Heinrich-Heine-Gastdozentin 2014: Jenny Erpenbeck

Jenny Erpenbeck feierte mit ihren Romanen „Heimsuchung“ und „Aller Tage Abend“ große Erfolge bei Publikum und Kritik. Als sechste Heinrich-Heine-Gastdozentin kam die Autorin und Regisseurin vom 3. bis 5. Juli an die Leuphana Universität Lüneburg. Am 3. Juli 2014 hielt sie eine öffentliche Vorlesung im Hörsaal 4 auf dem Campus. Der Publizist und Redakteur Wend Kässens moderierte die Veranstaltung.

Die Gastdozentin trug aus ihrem zuletzt erschienenen Roman „Aller Tage Abend“ (Knaus 2012) vor. Darin nimmt sie die Leser mit auf ihre Reise durch die vielen Leben, die in einem Leben enthalten sein können. Das Werk spannt einen Bogen von einer galizischen Kleinstadt um 1900 über Wien und das stalinistische Moskau bis ins Berlin der Gegenwart.

©Jenny Erbenbeck © Leuphana Universität
Jenny Erpenbeck © Leuphana

Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. Nach einer Buchbinderlehre studierte sie Theaterwissenschaft und Musiktheaterregie, u.a. bei Peter Konwitschny, Ruth Berghaus und Heiner Müller. Erpenbeck arbeitete zunächst als Regieassistentin und inszenierte später Aufführungen für Oper und Musiktheater in Berlin und Graz. Gleichzeitig debütierte sie 1999 als Schriftstellerin mit der Novelle „Geschichte vom alten Kind“. Weitere literarische Veröffentlichungen folgten, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Für den Roman „Heimsuchung“ erhielt sie den Solothurner Literaturpreis und den Preis der LiteraTour Nord. Für ihr Gesamtwerk bekam sie 2013 den Joseph-Breitbach-Preis, in diesem Jahr folgte der Hans-Fallada-Preis. Jenny Erpenbeck lebt als freie Autorin und Regisseurin in Berlin.