Das Schnitzel, das so billig ist, dass man weiß, dass die Kuh ein unglückliches Leben geführt hat, das T-Shirt für 7,99 Euro, bei dem man das Etikett lieber gleich herausschneidet oder das Auto, das so aufgemotzt ist, das man damit Formel-1-Rennen fahren könnte: Warum treffen Verbraucher*innen gegen besseres Wissen problematische Kaufentscheidungen? Miguel Abellan konnte in seiner Studie zeigen, dass Kund*innen moralisch fragwürdige Käufe tätigen, wenn sie davon ausgehen, dass ansonsten ein anderer oder eine andere dieselbe Kaufentscheidung sowieso treffen wird. Dafür wurde er nun mit dem Michael-Schuhen-Preis ausgezeichnet.

„In der Verbraucherforschung“, erklärt Abellán, „ging man lange davon aus, dass Menschen entweder das kaufen, was das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat oder das, was am Ehesten ihrer Identität und ihren Werten entspricht. In meiner Studie versuchte ich herauszuarbeiten, dass daneben der ‚Was machen die anderen?‘-Faktor eine entscheidende Rolle spielen kann – man orientiert sich an dem, von dem man – zu Recht oder zu Unrecht – glaubt, dass es die anderen ebenso machen.“

Im Rahmen des „Workshops für Nachwuchsforschende in der Verbraucherforschung“, der am 16.10.2024 in Berlin stattfand, haben siebzehn Forscher*innen aus neun Fachrichtungen und vier europäischen Ländern ihre Arbeiten vorgestellt, gemeinsam diskutiert und ihre Perspektiven geteilt. 

Die Preisverleihung erfolgte auf der Jahreskonferenz des Bundesnetzwerks Verbraucherforschung am 17. Oktober im BMUV in Berlin.

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  • Miguel Abellán-Ossenbach