Forschung

Wir erforschen, wie Naturleistungen für den Menschen („Nature’s Contribution to People“ [NCP]) von verschiedenen sozialen Akteur*innen in unterschiedlichen sozial-ökologischen Kontexten genutzt, wertgeschätzt und nachgefragt werden. Darüber hinaus vollziehen wir nach, wie sich vielfältige Werte-, Wissens- und Institutionen-Systeme in Bezug auf Mensch-Natur-Beziehungen in sozial-ökologisch variablen Zusammenhängen verändern, und zeigen Wege auf, wie diese Veränderungen umgeleitet werden können, um eine Verbundenheit von Mensch und Natur zu ermöglichen. Zudem eruieren wir, welche Konfigurationen von Werten, Wissen und Institutionen sich vorteilhaft auf eine nachhaltige Entwicklung auswirken.

Welche Nachfragen nach und Werte von Naturleistungen für den Menschen (NCP) formulieren zentrale und lokale Akteur*innen? Welchen Einfluss hat dabei indigenes und lokales Wissen?
Bild: Regenwald in der Region am Kilimandscharo (Tansania).
Ausblick von einer Anhöhe durch Baumwipfel auf tropisches Urwald-Blätterdach © M. Groß/Leuphana
Wann und unter welchen ökologischen, sozial-ökologischen und ökonomischen Bedingungen gelingt eine Renaturierung von artenreichem Grünland?
Bild: Wiesen- und Weidelandschaft in der Schorfheide (Deutschland).
Wiesen- & Weidelandschaft mit Bewässerungsgraben und Siloballen © B. Martín-López/Leuphana
Wie sehen nachh. Bewirtschaftungsstrategien aus, die den Erhalt von Biodiversität, Naturleistungen für den Menschen (NCP) und die Lebensqualität von Landwirten fördern?
Bild: Trockenwald im Biosphärenreservat Chamela-Cuixmala (Mexiko).
Einheimischer in Hügellandschaft am Rand tropischen Trockenwalds © P. Santillán Carvantes/Leuphana

Landschaften repräsentieren sozial-ökologische Systeme, in denen das ISDP-Team ortsbezogen fragt und forscht.

Modus Operandi

Unser Forschungsprogramm ist in hohem Maße inter- und transdisziplinär, da nicht nur das wesentliche Forschungsinteresse – sozial-ökologische Dynamiken verschiedenen Maßstabs zu verstehen –, sondern auch unsere zentralen Beweggründe darin bestehen, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Zu diesem Zweck führen wir ortsbezogene sozial-ökologische Forschung in verschiedenen ländlichen Systemen in Afrika, Europa und Lateinamerika sowie regionale und globale Bewertungen durch.

Um den inter- und transdisziplinären Anforderungen unserer Forschung gerecht zu werden, stammen die Mitarbeiter*innen der Professur aus verschiedenen Disziplinen, darunter Umweltwissenschaften, Nachhaltigkeitswissenschaften, ökologische Ökonomie, Humanwissenschaften, feministische Studien oder politische Ökologie. Ferner arbeiten wir kollaborativ mit Wissenschaftler*innen aus anderen Disziplinen sowie mit gesellschaftlichen Akteur*innen außerhalb der Wissenschaft. Wichtige Partner*innen in dieser Zusammenarbeit sind Minderheiten und Randgruppen, wie indigene Völker und lokale Gemeinschaften, Menschen mit Beeinträchtigungen und Menschen, die aufgrund ihres Gender* diskriminiert werden.

Als Team forschen und arbeiten wir engagiert an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sowie zwischen Wissenschaft und Politik. Dementsprechend beziehen wir eine Vielzahl von gesellschaftlichen Akteur*innen ein und beteiligen uns z.B. an der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES).

Unsere tägliche Forschungsarbeit ist von der Überzeugung geleitet, dass diese verantwortungsvoll und verantwortbar sein muss. Verantwortung meint insbesondere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, unseren Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen sowie gegenüber uns selbst. Dabei steht das Prinzip der Verantwortung unserem Verständnis nach in engem Zusammenhang mit einem feministischen Ethos der Fürsorge, dem wir uns verpflichtet fühlen.

* bezieht sich auf alle nicht-männlichen Menschen, was auch trans-gender, nicht-binäre und genderfluide Menschen einschließt.