Potenzialbereiche
An der Leuphana haben sich innerhalb der interdisziplinären Forschungsthemen Digitale Kulturen, Demokratie, Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Organisation fünf Potenzialbereiche für die Weiterentwicklung der Transformationsforschung herausgebildet. Darin werden Kernfragen des Wandels von und in Gegenwartsgesellschaften erforscht und neues Wissen für zukunftsgewandte Lösungen entwickelt:
Klimazukünfte in digitalen Kulturen
Szenarien für eine nachhaltige Zukunft werden in Wissenschaft, Industrie, Politik und Kultur in enger Verbindung mit digitalen Medientechnologien entworfen. Forschende der Leuphana untersuchen, wie diese Klimazukünfte in digitalen Kulturen konstituiert, imaginiert und gestaltet werden. Sie erforschen deren mediale, soziale und technologische Situiertheit unter der Prämisse, dass digitale Medientechnologien zur Klimakrise beitragen und gleichzeitig Lösungsansätze liefern. Dadurch aktualisieren sie das Forschungsfeld der Digitalen Kulturen mit Transformationswissen bezüglich des anthropogenen Klimawandels und der Zukünftigkeit als (medien- und sozio-)kulturelle Fähigkeit.
Sprecher*innen: Prof. Dr. Armin Beverungen, Prof. Dr. Jan Müggenburg und Prof. Dr. Christina Wessely
Weiterführende Links:
Fakultät Kulturwissenschaften
Forschungsbereich Digitale Kulturen
Centre for Digital Cultures (CDC)
Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“
Unternehmen als treibende Kräfte der Nachhaltigkeitstransformation:
Positive Nachhaltigkeitsimpacts in Märkten und für die Gesellschaft schaffen
Dass Unternehmen und Entrepreneurship bei der Nachhaltigkeitstransformation von Märkten und damit der Gesellschaft eine Schlüsselrolle innehaben, ist weithin anerkannt. Unternehmen verursachen ökologische und soziale Probleme, können aber auch über ihre organisatorischen Grenzen hinaus die Nachhaltigkeitstransformation vorantreiben. Forschende der Leuphana untersuchen, welchen positiven Impact Organisationen für eine nachhaltig Gesellschaft erzielen können. Wie Unternehmen erfolgreich zu nachhaltigen Konsum- und Lebensstilen, Geschäftsbeziehungen, gesellschaftlichen Entwicklungen und Umweltveränderungen beitragen können, steht im Zentrum ihrer Forschung.
Sprecher*innen: Prof. Dr. Michael Gielnik, Prof. Dr. Monika Imschloß, Prof. Dr. Stefan Schaltegger und Prof. Dr. Roman Trötschel
Weiterführende Links:
Fakultät Management und Technologie
Fakultät Nachhaltigkeit
Centre for Sustainability Management (CSM)
Demokratische Resilienz:
Die Nachhaltigkeit der Demokratie im Zeitalter globaler multipler Krisen
Demokratien müssen sich angesichts multipler Krisen (Pandemie, Massenmigration, Klimawandel, Terrorismus und Krieg), Angriffen von außen und Anfechtungen von innen als robust, leistungs- und entwicklungsfähig erweisen. Forschende der Leuphana gehen der Frage nach, ob Demokratien von vornherein resilienter sind als alternative, autokratische Gegenentwürfe. Durch Analysen auf individueller, sozialer, systemischer und internationaler Ebene untersuchen sie Resilienzbedingungen gesellschaftlicher Ordnungsmodelle und generieren Transformationswissen darüber, wie westlich-liberale Demokratien weiterhin Legitimität erzeugen und ihre Resilienz stützen können.
Sprecher*innen: Prof. Dr. Jens Newig, Prof. Dr. Astrid Séville und Prof. Dr. Christian Welzel
Weiterführende Links:
Fakultät Staatswissenschaften
Zentrum für Demokratieforschung (ZDEMO)
EU-Horizon-Projekt „TRUEDEM – Trust in European Democracies“, Teilprojekt: „Democratic systems and national cultures: transition and interplay of values“
Organisieren in Krisenzeiten
Etablierte Ansätze zum Verständnis und zur Bewältigung von Krisen basieren auf der Vorstellung, dass sie vorübergehend sind und eine Rückkehr zur vorherigen Ordnung möglich ist. Doch Umweltkatastrophen, gesundheitliche Krisen oder Kriege können Routinen und Infrastrukturen im öffentlichen sowie privaten Bereich erheblich stärker aufbrechen. Forschende der Leuphana entwickeln daher Transformationswissen, um das Organisieren in Krisenzeiten als mehrstufiges, systemisches Phänomen und nicht als vorübergehenden Zustand zu verstehen. Sie erforschen Organisationsprozesse und -praktiken sowie deren Auswirkungen auf den sozialen Wandel und entwerfen neue Modelle für das Krisenmanagement.
Sprecher*innen: Prof. Dr. Elke Schüßler und Prof. Dr. Matthias Wenzel
Weiterführende Links:
Fakultät Kulturwissenschaften
Fakultät Management und Technologie
Leuphana Center for Organization & Social Transformation (LOST)
Auf dem Weg zu einer regenerativen Gesellschaft
Wirtschaftliche, soziale und ökologische Prozesse sind in zunehmendem Maße nicht nachhaltig und verursachen Degenerationstendenzen in vielen sozio-ökologischen Systemen. Zugleich haben Begriffe von Regeneration verstärkt Eingang in die Diskurse verschiedener Disziplinen gefunden. Forschende der Leuphana vertiefen und stärken die konzeptionelle und theoretische Fundierung von Regeneration und erkunden ihr Potenzial für reale Veränderungen. Dadurch generieren sie Transformationswissen darüber, wie regenerative Dynamiken in spezifischen Systemen und Kontexten sowie in gesellschaftlichen Praktiken ermöglicht, unterstützt und erhalten werden können.
Sprecher*innen: Prof. Dr. Jörn Fischer und Prof. Dr. Vicky Temperton
Weiterführende Links:
Fakultät Nachhaltigkeit
Forschungsgruppe „Ein sozial-ökologischer Systemansatz zur Wiederherstellung von Ökosystemen in ländlichen Regionen Afrikas“
ERC-Projekt „Mainstreaming Social-Ecological Sufficiency: Closing the sustainable consumption gap between societal demand and ecological limits (MaSES)“