelt, um den Erfahrungen iranischer Frauen, die angesichts der Unterdrückung um ihr Leben kämpfen, eine Stimme zu geben.      

Leuphana Campus, C40.324

LIAS Filmreihe: "Profession: Documentarist"

Mittwoch, 10. April, 19 Uhr

Ankündigung noch einmal als PNG ©LIAS
Einladung Filmreihe: Profession: Documentarist

"Profession: Documentarist" ist ein anschauliches Beispiel für die Feminisierung der iranischen Zivilgesellschaft in den letzten Jahrzehnten. Sieben unabhängige iranische Dokumentarfilmerinnen nehmen uns mit in ihre persönliche und berufliche Welt, in einem Iran, der nach wie vor von politischen, sozialen und wirtschaftlichen Krisen heimgesucht wird. In sieben autobiografischen Kapiteln wird deutlich, dass die Entscheidung, Dokumentarfilmerin im Iran zu werden, eine mutige Entscheidung ist, die oft die eigene Freiheit in Gefahr bringt. Diese Frauen werden von dem Bedürfnis getrieben, ihre Welt und die Kräfte zu dokumentieren, die ihre Bewegungsfreiheit immer wieder einschränken. Ob sie nun einen Film über Kaufhäuser in Teheran drehen, in denen Schaufensterpuppen mit abgetrennten Köpfen und Brüsten zu sehen sind, oder über die Sängerinnen, die sie als Kinder liebten und die seit der Revolution aus Radio und Fernsehen verbannt sind, oder über die große Welle der Hoffnung, die mit jeder Wahl einhergeht - diese Regisseurinnen bieten einen seltenen und prägnanten Einblick in den heutigen Iran, ein Land, das sie nach wie vor lieben, auch wenn sie wollen, dass es sich verändert.

Iran, 2014 • Regie: Shirin Barghnavard, Firouzeh Khosrovani, Farahnaz Sharifi, Mina Keshavarz, Sepideh Abtahi, Sahar Salahshoor, Nahid Rezaei
80 Min. • Original mit englischen UT

Einführung und Diskussion: Mina Keshavarz und Katja Rieck.
Eintritt frei.

SCALA Programmkino, Apothekenstr. 17, 21335 Lüneburg

Exploring the Organisation of Social Polarisation

Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) in Culture and Society, Leuphana Center for Organization and Social Transformation (LOST)

Alle Informationen noch einmal als Bild ©LIAS
Einladung Workshop: Exploring the Organisation of Social Polarisation

Am 19. März veranstalten Prof. Dr. Boukje Cnossen (Professorin für Entrepreneurship, Organisation und Kultur und LIAS-Fakultätsmitglied) und Lena Kostuj (Doktorandin und LOST-Community-Managerin) einen eintägigen Workshop zur Erforschung der organisatorischen Dynamik, die empirischen Phänomenen zugrunde liegt, welche mit gesellschaftlicher Polarisierung zusammenhängen und sie verursachen. Der Workshop wird im Auftrag des LIAS (Leuphana Institute of Advanced Studies in Culture and Society) und LOST (Leuphana Center for Organization and Social Transformation) organisiert. LIAS-Fellow Dr. Adrià Alcoverro, Dr. Elanor Colleoni (IULM Universität Mailand) und Dr. Jennifer Schnepf (Universität Groningen) werden Vorträge halten, die die Organisation der Polarisierung aus verschiedenen Disziplinen beleuchten. Außerdem werden laufende Forschungsprojekte vorgestellt und diskutiert. Der Workshop wird von einem Mittag- und Abendessen begleitet.

Dienstag | 19. März | 09:00 Uhr
Leuphana University, Campus, Zentralgebäude, C 40.601

Antipodes: A Poetry Reading with Yvette Christiansë and Rosalind Morris

Do, 07. März 24 | 18:00 Uhr

Alle Informationen noch einmal im Design, mit Handschrift im Hintergrund ©William Kentridge: "Zeno Fence Cursive" Courtesy by the Artist.
Einladung Lesung: Antipodes

Lesung mit anschließender Diskussion
Veranstaltung auf Englisch

Die preisgekrönten Dichterinnen und Schriftstellerinnen Yvette Christiansë („Castaway“, „Imprendehora“, „Unconfessed“) und Rosalind C. Morris („The Deep“, „Current“) lesen aus neuen und bereits veröffentlichten Werken. Beide Autorinnen bewegen sich geschickt zwischen ihren Recherchen in Archiven und entlegenen Welten, die durch den Kolonialismus, insbesondere im südlichen Afrika, miteinander verbunden sind, sowie ihren persönlichen Erfahrungen, während sie über das Unausgesprochene und Unsichtbare meditieren. Sie schlagen eine Brücke zwischen dem Intimen und dem Weltgeschichtlichen in Formen, die von der Lyrik bis zum Versepos reichen. Eindringlich und mit behutsamer Schönheit, verleihen sie in ihrem Werk, zu dem auch die Zusammenarbeit an zwei Opern gehört, der gespenstischen Gegenwart Gestalt.

Ort: Foyer des Museums, der Eintritt ist frei

LIAS Filmreihe: "Deux jours, une nuit"

Dienstag, 5. März 2024; 19 Uhr

In der LIAS-Filmreihe in Kooperation mit dem SCALA-Programmkino werden jeden Monat internationale Filme zu kultur- und sozialkritischen Themen von Einführungen und Diskussionen begleitet.

Deux jours, une nuit

Im diesem scheinbar schmucklosen und im reduzierten Stil eines „sozialen Realismus“ erzählten Drama von Jean-Pierre und Luc Dardenne hat Sandra (Marion Cotillard) zwei Tage Zeit, um ihre angekündigte Entlassung in der kleinen Fabrik nahe Lüttich, in der sie arbeitet, zu verhindern.
Von der Unternehmensleitung unter Druck gesetzt, stimmen fast alle Fabrikarbeiter*innen für die Entlassung ihrer Kollegin Sandra, die sich gerade von einer Depression erholt, im Tausch gegen eine Bonuszahlung von 1000 Euro. Sandra bleibt ein Wochenende, um die Angestellten zu überreden, ihr Votum zu revidieren, damit sie ihren Job behalten kann. „Deux jours, une nuit" beschreibt die Ökonomisierung menschlicher Beziehungen – eine ernüchternde Bestandsaufnahme von überwältigender Klarheit vor dem Hintergrund einer problembehafteten Region.

Belgien, 2014 • Regie: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne
95 Min. • Original mit englischen UT

Eintritt frei

Totalizing Temporalities: Time and History in Nationalist Movements

23. und 24. Februar 2024 Campus | Zentralgebäude

Einladung mit allen Infos nochmal als Text und Bild aus dem Film ©Deutsche Kinemathek
Einladung Workshop "Totalizing Temporalities"

Dieser Workshop lädt Wissenschaftler ein, den Umgang mit Zeit und Geschichte in zwei sehr unterschiedlichen sozio-politischen Kontexten des Nationalismus zu untersuchen. Zum einen fragen wir nach den Historien, Gegenwarten, Zukünften und Zeitlinien, die kolonisierte, marginalisierte und/oder brutalisierte Völker in ihren (oft emanzipatorischen) Ausformungen nationalistischen Denkens schufen, indem sie die aufgezwungenen Zeitlichkeiten ihrer Unterdrücker anfechteten. Im Gegensatz dazu untersuchen wir des Weiteren den gegenwärtigen Aufstieg der extremen Rechten. Unser Hauptaugenmerk liegt hier auf der Verwendung absurder und widersprüchlicher totalisierender Zeitlichkeiten, durch die die neue Rechte die Gegenwart umdefiniert, um eine reaktionäre Zukunft innerhalb der gegenwärtigen marktwirtschaftlichen Ordnung zu signalisieren.

Der Workshop "Totalizing Temporalities" bietet Raum für akademischen Austausch. Wir vermeiden ausdrücklich eine Panelstruktur, um engagierte und lange Diskussionen und flexible Formate zu ermöglichen. Wir bitten unsere Referenten, im Vorfeld einen sehr kurzen (max. drei Sätze) Ausblick auf ihr Forschungsthema zu geben. Beim Workshop wird jeder Gast zehn bis fünfzehn Minuten Zeit haben, um seine Forschung in Bezug auf das skizzierte Thema und die von uns verteilten Texte vorzustellen. Nach diesen kurzen Einführungen werden wir Debatten führen und nach möglichen Überschneidungen oder Kooperationen suchen.

Da der Platz begrenzt ist, bitten wir alle, die an einer Teilnahme interessiert sind, sich bis zum 9. Februar mit uns in Verbindung zu setzen (cora.kueppers@leuphana.de) und uns eine kurze Erklärung über ihre Forschung und ihren voraussichtlichen Beitrag zukommen zu lassen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Organisatoren, Adriá Alcoverro und Verena Adamik.

Bisher zugesagte Teilnehmer: Prof. Dr. Richard Drayton (King's College London), Ben Hundertmark (Leuphana); Dr. Felix Hüttemann (Universität Paderborn); Dr. Michaela Keck (PD, CvO Universität Oldenburg); Prof. Dr. Michael Koß (Leuphana); Prof. Dr. Andrea Kretschmann (Leuphana); Cora Küppers (Lauphana); Lara Rowitz (Leuphana); Prof. Dr. Hannah Spahn (FU Berlin); Dr. Simon Strick (ZeM Brandenburg); Milan Stürmer (Leuphana); Dr. Katherine Williams (Cardiff University)

weitere folgen 

Lesung Katja Petrowskaja: "Das Foto schaute mich an"

Im Museum Lüneburg

Einladung mit Bild von Katja Petrowskaja, Text gibt noch einmal die Titel Ort und Zeit der Lesung an. ©Julia Knop
Einladung Lesung Katja Petrowskaja

Die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Katja Petrowskaja („Vielleicht Esther“) liest aus ihrem aktuellen Buch „Das Foto schaute mich an“. Die kurzen Bildreflektionen basieren auf ihrer langjährigen, wöchentlichen Kolumne für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Darin erweist sich Petrowskaja als Meisterin der literarischen Momentaufnahme und führt uns ihre flüchtige und gleichzeitig eindringliche Lesart der oft zufällig entdeckten Bilder vor Augen.

Donnerstag, 08.02. | 18:00 Uhr
Museum Lüneburg, Willy-Brandt-Str. 1

Der Eintritt ist frei. Mit anschließender Diskussion

LIAS Filmreihe: "The Secret in Their Eyes"

Mittwoch, 7. Februar 2024, 19:00 Uhr

In der LIAS-Filmreihe in Kooperation mit dem SCALA-Programmkino werden jeden Monat internationale Filme zu kultur- und sozialkritischen Themen von Einführungen und Diskussionen begleitet.

"The Secret in their Eyes"

Im Jahr 1999 schreibt der pensionierte argentinische Bundesjustizbeamte Benjamín Espósito einen Roman, wobei er einen alten abgeschlossenen Fall als Vorlage verwendet. Bei diesem Fall handelt es sich um die brutale Vergewaltigung und Ermordung von Liliana Coloto. Benjamín, sein Assistent Pablo Sandoval und die neu eingestellte Leiterin der Abteilung, Irene Menéndez-Hastings, haben nicht nur die große Trauer des Ehemanns des Opfers, Ricardo Morales, miterlebt, sondern waren auch persönlich von dem Fall betroffen, als Benjamín und Pablo den Mörder verfolgten, weshalb ihn das unbefriedigende Ende des Falles immer gestört hat. Obwohl das Dezernat bereits zwei andere Verdächtige hatte, waren Benjamín und Pablo schließlich sicher, dass ein Mann namens Isidoro Gómez der wahre Mörder ist. Obwohl er sich bewusst ist, dass die historische Genauigkeit für den Roman nicht ausschlaggebend ist, geht es ihm bei der Aufarbeitung des Falles eher um einen Abschluss. Er versucht, mit den Schlüsselfiguren des Falles zu sprechen, insbesondere mit Irene, die immer noch im Justizministerium arbeitet und zu der er sich schon immer hingezogen fühlte, der er aber aufgrund des Alters- und Standesunterschieds nie nachgegangen ist. Das andere Problem ist, dass Gómez immer noch auf freiem Fuß ist und niemand weiß, ob er lebt oder tot ist. Aber wie Pablo seinerzeit sagte, dass Leidenschaft eine Sache ist, die man nicht ändern kann, erfährt Benjamín jetzt, dass diese Prämisse immer noch gilt.

Argentinien, Spanien 2009 • Regie: Juan José Campanella
129 Min. • Original mit englischen UT

Eintritt frei

Lecture: B Camminga

“Queer and Trans African Mobilities: Migration, Asylum, and Diaspora”

Campus | Zentralgebäude | C40.704
24. Januar 2024, 16:00–18:00 Uhr

Mit einer Einführung von Paul Onanuga, LIAS Fellow.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Center for Critical Studies und dem Leuphana Gender and Diversity Network.

B Camminga ist Fellow am Kulturlabor, Institute for Cultural Inquiry, Berlin.

LIAS Lecture Yvette Christiansë: Narratives of Liberated Africans and Post-Slavery between 1806 and 1886

'At Low Tide it is a Little Further'

Campus | Hörsaal 3
23. Januar 2024, 18:00–20:00 Uhr

Einführung: Rosalind Morris, LIAS Senior Fellow

Obwohl Portugal und Großbritannien 1817 einen Vertrag gegen den Sklavenhandel unterzeichneten, hielt die Nachfrage nach unfreien Arbeitskräften im Mosambik-Kanal bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts an. Beide Nationen unterhielten Seepatrouillen. Die von den Sklavenschiffen Befreiten wurden von den Briten als "Liberated Africans" und von den Portugiesen als "Libertos" bezeichnet. Die Aussagen und Zeugnisse der Befreiten und vermeintlich Freien enthalten oft doppelte, wenn nicht sogar konkurrierende Auffassungen von Beweisen und Bewertungen. Auf der einen Seite ist ein Kolonialbeamter mit der bürokratischen Aufgabe betraut, Informationen über Entführungen und Befreiungen zu sammeln. Auf der anderen Seite legen die frisch Befreiten in einem Kontext Rechenschaft über sich selbst ab, in dem "Informationen", die nicht zu den grundlegenden Beweisen gehören, kein Gewicht haben: das 'Wann' der Gefangenschaft, das 'Wo', das 'Wann' und das 'Wie' der Befreiung und, wenn möglich, das 'Wer' des Händlers. Die Aussage einer Frau namens Maria, die im August 1873 von einer Sklavendhau befreit wurde, verkörpert ein komplexes deiktisches Verständnis ihres Aufenthaltsortes und der Welt, aus der sie stammt. Sie äußert geografisches und ökologisches Wissen sowie ihr Verständnis für heikle politische Kompromissbeziehungen, in denen die Sklaverei nicht beendet und die Freiheit durch die Verpflichtung zur Ausbildung nach der Befreiung aufgeschoben wird.

Yvette Christiansë ist Claire Tow Professor für 'Africana Studies and English Literature' am Barnard College der Columbia Universität, New York.

Lecture: AK Thompson: Illumination, Reflection, Premonition

“Illumination, Reflection, Premonition: Movement-Based Strategies to Bring the Present into a Critical State”

11. Januar 2024, 18:00 bis 19:30 Uhr
Campus | Zentralgebäude | C.40.704

Wie können Erinnerungen und Beschwörungen vergangener Kämpfe heutige Kampagnen gegen Ungerechtigkeit beeinflussen? Anhand von Material aus seinem Buch Premonitions und in Anlehnung an die Erkenntnisse von Walter Benjamin zeigt der Bewegungswissenschaftler AK Thompson das Versprechen eines politischen Ansatzes auf, der sich auf Bilder stützt.

AK Thompson ist Wissenschaftler und preisgekrönter Pädagoge. Derzeit ist er Gastprofessor am Fachbereich Soziologie und Anthropologie des College of the Holy Cross (Worcester, Massachusetts). In seiner Forschung untersucht er auf der Grundlage der kritischen Theorie, wie soziale Bewegungen zu Schauplätzen rassistischer und kultureller Auseinandersetzungen werden. Thompson ist der Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, darunter zuletzt Premonitions: Selected Essays on the Culture of Revolt. Seine Arbeiten sind in Fachzeitschriften wie Social Movement Studies, Contention: The Multidisciplinary Journal of Social Protest, und Lateral: Journal of the Cultural Studies Association. Neben diesen wissenschaftlichen Beiträgen wurde er auch in populären Zeitschriften wie der Boston Review und der Los Angeles Review of Books vorgestellt.

LIAS Filmreihe: "Terykony"

Mittwoch, 10. Januar 2024, 19:30 Uhr

Einladung als stilisierter Flyer ©LIAS
Einladung Filmreihe: Terykony

Einführung durch die Schriftstellerin Katja Petrowskaja (LIAS Public Fellow).

10.000 Kinder leben nach offiziellen Angaben derzeit im Kriegsgebiet des Donbass, viele von ihnen haben unter dem Beschuss gelitten und ihre Eltern und Angehörigen verloren. In seinem Film Terykony (Ukrainisch für „Knochenhaufen“) dokumentiert Taras Tomenk (*1976) die Landschaft des Donezk und ihre typischen Berge von Kohleabfällen und bettet die Geschichte der Kinder dieser Region ein, für die der Krieg zu einem Teil ihres Lebens geworden ist.

Nastja war sechs Jahre alt, als in der Silvesternacht drei von der russischen Armee abgefeuerte Raketen in ihrem Haus einschlugen. Sie überlebte, verlor aber ihren Vater, ihre Kindheit und ihren Glauben an das Leben. Für Menschen wie sie ist der Krieg etwas Alltägliches geworden, wie die Landschaft des Donezk vor dem Fenster. Doch Nastja hat Träume. Wie jedes Mädchen träumt sie von einem neuen Haus und einem Hund und schreibt immer wieder Briefe an den Weihnachtsmann, in denen sie ihn bittet, ihren Vater zurückzubringen. Mittels dokumentarischer Beobachtung und der Wahrung ihres persönlichen Raums gelingt es Tomenko, uns die Dramatik des Lebens der Kinder an der Front nahe zu bringen.

Ukraine, 2022 • Regie: Taras Tomenko
80 min • ukrainisches Original mit englischen Untertiteln

SCALA Programmkino Apothekenstr. 17, 21335 Lüneburg

LIAS Filmreihe: "Fish Eye" mit Regisseur Amin Behroozzadeh

Dienstag, 5.12., 19:00 Uhr

Einladung als stilisierter Flyer ©LIAS
Einladung Film Reihe: Fish Eye

Fish Eye

In seinem ersten Dokumentarfilm setzt sich der Musiker, Fotograf und Filmemacher Amin Behroozzadeh mit dem industriellen Fischfang auseinander. Bild, Ton und Musik geschickt verwebend, erzählt der mehrfach ausgezeichnete Regisseur von seiner viermonatigen Reise auf dem größten iranischen Fischerboot im indischen Ozean, auf dem die Crew ihrer Arbeit nachgeht: den Fang von 2000 Tonnen Thunfisch. Seine Arbeit an diesem Film dauerte insgesamt acht Jahre und brachte den Sushi-Liebhaber Behroozzadeh nach eigenen Angaben vom Fischessen ab. Zwischen Poesie und Sozialkritik versteht sich FISH EYE als visueller Essay, der die Mechanismen des Kapitalismus anhand der industriellen Fischerei reflektiert.

Anschließend Diskussion mit Regisseur Amin Behroozzadeh und Einführung durch die Ethnologin Dr. Katja Rieck (LIAS).

Iran, 2020, Regie: Amin Behroozzadeh
70 min • Original mit englischen UT

Eintritt frei

SCALA Programmkino | Apothekenstr. 17 | 21335 Lüneburg

LIAS Talk: “From the EU Parliament to the Americas: The global rise of the extreme right today”

Miguel Urbán, MEP

30. November 2023, 17:30 – 19:00 Uhr

Campus | Zentralgebäude C40.501

Viele Demokratien auf der ganzen Welt stehen vor der Herausforderung, sich mit rechtspopulistischen Bewegungen auseinanderzusetzen. Miguel Urbán Crespo engagiert sich seit Jahren sowohl in der nationalen als auch in der europäischen Politik. Auf der Grundlage seines neuesten Buches "Trumpismos. Neoliberales y Autoritarios" wird er über Rechtspopulismus als globales politisches Phänomen nachdenken und darüber, was getan werden kann, um dagegen zu mobilisieren

Miguel Urbán ist Mitglied der Linksfraktion im Europäischen Parlament und vertritt Spanien. Bevor er ins EU-Parlament einzog, war er Mitbegründer der spanischen Linkspartei Podemos. Seine drei Bücher zeugen auch von seiner Auseinandersetzung mit der neuen Rechten und der Mobilisierung des Widerstands gegen sie: "El viejo fascismo y la nueva derecha radical" (2014), "La emergencia de Vox. Apuntes para combatir a la extrema derecha Española" (2020) und "Trumpismos. Neoliberales y Autoritarios" (2023).

LIAS Lecture: Isabel Feichtner

From Critique to Commoning – The Role of Law in Social Ecological Transformation

Der Vortrag befasst sich mit der Rolle des Rechts, der Rechtswissenschaft und der juristischen Ausbildung in der sozial-ökologischen Transformation. Anhand zweier aktueller Debatten - um den Tiefseebergbau und die Verwertung von Wohnraum - untersucht der Vortrag Möglichkeiten, über eine Kritik des Rechts, die seine Komplizenschaft in einer extraktiven politischen Ökonomie aufdeckt, hinauszugehen und zu einem transformativen Recht zu gelangen, das die Extraktion unterbricht und sich ihr widersetzt, um stattdessen die Allmende und das Commoning zu unterstützen.

Mit einer Einführung von Erich Hörl, LIAS Co-Direktor.

Prof. Dr. Isabel Feichtner, Professorin für Öffentliches Recht und Wirtschaftsvölkerrecht Universität Würzburg.

Mittwoch, 29. November 2023, 18:00 Uhr
Campus Zentralgebäude // C40.704

Antrittsvorlesung: LIAS Faculty Fellow Boukje Cnossen

Configurating the Creation of the New: Spaces of Organizing and Entrepreneuring

Seit Juli 2021 ist LIAS Faculty Fellow Boukje Cnossen Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Entrepreneurship, Organisation und Kultur an der Leuphana Universität Lüneburg.

Ihre Forschung beschäftigt sich mit ‚organizing practices‘ in der Kultur- und Kreativwirtschaft, wobei insbesondere der Einfluss des Raumes auf kreative Praktiken untersucht wird. In aktuellen und vorherigen Forschungsprojekten untersuchte sie Coworking Spaces, ‚creative hubs‘ und Künstler*innenkollektive. Mit verstärktem Interesse für Organisationsprozesse künstlerischer und kreativer Praktiken, bezieht sich Prof. Cnossen in ihrer Forschung auf den communication-constitutes-organization (CCO) Ansatz sowie auf Einsichten aus der Akteur-Netzwerk-Theorie. Als aktives Mitglied der CCO-Community sowie der Entrepreneurship-as-Practice (EaP)-Community erstreckt sich ihre Zusammenarbeit und Forschung über nationale und wissenschaftliche Grenzen hinweg.

Dienstag, 21. November 2023, 18 Uhr
C40.704 // Campus Universitätsallee

Podiumsdikussion: “A Roof Over Our Heads?”: Conversations on the Right to Housing in Law and Life”

Radha d‘Souza, LIAS Senior Fellow; Isabel Feichtner, Fellow The New Institute, Susanne Leeb, LIAS Co-Direktorin (Einführung)

21. November 2023, 14:00 – 16:00 Uhr
Campus | Zentralgebäude C.40.601

Mit einer Einführung von Susanne Leeb, LIAS Co-Direktorin.

Isabel Feichtner und Radha D'Souza werden das Thema der Wohnrechte in zwei verschiedenen städtischen Kontexten vorstellen: Berlin in Deutschland und Mumbai im indischen Bundesstaat Maharashtra sind die Ausgangspunkte ihres Gesprächs. Ausgehend von ihren Erfahrungen in der Arbeit mit den Wohnungsrechtsbewegungen in den beiden Städten werden Feichtner und D'Souza ihre Diskussion auf umfassendere Fragen zu Landeigentum, Gemeinschaftseigentum, Eigentumsrechten, Verfassungsrechten und sozialer Gerechtigkeit ausweiten.

Prof. Dr. Isabel Feichtner ist Professorin für Öffentliches Recht und Wirtschaftsvölkerrecht Universität Würzburg und Fellow des New Institute in Hamburg.

LIAS Filmreihe: "Dersu Uzala"

Mittwoch, 1.11., 19:00 Uhr

Flyer als stilisierte Ankündigung ©LIAS
Einladung Filmreihe: Dersu Uzala

Uzala, der Kirgise

Ein russischer Armeeforscher, der in Sibirien von einem rauen asiatischen Jäger gerettet wird, erneuert seine Freundschaft mit dem Holzfäller Jahre später, als dieser als Leiter einer größeren Expedition zurückkehrt. Der Jäger stellt fest, dass all seine Naturkenntnisse nichts nützen, als er den Forscher zurück in die Zivilisation begleitet.

Sowjetunion, Japan, 1975 • Regie: Akira Kurosawa
142 Min. • Original mit englischen UT

Eintritt frei

https://www.scala-kino.net/filme/dersu-uzala

LIAS Filmreihe: "Neighboring Sounds"

Mittwoch, 04.10., 19:00 Uhr

04.10.2023 In der LIAS-Filmreihe in Kooperation mit dem SCALA-Programmkino werden jeden Monat internationale Filme zu kultur- und sozialkritischen Themen von Einführungen und Diskussionen begleitet.

Neighboring Sounds

Das Leben in einem Mittelklasse-Viertel im heutigen Recife, Brasilien, nimmt eine unerwartete Wendung, als eine unabhängige private Sicherheitsfirma auftaucht. Die Anwesenheit dieser Männer bringt ein Gefühl der Sicherheit und eine gehörige Portion Unruhe in eine Kultur, die von Angst geprägt ist. In der Zwischenzeit muss Bia, verheiratet und Mutter von zwei Kindern, einen Weg finden, um mit dem ständigen Bellen und Heulen des Nachbarhundes fertig zu werden. Ein Stück "Braziliana", eine Reflexion über Geschichte, Gewalt und Lärm.

Brasilien 2013 • Regie: Kleber Mendonça Filho
131 Min. • Original mit englischen UT

Eintritt frei

https://www.scala-kino.net/filme/neighbouring-sounds

LIAS Filmreihe: "Within Our Gates"

Mittwoch, 6.9., 19:30 Uhr

Als Antwort auf das offen rassistische und von Protesten begleitete Filmepos „Birth of a Nation“ gilt Oscar Micheaux' „Within Our Gates“ bis heute als filmische Anklage der Diskriminierung von Afroamerikaner*innen in den USA.

Das Stummfilmdrama des Regisseurs Oscar Micheaux, der sich mit den Lebensumständen von Afroamerikaner*innen zu Beginn des 20 Jahrhunderts auseinandersetzt, gilt als ältester erhaltener Film eines afroamerikanischen Regisseurs. Amerika, 1919. Von ihrem Verlobten im Stich gelassen, kehrt Sylvia in ihre Heimat, den Süden der USA, zurück. Sie engagiert sich für eine Schule bedürftiger, afroamerikanischer Kinder, der die Schließung droht. Als ihre Brieftasche gestohlen wird, lernt sie Dr. Vivian kennen, der sich in sie verliebt. Zufällig trifft sie die reiche Amerikanerin Elena Warwick, die Sylvia das nötige Geld für die Schule schenkt. Dr. Vivian besucht derweil Sylvias Cousine Alma im Norden und erfährt vom schweren Schicksal der Familie, in der ein Mord und Lynchjustiz eine Rolle spielen…

In Micheaux‘ teils gewaltvollem Drama entfalten sich Komplexitäten und alltägliche Diskriminierungen im Leben von Afroamerikaner*innen, es ist ein frühes, eindringliches Dokument des systematischen Rassismus in Amerika. Lange galt Micheaux‘ Werk als verschollen. Mehrfach zensiert und gekürzt ist der Film heute ein wichtiges Dokument des Rassismus nach dem Ersten Weltkrieg. Die Library of Congress setzte ihn auf ihre Liste der besonders schützenswerten US-Filme. Sie hatte 1993 eine Restaurierung in Auftrag gegeben, nachdem eine Kopie mit dem Titel „La Negra“ in Madrid aufgetaucht war.

USA, 1920 • Regie: Oscar Micheaux
79 Min. • Stummfilm (mit englischen Zwischentiteln)

Eintritt frei - Einführung in englischer Sprache: Dr. Verena Adamik (LIAS Fellow).

https://www.scala-kino.net/filme/within-our-gates