Drittmittelprojekte
Drittmittelprojekt: The Whiteness of Wealth Management: Colonial Economic Structure, Racism, and the Emergence of Tax Havens in the Global South
Projektbeteiligte / Kontakt:
- Hakelberg, Lukas (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Everton Carneiro da Silva (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)
- Leonie Hubert (Studentische Hilfskraft)
- Fernanda Soares Povill de Souza (Studentische Hilfskraft)
Beschreibung:
Tropical islands are often stigmatized as tax havens. But only a few tropical islands are important exporters of financial services. This is surprising since many of them feature attributes associated with tax havenry. They are small, sovereign, reachable from major financial centers within a few hours, and practice British common law. Why have so few applied tax havenry as a development strategy, nonetheless?
Conventional wisdom suggests that political stability, often measured with contemporary indicators of good governance, makes the difference. The perception of political stability among foreign investors is, however, interwoven with racist biases. Previous research shows that tropical islands had to emphasize their British heritage, essentially a code for whiteness, to attract foreign capital during decolonization.
WOWMA’s objective is thus to explain why some tropical island jurisdictions were better able than others to convey stability through an image of whiteness in this historical period. In contrast to previous research emphasizing the rule of law, WOWMA investigates the hypothesis that the absence of income taxes paired with white control over government distinguished emerging tax havens from other tropical islands.
To this end, WOWMA (1) proposes a new theory on the emergence of tax havens in the Global South, linking an island’s economic structure under colonial rule to the absence of income taxes and the persistence of white oligarchy; (2) applies causal inference methods on original historical data gathered from archival sources; and (3) probes the persistence of racist biases in investment decisions through conjoint experiments.
The project provides unprecedented depth in the study of small island states’ political and economic development. It foregrounds the entanglement of racism with perceptions of political stability and develops new strategies for its measurement.
Akronym | WOWMA |
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Zeitraum | 01.04.24 → 31.03.29 |
Verknüpfte Publikationen:
Forschungsprojekt der Gerda Henkel Stiftung : „Re/Präsentation. Neue Formen der politischen Ansprache und Fürsprache in der kommenden Gesellschaft“
Projektbeteiligte / Kontakt:
-Prof. Dr. Astrid Séville (Politikwissenschaft, Leuphana Universität Lüneburg)
-Prof. Dr. Julian Müller (Soziologie/Politikwissenschaft, Leuphana Universität Lüneburg)
-Prof. Dr. Christian Kirchmeier (Germanistik, Universität Bremen)
Beschreibung:
Die demokratische Gesellschaft der Gegenwart befindet sich inmitten eines tiefgreifenden Wandels der Orte und Medien des Sozialen. Begegnungen und Kooperationen, aber auch Auseinandersetzungen und Konflikte finden immer häufiger in neuen technisch-medialen Kontexten statt. Dabei verändern sich die traditionellen Formen politischer Repräsentation. Etablierte Muster sozialer und politischer Identifikation wie Parteibindungen und Milieuzugehörigkeiten sind brüchig und weniger erwartbar geworden. Zudem haben sich die Muster und Orientierungspunkte politischer Kollektivierung verschoben: zugunsten einer Pluralisierung und Singularisierung, aber auch zugunsten einer bisweilen populistischen Infragestellung der Legitimität kollektiv bindender Entscheidungen.
Parallel dazu entstehen neue Formen der Selbst-Präsentation politischer Subjekte und neue Möglichkeiten, sich politisch zu entwerfen und zu erzählen. Politische Selbstdarstellungen der Gegenwart finden neue Erzählanlässe und neue Inszenierungsweisen und suchen nach neuen Formaten für die eigene Positionierung im politischen Raum. Dabei werden etwa Konsum- und Lebensstilentscheidungen, nicht selten nah im Umfeld des eigenen Körpers, zu einem zentralen und nicht weiter diskutablen Fundament des eigenen Daseins aufgewertet und politisch aufgeladen. Es handelt sich nicht selten um eine privatisierte Form der Politisierung, aus der sich jedoch nur schwer ein verallgemeinerbares politisches Programm ableiten lässt auch und gar nicht abgeleitet werden soll.
Das Projekt geht von der These aus, dass der Wandel der politischen Repräsentation und der Wandel politischer Selbst-Präsentation nicht nur zeitgleich stattfinden, sondern aufeinander bezogen sind. Sie müssen daher zusammen gedacht und zusammen beobachtet werden. Die Forschungsgruppe untersucht deswegen das Wechselverhältnis medialer Formen einer Präsentation von Subjekten und ihrer politischen Repräsentation in der politischen Kommunikation. Dabei stehen zwei Formen politischer Kommunikation im Vordergrund, die mit den neuen Dynamiken von Repräsentation und Selbst-Präsentation korrelieren: einerseits Formen der Fürsprache im Namen von Gruppen, Milieus oder einem abstrakten Allgemeinen; andererseits Formen der Ansprache, die als vermeintlich authentische, konkrete Darstellungsform von Einzelnen im politischen Diskurs fungiert.
Die Forschungsgruppe verbindet politikwissenschaftliche, soziologische und literaturwissenschaftliche Perspektiven. „Re/Präsentation. Neue Formen der politischen Ansprache und Fürsprache in der kommenden Gesellschaft“ wird von der Gerda Henkel Stiftung gefördert. Im Projekt finden Veranstaltungen, Tagungen und Workshops statt, zudem entsteht eine Promotion von Tobias Lappy unter Betreuung von Astrid Séville.
Zeitraum: 2021-2025
Link: https://re-praesentation.de