Heisenberg-Professur: Projekt III
III. Demokratie als Religion. Zur Literatur des Frühsozialismus
Das Projekt geht von der Beobachtung einer nahezu ubiquitären neutestamentarischen Sprache der frühsozialistischen Bewegung aus (1830er und 1840er Jahre, Schauplatz Paris). Ich untersuche, warum eine säkulare demokratische Kultur sowohl für den ersten deutschen Kommunismus (Wilhelm Weitling) als auch für den frühsozialistischen Feminismus (Elisée Casaubon, Claire Démar) nur über den Umweg einer entkernten, „reine[n] Lehre Jesu“ (Weitling) in der Zivilgesellschaft etabliert werden konnte. In dieser explizit religiösen Spielart der Imagination des demokratischen sozialen Bandes entscheidet sich zugleich was in Abgrenzung dazu fortan als (moderne) Literatur im engeren Sinne gelten wird (Heine, Baudelaire).
Geplante Publikation:
(in Vorbereitung): Geschwisterlichkeit. Von ästhetischen Gegenentwürfen zur Brüderlichkeit und unmöglichen Gemeinschaften. Meyzaud, M., Därmann, I., Rath, G. & Trautmann, F. (Hrsg.), voraus. 2026, (Kulturwissenschaftliche Zeitschrift (KWZ); Band Sonderheft).
ebendort: „Wilhelm Weitling und die kommunistische Erfindung der Vaterschaft“ (Arbeitstitel)