Internationale Vernetzung für mehr Qualität in der Forschung
Margot Neyret ist als Forscherin aus Frankreich zu Gast an der Leuphana dank EU-Förderung
10.12.2024 Zwei zweiwöchige Forschungsaufenthalte hat Dr. Margot Neyret an der Leuphana Universität Lüneburg verbracht. Ursprünglich arbeitet sie am Alpine Ecology Laboratory in Grenoble (Frankreich). Ihr Aufenthalt in Lüneburg wurde durch das Marie-Sklodowska-Curie-Programms gefördert, das Teil des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation ist. Das Ziel: Forscher*innen international zu vernetzen, um den wissenschaftlichen Austausch zu fördern.
Kurz vor dem Ende ihres zweiten Aufenthalts an der Leuphana sitzt Margot Neyret in einem der Büros des Instituts für sozial-ökologische Systeme (SESI) auf dem Leuphana-Campus. Hier untersuchen Wissenschaftler*innen die komplexen Dynamiken zwischen Menschen und ihrer Umwelt. Das passt perfekt zu Margot Neyrets Forschung: Sie geht der Frage nach, wie das Landschaftsmanagement natürliche Lebensräume so verbessern kann, dass mehrere Ziele wie Biodiversität, Erholung und landwirtschaftliche Produktion gefördert werden.
Ursprünglich hat Margot Neyret Ökologie studiert: „Aber mit der Zeit habe ich mich immer mehr auf sozio-ökologische Fragen konzentriert.“ Ihr Schwerpunkt liegt auf Wechselbeziehungen: „Früher fokussierte sich meine Forschung auf die Auswirkungen menschlicher und umweltbedingter Faktoren auf Ökosysteme. Jetzt untersuche ich auch, wie sich diese auf die Beiträge der Natur für den Menschen auswirken, z.B. auf Freizeit- und ästhetische Erfahrungen oder Lebensmittelproduktion“, erklärt sie.
Diese Forschung hat Margot Neyret an verschiedene Orte geführt: Studiert hat sie in Paris (Frankreich) und Kent (Großbritannien). Forschungsaufenthalte verbrachte sie unter anderem in Oxford (Großbritannien) und Thailand. Nach ihrer Promotion in Paris war sie vier Jahre lang wissenschaftliche Mitarbeiterin am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) in Frankfurt/ Main. Dieser Aufenthalt ermöglichte ihr ihre jetzige Position: Um im Marie-Sklodowska-Curie-Programm wieder in Frankreich arbeiten zu können, musste sie zuvor mindestens drei Jahre lang in einem anderen Land geforscht haben. Mit dem Programm soll die Mobilität von Forschenden sowie ihre internationale Vernetzung gefördert werden.
In Frankfurt am BiK-F hat Margot Neyret Prof. Dr. Berta Martín-López kennengelernt. Die Professorin für internationale nachhaltige Entwicklung und Planung an der Leuphana ist Co-Leiterin des SESI. Sie ist an Projekten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Zusammenarbeit mit dem BiK-F beteiligt, durch die sie brillante internationale Forschende wie Margot kennengelernt hat: „Die hochwertige interdisziplinäre Forschung von Margot ist zum Teil auf ihre internationale Erfahrung und Vernetzung zurückzuführen“, lobt Berta Martín-López ihre Kollegin aus Frankreich.
„Ich liebe es, draußen zu sein“, betont Margot Neyret. Dazu hatte sie als Ökologin zu Beginn ihrer Forschungslaufbahn viele Gelegenheiten. Jetzt verbringt sie viel Zeit vor ihrem Laptop: Die Forscherin wertet Daten aus, die sie selbst gesammelt hat oder die von anderen Forschenden aus ihrem weitreichenden Kooperationsnetzwerk stammen. „Ich vermisse die Feldarbeit im Freien, aber Datenanalyse und Modellierung machen auch Spaß und haben herausfordernde Seiten“, sagt Neyret.
Bereits im November 2023 ist Margot Neyret für zwei Wochen an der Leuphana gewesen. Die Kontakte, die sie damals geknüpft hat – einige davon hat sie bereits bei ihrem Aufenthalt in Frankfurt/ Main geschlossen – vertieft sie nun. Auch nach ihrer Zeit an der Leuphana wird sie sich international vernetzen: Von Lüneburg aus geht es für Margot Neyret zu einer Konferenz in die Niederlande, dann fährt sie zurück nach Grenoble. Dort möchte sie langfristig bleiben. Ihre Familie und ihr Ehemann leben dort – im Februar werden die beiden Eltern. Und nach einer kurzen Pause will sich Margot Neyret wieder ihrer interdisziplinären und kollaborativen Forschung widmen.