LIAS Workshop: Decolonizing Aesthetic Materials in Times of Catastrophe
21. Nov.
Donnerstag, 21.November 2024, 10:00 - 19:30 Uhr
Ort: Leuphana Universität Lüneburg
Sprache: Englisch
Diese Veranstaltung steht allen Interessierten offen!
Dieser Workshop mit Wissenschaftlern und Kritikern schlägt vor, aus einer multidisziplinären Perspektive verschiedene kritische Strategien und dekolonisierende Vorstellungskraft zu erforschen, um gemeinsam neue Methoden, Ansätze, Produktionsweisen und Wege der Wissensverbreitung zu entwickeln. Wir schlagen vor, die Diskussion und kritische Untersuchung für das breite Feld der Geisteswissenschaften und der Forschung in den Sozial- und Umweltwissenschaften zu öffnen.
Zu den Themen gehören: die sensible und affektive Kraft von Materialien; die Produktion, Gewinnung und Zirkulation von Materialien – von den Kolonialrouten der „Erdpigmente“ bis zum Neo-Extraktivismus der zeitgenössischen „seltenen Erden“; die unterschiedlichen Geschichten und Praktiken der ästhetischen Verwendung von Materialien und ihre Auswirkungen sowohl auf die Kunstgeschichte als auch auf ihre technischen, politischen und sozio-ökologischen Bedeutungen; die Bedeutung und die Auswirkungen von Materialität in Zeiten ökologischer Krisen und Katastrophen; ästhetische Ansätze zur körperlichen Erfahrung und zu nichtmenschlichen Wesen und Materie.
Einige der Hauptfragen lauten: Wie sind bestimmte Materialien mit kolonialen Ökologien und Politiken verflochten? Welche Genealogien können zurückverfolgt werden, um die konstitutive Geschichtlichkeit von visuellen, akustischen und narrativen Materialien aus verschiedenen geopolitischen Horizonten aufzudecken? Welche neuen Denk- und Handlungsmöglichkeiten können an der Schnittstelle des eurozentrischen Paradigmas mit den aus dem sogenannten Globalen Süden hervorgegangenen Vermittlungen, Aussetzungen oder Unterbrechungen eingesetzt werden?
Programm
WORKSHOP 10:00–13:00 Uhr
Paula Bertúa, LIAS-Fellow und Cynthia Francica, Fellow des Käte Hamburger Kollegs für apokalyptische und postapokalyptische Studien (CAPAS), Universität Heidelberg (Einführung)
Campus, C5.326
Sebastián Eduardo Dávila (Leuphana University), Raphael Daibert (Leuphana University), Laura Sabel (Leuphana University), José Antonio Magalhães (ICI Berlin), Salomé Lopes Coehlo (NOVA Institute of Communication, University of Lisbon)
MITTAGESSEN 13:00–14:00 Uhr
MATERIALS IN TRANSIT
PANEL-DISKUSSION 15:30–17:00 Uhr
Paula Bertúa, LIAS Fellow und Cynthia Francica, Fellow Käte Hamburger Centre for Apocalyptic and Post-Apocalyptic Studies (CAPAS), Universität Heidelberg (Moderation)
„Mundus Immundus. Unworlding, Survivance, and Unspecific Aesthetics“
Jens Andermann, New York University
„Inverting the Map: The Anti-Colonial Roots (and Routes) of Modern Material“
Jordana Blejmar, University of Liverpool
„Colonizing Institutions': The Case of Living Matter“
Kassandra Nakas, Leuphana University Lüneburg
Campus, C5.326
DISKUSSION 17:00 – 17:30 Uhr
KAFFEEPAUSE 17:30 – 18:00 Uhr
ÖFFENTLICHER VORTRAG 18:00– 19:30 Uhr
“Abstraction, Processual Materiality and Identity”
Gabriel Catren, The French National Centre for Scientific Research (CNRS), Paris | LIAS Fellow Paula Bertúa (Einführung)
Campus | Hörsaal 3
Mitwirkende
Jens Andermann
Jens Andermann ist Professor an der New York University. Er schreibt über moderne lateinamerikanische Kunst, Film, Literatur, Architektur und materielle Kultur und deren Schnittmengen mit dem Erbe von Kolonialismus und Extraktivismus. Er ist Herausgeber des Journal of Latin American Cultural Studies und Autor von Tierras en trance: arte y naturaleza después del paisaje (2018), New Argentine Cinema (2011, 2015), The Optic of the State. Visualität und Macht in Argentinien und Brasilien (2007, 2014) und Mapas de poder. Una arqueología literaria del espacio argentino (2000). Er lehrte an der Universität Zürich und am Birkbeck College, London. Er war Gastprofessor an Universitäten in Buenos Aires, Rio de Janeiro und Berlin sowie an den Universitäten Duke, Princeton und Columbia.
Jordana Blejmar
Jordana Blejmar ist Dozentin für visuelle Medien und Kulturwissenschaften an der Universität Liverpool. 2019 war sie gemeinsam mit N. Fortuny Co-Kuratorin der Installation Tearing Up the Pas in der Tate Liverpool. Sie ist Mitherausgeberin des Bulletin of Hispanic Studies. Sie ist Autorin von Playful Memories:The Autofictional Turn in Post-Dictatorship Argentina (2017) und Mitherausgeberin von Instantáneas de la memoria: Fotografía y dictadura en Argentina y América Latina (mit N. Fortuny und L. García, 2013), El pasado inasequible: desaparecidos, hijos y combatientes en el arte y la literatura del nuevo milenio (mit M.E . Perez und S. Mandolessi, 2018) und Entre/telones y pantallas: afectos y saberes en la performance argentina contemporánea (mit C. Sosa und P. Page, 2021).
Kassandra Nakas
Kassandra Nakas ist Kunsthistorikerin und lehrt derzeit an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie war Assistenzprofessorin und Gastprofessorin an der Universität der Künste Berlin (UdK Berlin). Zu ihren Interessengebieten gehören Kunst und Kunsttheorie seit 1800, insbesondere die Darstellung des menschlichen Körpers und die Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft. Derzeit bereitet sie eine Publikation über künstlerische und medizinische Darstellungen des menschlichen Körpers im Frankreich des 19. Jahrhunderts vor. Sie ist Herausgeberin des Buches „Verflüssigungen. Ästhetische und semantische Dimensionen eines Topos“ (2015).
Gabriel Catren
Gabriel Catren ist Forscher für Philosophie und Physik am SPHERE-Institut – Sciences, Philosophie, Histoire (Université de Paris VII-Diderot, CNRS). Er war Direktor am Collège International de Philosophie und leitete auch das Projekt „Philosophy of Canonical Quantum Gravity“ des Europäischen Forschungsrats (ERC). Seine Forschung könnte in den Rahmen dessen eingeordnet werden, was in den letzten Jahren in der Philosophie als „Speculative Turn“ bezeichnet wurde und zu dem Autoren wie Graham Harman, Quentin Meillassoux, R. Brassier, I.H. Grant, Reza Negarastani und Nick Land gehören – einige von ihnen sind auch Mitglieder der Cybernetic Culture Re-search Unit (CCRU). Er ist der Autor des Buches Pleromatica, or Elsinore's Trance (2023).
Paula Bertùa
Paula Bertùa ist außerordentliche Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Literaturtheorie und -analyse an der Fakultät für Philosophie und Literatur der Universidad de Buenos Aires. Derzeit ist sie Fellow am Leuphana-Institut für fortgeschrittene Studien in Kultur und Gesellschaft.
Cynthia Francica
Cynthia Francica ist außerordentliche Professorin am Fachbereich Literatur der Adolfo Ibáñez University in Santiago, Chile, wo sie als Forscherin am Center for American Studies (CEA) am College of Liberal Arts tätig ist. Derzeit ist sie Fellow am Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptik und Postapokalyptik (CAPAS) der Universität Heidelberg.
Anfragen und Kontakt:
- Dr. Christine Kramer