Critical Load von Stickstoff

Projektziel

Ermittlung der „Critical Loads“ von Stickstoffdepositionen in Calluna-dominierten Küstenheiden

Durchführungszeitraum

2012-2015

Fortführung durch das Institut für Ökologie

Kurzbeschreibung des Projekts

Heideökosysteme, welche früher im Norddeutschland weitverbreitet waren, sind durch Nährstoffarmut, insbesondere Stickstofflimitierung, geprägt. Typische Pflanzen, wie die in trockenen Tieflandheiden dominante Art Calluna vulgaris, sind an diese Bedingungen gut angepasst. In den letzten Jahrzehnten führten allerdings Emissionen aus der industriellen Landwirtschaft sowie der Nutzung fossiler Brennstoffe in Industrie, Verkehr und Haushalten zu erhöhten Konzentrationen reaktiver Stickstoffverbindungen (wie Ammonium oder Stickoxiden) in der Luft. Auch die traditionelle Heidenutzung durch Beweidung sowie regelmäßiges Plaggen und kontrolliertes Brennen, wodurch immer wieder Nährstoffe entzogen wurden, wurde weitestgehend aufgegeben. Dies führte zur Akkumulation von Nährstoffen, wodurch sich die Bedingungen zu Gunsten konkurrenzstärkerer Pflanzen, die allerdings einen höheren Stickstoffbedarf haben, verändert haben. Für Heidegebiete bedeutet dies meist eine Verschiebung zu Grasdominanz und einem damit verbundenen Biodiversitätsverlust.
Um die noch vorhandenen Heidegebiete vor weiterer Degradierung nachhaltig schützen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie viel Stickstoff diese ohne sichtbare Beeinträchtigung ihrer Funktionsfähigkeit ertragen können. Diese ökologische Belastungsgrenze (Critical Load) der Stickstoffdeposition soll durch experimentelle Düngung mit gestaffelten Stickstoffkonzentrationen ermittelt werden.
Dazu wird ein Freilandversuch in der grundwassernahen flechtenreichen Calluna-Heide auf Braundünen der Insel Fehmarn (Schleswig-Holstein) durchgeführt. Aufgrund der dort gemessenen geringen natürlichen Stickstoffdeposition ist dieses Untersuchungsgebiet für dieses Projekt besonders geeignet.

Gefördert durch

Umweltbundesamt

Beteiligte Personen am Institut

Prof. Dr. Werner Härdtle

Alexandra Bähring (Ansprechpartner)