Heinrich-Heine-Gastdozent 2011: Ingo Schulze
Ingo Schulze folgte Juli Zeh und Uwe Timm als dritter Heinrich-Heine-Gastdozent an der Leuphana Universität Lüneburg. Der vielfach mit Literaturpreisen ausgezeichnete Autor gilt mit seinen Erzählungen und Romanen wie „Simple Storys“ und „Neue Leben“ als herausragender Chronist des wiedervereinigten Deutschlands. Am 24. Juni 2011 hielt er um 20 Uhr eine öffentliche Vorlesung im Hörsaal 3 der Universität. Der Publizist und Redakteur Wend Kässens moderierte die Veranstaltung. Ingo Schulze debütierte 1995 mit dem Buch „33 Augenblicke des Glücks“ (Berlin Verlag), für das er gleich mehrere Auszeichnungen erhielt. Bekannt wurde er mit seinem Erzählband „Simple Storys“ (1998). Der New Yorker zählte ihn 1998 zu den „Six Best European Young Novelists” und auch der Londoner Observer lobte ihn als einen von „21 Autoren, nach denen man im 21. Jahrhundert Ausschau halten sollte.” 2008 erschien sein vielbeachteter Roman „Neue Leben“, in dem er die Wendezeit in Form eines Briefromans nachzeichnet. Den Preis der Leipziger Buchmesse erhielt er 2007 für seinen Erzählungsband „Handy“. Zuletzt erschienen ist 2010 „Orangen und Engel. Italienische Skizzen“.
Ingo Schulze, 1962 in Dresden geboren, studierte klassische Philologie in Jena. Anschließend war er bis 1990 als Dramaturg am Landestheater Altenburg tätig, das er verließ, um als Journalist zu arbeiten. Er gründete das „Altenburger Wochenblatt“, das bis Herbst 1991 erschien, sowie den „Anzeiger“. 1993 ging er für ein halbes Jahr nach St. Petersburg, wo er das erste kostenlose Anzeigenblatt „Priwet Peterburg“ gründete. Seit 1993 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Ingo Schulze ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt sowie der Sächsischen Akademie der Künste.