adh Positionspapier zur Bundestagswahl
06.02.2025
Zum Anlass der anstehenden Bundestagswahl hat der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband ein Positionspapier zu zentralen Forderungen und Herausforderungen des Hochschulsports in Deutschland veröffentlicht. Das Universitätssportzentrum der Leuphana Universität Lüneburg schließt sich den genannten Forderungen. Dazu der Leiter des Hochschulsports der Leuphana Universität Lüneburg David Storek:
„Ich danke dem adh für die klare Positionierung, die wir im Hochschulsport brauchen. Wir können uns in Lüneburg glücklich schätzen, eine sehr unterstützende Leitungsebene in der Universität für unsere Themen hinter uns zu wissen. Um den Studierenden und Beschäftigten flächendeckend ein Angebot machen zu können, das den dringend benötigten Ausgleich zu Studium und Arbeit schafft, benötigt der Hochschulsport eine deutlich stärkere Unterstützung von Seiten der Politik. Bundesweit marode Sportstätten und erschütternde Gesundheitsstatistiken sind deutliche Hinweise, dass dies seit Jahren entschieden zu wenig ist.“
Das Positionspapier des adh:
Bedeutung des Hochschulsports
Der Hochschulsport ist ein integraler Bestandteil des Bildungsauftrags der Hochschulen. Er fördert die phy-
sische und mentale Gesundheit, stärkt soziale Integration und Persönlichkeitsentwicklung und bietet
gleichzeitig Raum für die Wertevermittlung von Fairness, Teamgeist und Resilienz. Hochschulsport ist ein
Schlüsselakteur bei der Förderung von Nachhaltigkeit, demokratischen Werten und der Gesundheitsförde-
rung, insbesondere in einer von Multikrisen geprägten Zeit. Er trägt zur Verbesserung der Studienqualität
bei, schafft Möglichkeiten des interdisziplinären Austauschs und bietet einen nicht curricularen Erfahrungs-
raum, der Kompetenzen über den Fachbezug hinaus vermittelt.
Herausforderungen und Forderungen
1. Nachhaltige Finanzierung des Hochschulsports
Der Hochschulsport benötigt eine verlässliche und dynamisierte Finanzierung, um den Anforde-
rungen der Zukunft gerecht zu werden:
o Ausbau und Modernisierung von Hochschulsport-Infrastruktur, einschließlich energieeffi-
zienter Bauweisen
o Finanzielle Ressourcen orientiert an Studierendenzahlen
o Finanzielle Unterstützung von Programmen zur Gesundheitsförderung
2. Studium und Spitzensport
Hochschulen spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung von Spitzensportlerinnen und -sport-
lern. Für die Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport bedarf es:
o Flexibler Studienmodelle, die Trainings- und Wettkampfzeiten berücksichtigen.
o Individueller Betreuung und Stipendienprogramme, um eine erfolgreiche akademische
und sportliche Laufbahn zu ermöglichen.
o Ausbau von Netzwerken zwischen Hochschulen, Sportverbänden und externen Partnern.
o Professionelle Rahmenbedingungen für die Entsendung der Deutschen Studierenden-
Nationalmannschaften zur erfolgreichen Repräsentanz Deutschlands.
3. Gesundheitsförderung und Prävention
Der Hochschulsport trägt maßgeblich zur Gesundheitsförderung der gesamten Hochschulcommu-
nity bei. Schwerpunkte liegen auf:
o Bewegungsförderung für Studierende und Beschäftigte zur Prävention von physischen
und psychischen Belastungen.
o Entwicklung zielgruppenspezifischer Programme, insbesondere zur Unterstützung von
Studierenden mit besonderen Bedarfen, wie chronischen Erkrankungen oder Stressbe-
lastung sowie Angebote, die gegen Einsamkeit und soziale Isolation wirken.
o Initiativen zur mentalen Gesundheit, die durch niederschwellige Bewegungs- und Sport-
angebote unterstützt werden.
4. Förderung von Diversität und Inklusion
Sportangebote müssen für alle Hochschulangehörige zugänglich und attraktiv gestaltet sein. Ziel
ist die Schaffung barrierefreier Infrastruktur und inklusiver Programme, um die Teilhabe aller
Hochschulmitglieder zu gewährleisten und ein aktives und bewusstes Miteinander zu fördern.
5. Integration in Transformationsprozesse
Der Hochschulsport unterstützt Hochschulen bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforde-
rungen wie Nachhaltigkeit und Gesundheit. Er sollte integraler Bestandteil universitären Han-
delns und strategischer Planung sein und in universitäre Transformationsstrategien eingebunden
werden.
Konkretisierung der Maßnahmen
• Investitionen in Infrastruktur
Ein gemeinsames Investitionsprogramm von Bund und Ländern ist erforderlich, um den erhebli-
chen Sanierungsstau zu beheben. Mindestens 5 % des Gesamtbudgets für Hochschulbau sollten
explizit dem Hochschulsport gewidmet werden.
• Erhalt und Ausbau von Förderprogrammen
Der Zukunftsvertrag Studium und Lehre (ZSL) muss um gezielte Mittel für den Hochschulsport
ergänzt werden. Besondere Unterstützung gilt der Verbindung von Studium und Spitzensport.
• Gezielte Gesundheitsförderung
Einführung eines bundesweiten Förderprogramms für Gesundheit und Prävention im Hochschul-
sport, das Bewegungs-, Ernährungs- und mentale Gesundheitsangebote integriert.
Fazit
Der Hochschulsport ist ein zentraler Baustein einer zukunftsfähigen und gesundheitsorientierten Hoch-
schule. Er stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Hochschulsystems und bietet gleichzeitig eine Plattform zur
Förderung von Gesundheit, Inklusion und demokratischen Werten und leistet somit einen wichtigen Teil
zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen. Durch gezielte Investitionen sichern wir nicht nur die Gesundheit
und Resilienz der Hochschulangehörigen, sondern leisten auch einen essenziellen Beitrag zur Entwicklung
einer gesunden, leistungsfähigen und demokratischen Gesellschaft.