Public Fellow 2024/25

Charlotte Wiedemann ist eine wichtige Stimme im deutschsprachigen öffentlichen Diskurs – und darüber hinaus. Sie ist freie Autorin und Publizistin und verfasst Bücher, Essays und Reportagen zu internationalen Themen vor allem in Bereichen wie Menschenrechte, Geschlechterfragen und Erinnerungskulturen. Ihre Recherchen haben sie in circa dreißig nicht-europäische Länder geführt, darunter Iran, Pakistan, Ägypten, Jemen, Libyen, Saudi-Arabien, Libanon, Türkei, Syrien, Oman, Tunesien, Marokko, Usbekistan, Nigeria, Swasiland, Kamerun, Senegal, Tansania, Sudan und immer wieder Mali, sowie in zahlreiche Länder Südostasiens. Nach ihrem Studienabschluss an der Universität Göttingen in den Fächern Sozialpädagogik, Soziologie und Politikwissenschaft sowie an der Hamburger Journalistenschule war sie zwischen 1983 und 1999 als politische Korrespondentin tätig.  Sie wechselte zur Auslandsberichterstattung, und lebte bis 2003 in Malaysia. In dieser Zeit schrieb sie für Die Zeit, Le Monde diplomatique, Blätter für deutsche und internationale Politik und Der Freitag vor allem zu Menschenrechten, gesellschaftlichen Entwicklungen und interreligiösen Beziehungen in Südostasien. Zurück in Deutschland berichtete sie vor allem über muslimische oder islamisch geprägte Gesellschaften. Sie veröffentlichte Bücher über Mali, den Iran und die vielfältigen Rollen von Frauen in muslimischen Gesellschaften.

Für ihr jüngstes Buch Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis (2022) hat sie Orte kolonialer und faschistischer Massenverbrechen von Litauen bis Indonesien aufgesucht. Sie spricht sich für eine empathische Erinnerungskultur aus und dafür, palästinensische Stimmen in die deutsche Holocaust-Erinnerungskultur einzubeziehen. In jüngerer Zeit hat sie viel zur Dreiecksbeziehung Deutschland/Israel/Palästina, zu Erinnerung und Postkolonialismus geschrieben und stellt ihren Ansatz und ihr Plädoyer auf internationalen Konferenzen vor.

AUSBILDUNG

1979 Magister in (Sozial)Pädagogik und Soziologie, Georg-August-Universität Göttingen
Hamburger Journalistenschule (heute: Henri-Nannen-Schule)

JÜNGSTE VERÖFFENTLICHUNGEN

Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis, Berlin: Propyläen, 2022.
Der lange Abschied von der weißen Dominanz, München: dtv, 2019.
Der neue Iran. Eine Gesellschaft tritt aus dem Schatten, München: dtv, 2019
Vom Versuch, nicht weiß zu schreiben. Oder: wie Journalismus unser Weltbild prägt, Köln: PapyRossa Verlag, 2018.
Mali oder das Ringen um Würde. Meine Reisen in einem verwundeten Land, München: Pantheon, 2014.
»Ihr wisst nichts über uns!« Meine Reisen durch einen unbekannten Islam, Freiburg/Basel/Wien: Herder, 2012.
Die Hütte der kleinen Sätze. Politische Reportagen aus Südostasien, Berlin: Edition Freitag, 2004.

AUSZEICHNUNGEN

2017: Spezialpreis der Otto-Brenner-Stiftung
2013: Anerkennungspreis der Bayreuth International School of African Studies
2008: Medienpreis Entwicklungspolitik (Hauptpreis Kategorie Print)
2007: Journalistenpreis Weltbevölkerung
1996: Emma-Journalistinnenpreis

ENGAGEMENT

2017-2019 Mentorin für »Geh deinen Weg« / Deutschlandstiftung Integration
2017-2018 Mitglied der Jury für den Reportagepreis von n-ost – Network for Border Crossing Journalism
2011-2013 Mitglied des Beirats des Bremer Übersee-Museums
Mitglied des Beirats des Berliner Leibniz-Zentrums Moderner Orient (ZMO)

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