Der Essayfilm

Der Essayfilm

 

Der Essayfilm. Ästhetik und Aktualität

The Essay-Film. Aesthetics and Topicality

(2007 - 2011) 

Ende November 2007 fand an der LUL eine internationale Tagung statt, die von der Fritz Thyssen Stiftung, dem Haus des Dokumentarfilms, der Universitätsgesellschaft Lüneburg sowie der Leuphana Universität Lüneburg gefördert und von Prof. Kramer und Thomas Tode organisiert wurde. Neben deutschen waren Referenten aus Frankreich, der Schweiz, England und den USA zu Gast. Im Rahmen des begleitenden Filmprogramms stellten Harun Farocki, Angela Melitopoulos und Hito Steyerl ihre Essayfilme vor. Die Tagungssprachen waren Deutsch, Englisch und Französisch.

Diese internationale Ausrichtung entsprach dem Anliegen der Tagung, das Phänomen des Essayfilms in internationaler Perspektive zu diskutieren. Drei systematisch relevante Bereiche wurden berücksichtigt: Fragen der Gattungsdefinition und -abgrenzung, die Bestimmung spezifisch essayistischer Verfahrensweisen sowie die Erörterung des medialen, gesellschaftspolitischen Rahmens und der Machtverhältnisse solcher Produktionsverfahren. Die Beiträger haben sich dem Essayfilm in der Regel nicht über das Œuvre einzelner Filmemacher, sondern von definitionsrelevanten Kriterien aus genähert. Vermieden wurden Themen, die aus eingefahrenen Debatten um den Dokumentarfilm stammen, wie zum Beispiel die Frage nach dem Wahrheits- und Wirklichkeitsbezug bzw. nach der Authentizität solcher Filme. Stattdessen wurden Begriffe eingeführt, die es ermöglichen, essayistisch-dokumentarische Filmformen im philosophisch-künstlerischen Feld neu zu verorten: Kategorien wie Konstellation, Proportion, Topologie, Analogie, Assoziation, Fragment und Hybridität.

Die Ergebnisse der Tagung liegen in überarbeiteter und erweiterter Form im Druck vor: Sven Kramer / Thomas Tode (Hg.): Der Essayfilm. Ästhetik und Aktualität, Reihe Close-Up, Bd. 20, Konstanz: UVK, 2011.