Forschungsprojekt zu Songwriting-Camps

24.11.2022 Musikwissenschaftler untersuchen Ideenschmieden für neue Songs in der Musikindustrie

Lüneburg. Songwriting-Camps haben sich seit einigen Jahren in Deutschland als Ideenschmieden für neue Songs vor allem in den Genres Schlager und Pop etabliert, international bedienen sie diverse andere Genres. Sie bringen zum Beispiel Autoren und andere Menschen aus der Musikszene zusammen, um neue Texte speziell für eine Interpretin oder eine Band zu entwickeln. Der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Michael Ahlers von der Leuphana Universität Lüneburg will jetzt zusammen mit seinen Kollegen Dr. Jan Herbst (University of Huddersfield) und Dr. Simon Barber (Birmingham City University) dieses für die Musikindustrie wichtige Veranstaltungsformat näher erforschen. Gefördert wird ihr auf drei Jahre angelegtes Projekt mit rund 700.000 Euro zu gleichen Teilen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das britische Arts and Humanities Research Council (AHRC).

Mit ihrem Vorhaben leisten die drei Wissenschaftler Pionierarbeit auf dem Gebiet der Erforschung des kommerziellen gemeinsamen Songwritings, das in Songwriting-Camps stattfindet. Sie wollen untersuchen, welche Formen von Songwriting-Camps im 21. Jahrhundert in Großbritannien und Deutschland existieren. Dabei interessiert sie einerseits, welche Interessen Verlage, Plattenfirmen oder Einzelpersonen als Organisatoren dieser Camps verfolgen.

Die Wissenschaftler nehmen aber auch die beteiligten Fachleute, die kreativen Prozesse der Zusammenarbeit und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Fähigkeiten der Teilnehmenden in den Blick. Sie wollen herausfinden, wie es gelingt, dass Texter, Produzenten, Beatmaker und Topliner gemeinsam zu neuen Songs kommen. Die Organisation von Songwriter-Camps sowie wirtschaftliche und rechtliche Aspekte dieser Veranstaltungen sollen ebenfalls beforscht werden.

Um zu ihren Ergebnissen zu gelangen, wollen die Wissenschaftler Interviews mit Veranstaltenden, Kreativen und Rechteverwertern führen. Außerdem werden sie als teilnehmende Beobachter Songwriting-Camps besuchen. Für das zweite Projektjahr planen sie, ein Songwriting Lab in Hamburg zu veranstalten, bei dem deutsche und britische Songwriter zusammenkommen. Die Wissenschaftler wollen dann den Weg der entstandenen Songs verfolgen, um Gründe für Erfolge und Misserfolge zu ermitteln.

Das Projekt beginnt am 1. März des kommenden Jahres.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Michael Ahlers

www.leuphana.de/michael-ahlers

Dr. Simon Barber

www.bcu.ac.uk/research/our-people/a-e/simon-barber

Dr. Jan Herbst

pure.hud.ac.uk/en/persons/jan-herbst