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Leuphana wird Standort einer neuen Akademie für transdisziplinäre Forschung

30.11.2020 Die Herausforderungen der Corona-Pandemie und die Debatten über geeignete Maßnahmen zum Klimaschutz haben verdeutlicht, dass die Expertise der Wissenschaft derzeit mehr denn je gefragt ist und viele der aktuellen Herausforderungen längst nicht mehr von einer Disziplin und der Wissenschaft allein bewältigt werden können.

Mit der Gründung der Plattform tdAcademy für transdisziplinäre Forschung und Studien wollen das Institut für Sozial-Ökologische Forschung (Frankfurt/M.), die Leuphana Universität Lüneburg, das Zentrum Technik und Gesellschaft Berlin und das Öko-Institut jetzt die Forschung zur Lösung gesellschaftlicher Probleme und Krisen stärken. Die Geschäftsstelle der Einrichtung ist an der Leuphana angesiedelt.

Die transdisziplinäre Forschung verknüpft in gemeinsamen Lernprozessen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft die Suche nach gesellschaftlichen Problemlösungen mit wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritten. Obwohl dieses Forschungsprinzip insbesondere in der Nachhaltigkeitsforschung, aber auch in anderen Bereichen wie der Public-Health-Forschung seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt wird, gibt es bislang nur wenige Strukturen oder Fachorganisationen, die für die Konsolidierung von wissenschaftlichen Standards transdisziplinärer Forschung sorgen könnten.

Mit der Gründung der Akademie verfolgen die beteiligten Einrichtungen drei Ziele: Verbesserung und Konsolidierung des Wissensstands über die gesellschaftliche und wissenschaftliche Wirksamkeit der Forschung, einen verstärkten Kompetenzaufbau für Anwender*innen sowie eine Erweiterung und Stabilisierung der Wissensgemeinschaft, die sich mit transdisziplinärer Forschung beschäftigt. Schon jetzt beobachtet Prof. Dr. Daniel Lang von der Leuphana einen wachsenden Bedarf an entsprechender Forschungskompetenz: „Zunehmend mehr Ausschreibungen für transdisziplinäre Graduiertenkollegs und neue bewilligte Exzellenzanträge lassen diesen Schluss zu.“

Ein wichtiges Element der tdAcademy wird der zukünftige Partner*innenkreis sein. In diesem Partner*innenkreis werden Institutionen versammelt, die sich seit vielen Jahren konzeptionell und methodisch mit der Weiterentwicklung von transdisziplinärer Forschung befassen oder – im Fall von Universitäten und Hochschulen – sich deutlich erkennbar auf den Weg einer entsprechenden Schwerpunktsetzung befinden. Im März 2021 wird die Leuphana die Auftaktveranstaltung für den Partner*innenkreis ausrichten.

Die Arbeit an der tdAcademy findet in unterschiedlichen Themenlinien und Modulen statt. Dazu gehören: die Generierung neuen Wissens darüber, wie transdisziplinäre Forschung wissenschaftlich und gesellschaftlich besonders wirksam gestaltet werden kann sowie die Frage, welchen Einfluss unterschiedliche Untersuchungskontexte auf Prozesse und Ergebnisse haben. Außerdem sollen auch neue Formate transdisziplinärer Forschung – wie etwa Reallabore – und deren Wirkung im Hinblick auf die Wirksamkeit der Forschung ausgewertet werden.

Die tdAcademy wird für zunächst drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Forschungsschwerpunkt „Sozial-ökologische Forschung“ gefördert. Des Weiteren wird durch die Robert Bosch Stiftung ein Gäste- und Fellowship-Programm finanziert. Es ermöglicht insbesondere Nachwuchswissenschaftler*innen eng mit der tdAcademy zusammenzuarbeiten, Forschungsinstitute zu besuchen, die transdisziplinär arbeiten und sich international zu vernetzen.

Links

  • Dr. David Lam

Pressekontakt

Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
ISOE – Institut für sozial- ökologische Forschung
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 707 6919-30
schuldt-baurmgart@isoe.de
www.isoe.de