Rosalind Morris, Daniel Nemenyi, Erich Hörl und Heather Klar während der Podiumsdiskussion ©Julia Knop

Podiumsdiskussion "Activating the Possibles"

"The Humanities and the Task of Social Potentialisation“

06. Juni

Anlässlich der Eröffnung des Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) in Culture and Society diskutierten Rosalind Morris, Erich Hörl und Daniel Nemenyi das zentrale Thema "Potentialisierung".

Mit den Opening Days in den vergangenen drei Tagen, ging das für „Institute for Advance Studies (LIAS) in Culture an Society mit zahlreichen Veranstaltungen an den Start. Erich Hörl, Vizepräsident für Forschung und Co-Direktor des LIAS, nutzte die Gelegenheit, um in einer Podiumsdiskussion das zentrale Konzept des LIAS entlang des Begriffs der „Potentialisierung“ vorzustellen und lud dazu Senior Fellow Rosalind Morris, Professorin für Cultural Anthropology, Columbia University, New York sowie LIAS Fellow Daniel Nemenyi ein.

Zahlreiche Gäste der Universität aber auch von außerhalb interessierten sich für die Podiumsdiskussion, zu gleichzeitig ein Graphic Recording der New Yorker Künstlerin #Heather Klar entstand, welches das Konzept des LIAS kompakt und für alle nachvollziehbar festhält.

Die Alternativlosigkeit, die Politik seit den 1970ern prägt ist, so Hörl, nicht nur der Hintergrund der andauernden Krisenpolitik, die unsere Zeit prägt, sondern geradezu eine expertokratische Situation, die Möglichkeiten verstellt. Insofern ergeht an die Geistes- und Sozialwissenschaften die Frage, was sie in dieser Situation offerieren. Hörl bezeichnete dies auch als Aufgabe der Universität.

Deutlich wurde, dass die Vorherrschaft des Aktuellen, die Unterordnung des Potentiellen unter das Aktuelle Potenziale reduziert. Nemenyi verwies auf einen ähnlichen Gedanken bei Leibniz, nämlich die Idee, dass Potential in dem liegt, was wir nicht voraussehen können. Rosalind Morris betonte für die Geisteswissenschaften den Unterschied zwischen Lernen und Bildung und führte letztere als Argument gegen die Kybernetik an.