Nachruf: Marina Vishmidt
Das Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) und das Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft (IPK) der Leuphana Universität trauern um Marina Vishmid (1976–2024).
02.05.2024 Das Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) und das Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft (IPK) der Leuphana Universität trauern um Marina Vishmid (1976–2024).
Das Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) und das Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft (IPK) der Leuphana Universität trauern um Marina Vishmid (1976–2024).
Die Autorin, Kritikerin und Herausgeberin war in den vergangenen Jahren häufiger Gast am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana sowie im Kunstraum. Sie war für den Herbst dieses Jahres als Artist Fellow an das neu gegründete Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) nach Lüneburg eingeladen.
Mit Marina Vishmidt verliert die Kunstwissenschaft eine herausragende Forscherin, die dem Verhältnis von Kunst, Wert und Arbeit mit Fokus auf jenen spekulativen Verhältnissen nachging, die Prozesse der Finanzialisierung mit denen der Subjektivierung verbinden. Zusammen mit Kerstin Stakemeier ging sie auch Fragen von Gender, Arbeit und einer materialistischen Kritik des zeitgenössischen Kunstbetriebs unter Berücksichtigung ökologischer Fragen und unterschiedlicher Lebensweisen nach.
Vishmidt war Mitglied des Kollektivs „Marxism in Culture“ und wirkte im Vorstand an der Reihe „New Perspectives on the Critical Theory of Society“ (Bloomsbury) mit.
Zu ihren Publikationen zählen „Speculation as a Mode of Production: Forms of Value Subjectivity in Art and Capital“ (2018)“, „Reproducing Autonomy: Work, Money, Crisis and Contemporary Art (2016)“ (mit Kerstin Stakemeier) sowie der Artikel „Speculation“, in der Reihe „Documents of Contemporary Art“ der Whitechapel Gallery und MIT Press (2018). Sie schrieb außerdem regelmäßig für Zeitschriften wie „Mute“, „Ephemera“ „Afterall“, „Texte zur Kunst“, „Radical Philosophy“, „Kaleidoscope“, „Open!“ und „South Atlantic Quarterly“.
Vishmidt studierte Liberal Arts am Sarah Lawrence College in New York sowie Modern European Philosophy am Centre for Research an der Middlesex University, London. Sie promovierte an der Queen Mary, University of London in „Critical Management and Political Economy“. Sie hatte eine Rudolph-Arnheim-Gastprofessur für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität (2022) sowie für kritische und kulturelle Theorie an der Södertörn Universität, Stockholm (2020). Sie lehrte und forschte außerdem am Dutch Art Institute, der Middlesex University, der University of Brighton sowie an der Universität der Künste in Berlin, am Central Saint Martins und am Goldsmith College in London. Im vergangenen Jahr erhielt sie einen Ruf auf die Professur für Kunsttheorie an der Angewandten in Wien.