Berichte aus dem Schreibcafé

Schreibcafé 24.4.18

Im Schreibcafé im April 2018 wurde über die Frage diskutiert, was Studierenden zu Beginn ihres Studiums, also im Leuphana Semester, über das wissenschaftliche Schreiben vermittelt wird, damit darauf aufgebaut werden kann. Es wurde von Lehrbeauftragten, die ab dem 2. Semester unterrichten, eine gewisse Unsicherheit und der Wunsch geäußert, mehr darüber wissen zu wollen, was vorausgesetzt werden kann. In diesem Zusammenhang wurde die Frage gestellt, ob es so etwas wie „Basisqualifikationen wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben“ geben könnte (oder sollte). 

Das Schreibzentrum / Writing Center will den Austausch mit dem Lehrservice suchen, um weitere Informationen über die Gestaltung des Leuphana Semesters zu erhalten und in die Diskussion über Qualifikationsziele einzusteigen.

Über die Frage, ob eine Hausarbeit eine geeignete Textform ist, um im ersten Semester in das wissenschaftliche Schreiben einzuführen, entstand der Wunsch, sich über Schreibaufgaben und Textformen auszutauschen. Drei Teilnehmerinnen haben sich bereit erklärt, im nächsten Schreibcafé über Aufgaben, die sie in Seminaren einsetzen, zu berichten. Hierzu gehören eine kommentierte Bibliographie und ein Glossar.

Schreibcafé 27.3.18

Im März haben wir das Thema Bewertungsraster für studentische Texte wieder aufgegriffen. In der Diskussion wurde folgendes deutlich: Bewertungsraster sollten - wenn sie eingesetzt werden - auf spezifische Fragen, Prüfungsformen und fachliche Konventionen hin angepasst werden. Hilfreich hierfür wäre eine Sammlung von vorhandenen Rastern, aus denen Elemente ausgewählt werden können. 

Ob aus dieser Idee ein Projekt werden kann, wird im Schreibzentrum / Writing Center zur Zeit geprüft. Bis dahin sammeln wir gerne vorhandene Bewertungsraster. Einige wurden uns bereits zur Verfügung gestellt.

Die Diskussion mündete dann in der Frage, welche Schreibkompetenzen Studierende im Verlaufe ihres Studiums erlangen sollen. Diese Frage erwies sich als äußert komplex, da hier nicht nur unterschiedliche Vorstellungen von Fächern eine Rolle spielen, sondern auch Vorgaben, die sich aus Prüfungsordnungen ergeben. Die Diskussion stand an dem Punkt zu überlegen, wie die Rahmenbedingungen gestaltet sein müssten, um Schreibkompetenzen zu berücksichtigen. Offen ist auch weiterhin die Frage, wie Schreibkompetenzen beschrieben werden sollen und können.

Schreibcafé 27.2.18

Es wurden verschiedene Bewertungsraster vorgestellt und lebhaft diskutiert, denn es zeigte sich, dass Bewertungen fachspezifisch und textformspezifisch durchgeführt werden und Grenzen aufweisen. Grenzen zeigen sich u. a. dort, wenn ein studentischer Text „durch das Raster“ fällt, weil er besonders kreativ oder originell ist und dies positiv in die Bewertung eingehen soll.

Es wurde überlegt, ob es sinnvoll sein könnte, einen Pool an Bewertungsrastern zu bilden, aus denen sich Lehrende für die Erstellung eigener Raster bedienen könnten. Als erster Schritt übernimmt das Schreibzentrum / Writing Center gerne die Aufgabe, bestehende Bewertungsraster zu sammeln und auf Wunsch zur Verfügung zu stellen.  

Schreibcafé 17.1.18

Es wurde eine Reflexionsübung zum Thema „Texte bewerten“ durchgeführt. Ziel war es, mögliche Unterschiede zwischen dem, was man eigentlich möchte, und dem, was man tatsächlich tut, wahrzunehmen, auf diese Weise eine bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln zu ermöglichen. Hierfür gab es Items der Kategorien „Textsorte, die bewertet werden“, „Aspekte, die in die Bewertung einfließen“, „Ziele/Funktionen der Bewertung“ und „Emotionale Einstellungen zum eigenen Bewertungshandeln“, die jeder für sich gewichten sollte.

In der Diskussion wurde zwei Punkte besonders deutlich:

  1. Die Einstellungen, die zum Bewertungshandeln dazugehören, spielen durchaus eine Rolle. Diese für sich anzunehmen und auch die Gepflogenheiten im Fach zu berücksichtigen („In unserem Fach ist eine 2,7 schon schlecht“), diese evtl. auch zu hinterfragen, bedarf weiterer Diskussionen.
  2. Es existieren interindividuelle Unterschiede in der Relevanzzuschreibung, die sich teilweise durch fachspezifische Anforderungen erklären lassen. So war es für fast alle Teilnehmenden am wichtigsten, dass der Text eine Fragestellung enthält, die auch beantwortet wird. An zweiter Stelle kamen jedoch die Aussagen „Der Text ist argumentativ logisch und kohärent aufgebaut.“ oder „Es wird deutlich, welche Methode angewandt worden ist.“. 

Schreibcafé 20.12.17

Die Teilnehmenden des Schreibcafés hatten unterschiedliche Anliegen, die zunächst gesammelt worden sind. Dazu gehörten folgende Punkte und Fragen:

  • Welche Aufgaben hinsichtlich der Ausbildung schriftsprachlicher Kompetenzen sollten/müssen Lehrende übernehmen, welche nicht? – Diese Frage wurde auch am „runden Tisch schriftsprachliche Kompetenzen von Lehramtsstudierenden“ gestellt. Hier scheint eine generelle Diskussion zwischen den Lehrenden, aber auch eine Abstimmung mit dem Präsidium wünschenswert.
  • Welche Qualifikationen werden im Leuphana-Semester vermittelt? – Hier wurde in der Diskussion deutlich, dass einige Teilnehmer_innen andere Vorstellungen von textstrukturellen Merkmalen haben als das, was Studierende ihnen berichten, was sie im Leuphana-Semester gelernt hätten. Dieser Punkt wurde ebenfalls am „runden Tisch schriftsprachliche Kompetenzen von Lehramtsstudierenden“ thematisiert. Ende Januar haben Dagmar Knorr und Micha Edlich einen Gesprächstermin mit Steffi Hobuß (Leiterin des Colleges) und werden dieses Thema ansprechen.
  • Sollte der Studieneingangstest um eine Schreibaufgabe erweitert werden? Wie könnte so eine Aufgabe aussehen? Nach welchen Kriterien könnte diese bewertet werden?
  • Wie kann eine Selbstreflexion bei den Studierenden hinsichtlich ihrer schriftsprachlichen Kompetenzen (Bereiche: Strukturieren, Grammatik) institutionell verankert werden? Notwendig wäre dies am Beginn des Studiums, um gezielt Defizite abbauen zu können.
  • Wie kann Peer-Feedback eingesetzt werden, um die Ausbildung schriftsprachlicher Kompetenzen zu fördern? Wie können die Kommentarfunktionen in Moodle hierfür eingesetzt werden?
  • Nach welchen Kriterien sollte Textbewertungen erfolgen?
  • Wie sollten Aspekte schriftsprachlicher Kompetenz priorisiert werden? Ist Argumentationsfähigkeit wichtiger als formale Korrektheit? Gibt es Notwendigkeiten zu Unterschieden zwischen den Studiengängen?
  • Ist es sinnvoll, mit best-/worse-case-Textbeispielen zu arbeiten oder fördert man damit nur imitierendes Handeln?
  • Wie präzise und fachspezifischen sollen/können Kriterien für die Bewertung von Texten sein?

Gewünscht wird ein Austausch über bereits existierende Leitfäden/Handreichungen, die Studierenden zur Verfügung gestellt werden. Hierfür werden die Teilnehmenden ihre Leitfäden und Handreichungen an Dagmar Knorr schicken, die sie dann weiter verteilen wird.