Profilthema Nachhaltigkeit
Im Profilschwerpunkt Nachhaltigkeit werden die Transformations- und Entwicklungsprozesse hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft erforscht und mitgestaltet. Die Forscherinnen und Forscher fokussieren dabei sowohl auf soziale als auch auf physische Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Forschungsschwerpunkte
Abgeleitet aus der Erkenntnis planetarer Grenzen sowie der daraus resultierenden Notwendigkeit fundamentaler gesellschaftlicher Nachhaltigkeitstransformationen wird im Profilthema Nachhaltigkeit zu folgenden vier Schwerpunkten geforscht:
Sustainability Transformation: Entrepreneurship, Agency and Leadership
Auf der Mikro-Ebene wird Nachhaltigkeitstransformation maßgeblich durch zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Akteur*innen (Individuen, Management, Entrepreneur*innen) initiiert, gestaltet und umgesetzt.
Im Forschungsschwerpunkt „Nachhaltiges Unternehmertum und Handeln" (SEA) wird Nachhaltigkeit zum einen aus psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Sicht untersucht. Ziel ist, Individuen durch evidenzbasierte transparente Risikokommunikation, Gesundheitsinterventionen und Verhandlungsstrategien aktiv und informiert an Nachhaltigkeitstransformation teilhaben zu lassen. Dazu wird erforscht, wie sich Nachhaltigkeitsdenken und -handeln über die Lebensspanne, auch in institutionellen und informellen Lernprozessen, entwickelt, wie Risiken von unterschiedlichen Individuen verstanden und kommuniziert werden, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung in unterschiedlichen Kontexten effektiv gestaltet werden kann, wie nachhaltige Gesundheitsförderung umgesetzt werden kann sowie welche Eigenschaften multidimensionale Verhandlungen um knappe Ressourcen auszeichnen. Aus erziehungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Sicht wird Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Lehrkräftebildung und darüber hinaus in gesellschaftlichen Lernprozessen entwickelt. Zum anderen wird Entrepreneurship sowohl auf der persönlichen als auch organisationalen Ebene als Treiber von Nachhaltigkeitstransformationen von Wirtschaft und Gesellschaft erforscht. Nachhaltiges Unternehmer*innentum wird als das Schaffen innovativer, attraktiver und nachhaltiger Angebote verstanden, die zu einer akteursbasierten, kreativen Disruption unnachhaltiger Organisationen und Strukturen führen, um sie durch nachhaltigere zu ersetzen. Dieser Forschungsschwerpunkt befasst sich sowohl mit der Weiterentwicklung der Stakeholder-Theory für Nachhaltigkeit sowie Messung und Steuerung von Nachhaltigkeitsperformance von Organisationen (Sustainability Accounting) als auch mit der Rolle von Innovationen der Organisation, von Angeboten und Geschäftsmodellen für eine nachhaltige Entwicklung.
Sustainability Transformation: Ecosystems, Biodiversity and Society
Treiber von Nicht-Nachhaltigkeit - Entwicklungen, die die planetaren Grenzen überschreiten - liegen u.a. im Biodiversitätsverlust sowie der Übernutzung von Okosystemen mit ihrer zentralen Bedeutung auch als räumliche Ankerpunkte sozial-ökologischer Systeme. Der Forschungsschwerpunkt „,RES" arbeitet inter- und transdisziplinär u.a. mit dem systemischen Ansatz der „Hebelpunkte" (leverage points). Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Weltregionen des globalen Nordens und Südens u.a. zu Ökosystemfunktionen und -Services (inklusive „Biodiversity-Ecosystem Functioning" und „Legacy-Effect" Forschung), der Renaturierung von Ökosystemen sowie zum Verhältnis von Nahrungsmittelsicherheit und Biodiversitätsschutz gehören zu international vielzitierten Arbeiten.
Sustainability Transformation: Governance and Law
Nachhaltigkeitstransformation wird getragen durch und findet statt u.a. auf der Ebene gesellschaftlicher Makroprozesse (z.B. Makroökonomie; gesellschaftlicher Wertewandel) und politisch-gesellschaftlicher Entscheidungsinstitutionen (Governance, Recht, Politik). Der Forschungsschwerpunkt „, Governance, Okonomik und Recht für Nachhaltigkeitstransformation" (GELS) ist stark evidenzorientiert und untersucht mit innovativen, auch metaanalytischen Methoden die Nachhaltigkeitswirkungen unterschiedlicher Governance-Ansätze. Der Forschungsschwerpunkt fragt nach den Bedingungen für ein im Werden begriffenes nachhaltiges Staats-und Gemeinwesen. Designs für fundamentale Nachhaltigkeitstransformationen werden u.a. in den Bereichen Wasser- und Meeres-Governance sowie Recht und Wirtschaft der Energiewende und der Erhaltung der Biodiversität entwickelt. Transdisziplinarität spielt nicht nur in methodischer Hinsicht eine wichtige Rolle, sondern ist als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik/Gesellschaft selbst Gegenstand empirischer Forschung.
Sustainability Transformation: Resources, Material flows and Chemistry
Treiber von Nicht-Nachhaltigkeit - Entwicklungen, die die planetaren Grenzen überschreiten - liegen u.a. in der Belastung durch unnachhaltige Materialströme und hohen Energieverbrauch sowie der Erschöpfung nicht-erneuerbarer Ressourcen. Der Forschungsschwerpunkt „REM" entwickelt innovative Analysetools und Lösungsansätze zur nachhaltigen Gestaltung von Stoff- und Energieflüssen in enger transdisziplinärer Kooperation mit Praxisakteuren. Dazu gehören die Entwicklung (1) neuer Paradigmen für eine inklusivere/gerechtere Nachhaltigkeitsbildung im Bereich Chemie, sowie in der Chemikalienentwicklung ("Benign by Design", „Sustainable Separation" und „Erneuerbare Organischen Ressourcen"), (2) integrierter Informationssysteme zur Stoffstromanalyse oder (3) nachhaltiger Produktdesigns („Cradle to cradle").
Forschungsprojekte
Eine Übersicht über die an der Fakultät Nachhaltigkeit durchgeführten Forschungsprojekte finden Sie in unserem Forschungsinformationssystem.
Professuren
Einrichtungen
Centre for Sustainability Management (CSM)
Institut für Ethik und Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung (IETSR)
Institute of Sustainable Chemistry (INSC)
Institut für Nachhaltigkeitssteuerung (INSUGO)
Institute for Sustainability Education and Psychology (ISEP)
Institut für Ökologie (IE)
Social-Ecological Systems Institute (SESI)
UNESCO-Chair Hochschulbildung für Nachhaltige Entwicklung
Fakultät Nachhaltigkeit
Kontakt
Dekan
- Prof. Dr. Jens Newig
Prodekan Forschung
- Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Schaltegger