LIAS Interventions: In Media

"Trauma und das Visuelle im Journalismus"

08. Jun

LIAS Interventions ist eine neue Reihe des Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) in Culture and Society. Der erste Workshop widmete sich den Film- und Fotomedien.

Gemäß dem Ziel des LIAS, Denk- und Handlungsoptionen zu erweitern, werden Workshops mit außerakademischen Akteur*innen veranstaltet, die von den jeweiligen Forschungsthemen der Fellows ausgehen und gemeinsame gesellschaftliche Problemlagen zu erarbeiten. Das Format ermöglicht den Fellows, ihre Inhalte außerhalb der Universität zu diskutieren, und es bringt eingeladene Akteur*innen in eine vertiefte Diskussion mit neuester Forschung.

Beim ersten LIAS Interventions_ In Media ging es um das Forschungsprojekt "The Visual Witnessing of Trauma Phenomena Among Journalists: An Analysis of Various Media Images from East Africa" von Lydia Oumo Radoli. Sie erforscht darin die Folgen und Bedingungen der Traumatisierung von Bild- und Filmjournalisten.

Die Medienwissenschaftlerin und ehemalige Journalistin Lydia Ouma Radoli untersucht in ihrer Studie das Trauma von Journalisten in Ostafrika (Kenia, Ruanda, Uganda), die strukturellen Benachteiligungen innerhalb des Mediensystems und fragte nach einem alternativen Umgang mit einem in Ostafrika bislang kaum erforschten Phänomen.

Vor diesem Hintergrund war die langjährige Erfahrung des Journalisten und Autors Jay Tuck von zentraler Bedeutung, da er für die Teilnehmer des Workshops von den tatsächlichen Bedingungen der Berichterstattung aus zwei Golfkriegen berichten konnte und dazu eigenes Filmmaterial zeigte, das er als Leiter von TV-Teams gedreht hat.

Prof. Levi Obonyo, Dekan der School of Communication, Daystar University, Nairobi, ging der Frage nach, welche Mechanismen innerhalb der Mediensysteme die Auswahl von Bildern (TV, Foto) im Kontext der Krisen- und Kriegsberichterstattung in Ostafrika bestimmen und welche wirtschaftliche Situation den Mediensektor in Kenia und damit die Arbeitsbedingungen der Journalisten bestimmt.

Dr. Gertrud Koch, emeritierte Professorin für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Visiting Professor an der Brown University,USA, brachte ihre Einsichten in die Dynamik der Medien- und Bildproduktion ein. Sie reflektierte kritisch  die gegenwärtige Funktion, Rolle und Pflichten von Journalisten.

Die teilnehmenden Journalisten aus Deutschland vor Ort und Kenia, Ruanda und Uganda online waren sich darin einig, dass die Erfahrungen der Journalisten trivialisiert werden. Die Erfahrungsberichte der Journalisten, das Schlaglicht auf ihre Emotionen führte schließlich auch zu dem Schluss, dass Gespräche über ihre traumatischen Erfahrungen normalsiert werden sollten.

 

Am 8. Juni freut sich das Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) in Culture and Society, Jay Tuck als Gastredner beim ersten 'LIAS Interventions: in Media'-Workshop „Trauma and the Visual in Journalism“ an der Leuphana Universität Lüneburg begrüßen zu dürfen. Der Workshop richtet sich an Journalist*innen, die in verschiedenen Regionen arbeiten und wird sich auf die Erfahrungen von Bildjournalisten in der Krisen- und Kriegsberichterstattung konzentrieren.

Lydia Ouma Radoli, Fellow am LIAS, untersucht Gewalterfahrungen und Traumata von Journalist*innen in Fällen von Gewaltverbrechen und Terror. Die Medienwissenschaftlerin und ehemalige Journalistin untersucht in ihrer Studie das Trauma von Journalisten in Ostafrika (Kenia, Ruanda, Uganda), die strukturellen Benachteiligungen innerhalb des Mediensystems und fragt nach einem alternativen Umgang mit einem in Ostafrika bislang kaum erforschten Phänomen.

Jay Tuck wird als erfahrener Journalist, der für seine Kriegsberichterstattung während der beiden Golfkriege im Irak bekannt ist, seine Expertise in die Podiumsdiskussion mit Levi Obonyo, Dekan der School of Communication Daystar University, Nairobi und der Berliner Filmwissenschaftlerin Gertrud Koch einbringen. Die Veranstaltung ist Teil des Starts des neu gegründeten Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) in Culture and Society an der Universität Lüneburg, das gezielt den Dialog mit Fachleuten außerhalb der akademischen Institutionen sucht.

Interessierte Journalistinnen und Journalisten können an der Veranstaltung am 8. Juni 2023, 14:30 bis 17:00 Uhr, entweder persönlich an der Leuphana Universität Lüneburg oder online über Zoom teilnehmen. Wenn Sie teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte für die Veranstaltung per E-Mail an lias.public@leuphana.de an.

Ein afrikanischer Kameramann hält eine Filmkamera auf der Schulter und filmt.Ostafrika ©pexels
Berichterstattung in Ostafrika

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  • Dr. Christine Kramer