Grace A Musila
Fellow 2025/26
Grace A. Musilas Forschung bewegt sich an der Schnittstelle von afrikanischer und afro-diasporischer Literatur, populärer Kultur, Gender Studies und biographischem Schreiben. Von verschiedenen literaturwissenschaftlichen, kulturtheoretischen und intellektuellen Perspektiven, untersucht sie Fragen nach Macht, Repräsentation und Wissensproduktion im afrikanischen und globalen Kontext.
Dabei versteht Musila afrikanische Literatur als ein dynamisches intellektuelles Feld, in dem politische, ästhetische und ethische Fragen verhandelt werden. Ein zentraler Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Analyse anglophoner afrikanischer Literaturen und ihrer Auseinandersetzung mit postkolonialen, neoliberalen und feministisch- politischen Diskursen. Dabei interessiert sie sich insbesondere für Narrative des Widerstands, Formen der kulturellen Selbstrepräsentation sowie die Spannungen zwischen individuellen und kollektiven Ausdrucksformen in Literatur und Populärkultur.
Ihre Arbeiten zu afrikanischer Populärkultur eröffnen neue Perspektiven auf Alltagsästhetiken, politische Imagination und kulturelle Kreativität für die theoretische Reflexion. Zugleich befassen sich ihre Studien zur Biografie und Lebensschreibpraxis – etwa zu Wangari Maathai, Wambui Waiyaki Otieno und Winnie Madikizela-Mandela – mit Fragen der Subjektivität, Agency und Erinnerung in afrikanischen feministischen Kontexten.
Forschungsskizze
Refusal and its Im/possibilities
Mein Projekt untersucht afrikanische und afro-diasporische Literatur, die Formen der Ablehnung gegenüber der Logik des neoliberalen Kapitals reflektiert. Diese werden von wirtschaftlich und politisch benachteiligten Individuen und Gemeinschaften inszeniert, denen die Fähigkeit zur Ablehnung im öffentlichen Diskurs abgesprochen werden. In einer Welt, in der das neoliberale Kapital scheinbar global dominiert, liest mein Projekt diese literarischen Porträts als Inszenierung zentraler Widerstandsformen. Sie zeigen Möglichkeiten auf, sich der Normalisierung dieser ökonomischen Logiken zu entziehen und alternative Formen des Weltentwurfs jenseits neoliberaler Vorgaben zu denken.
Ausbildung
2008 PhD African Literature, University of the Witwatersrand, Johannesburg, Südafrika
2004 MA African Literature, University of the Witwatersrand, Johannesburg, Südafrika
2002 BA Language & Literary Studies, Moi University, Eldoret, Uasin Gishu County, Kenia
Jüngste wissenschaftliche Position
Außerordentliche Professorin für afrikanische Literatur, Witwatersrand, Johannesburg, Südafrika
Jüngste Veröffentlichungen
»Fugitive Forms«, in: Comparative Literature Studies 62, H. 2 (2025), 285–295.
»The Promise of Belatedness for Africa-Based Scholarship«, in: African Studies 83, H. 1–2 (2024), 152–166.
Routledge Handbook of African Popular Culture, New York: Routledge, 2022.