Zum Staatsexamen an der LLS

Zum Staatsexamen an der LLS ©Leuphana/Patrizia Jäger
Absolventinnen mit Hüten lassen sich von Ihren Angehörigen fotografieren

Jura 2.0 an der Leuphana Law School - Die Revolution des rechtswissenschaftlichen Studiums

An der Leuphana Law School hat ein neues Modell des Jurastudiums gestartet. Der Weg zum Ersten Juristischen Staatsexamen wird dabei erstmals in ein interdisziplinäres Bachelor- (LL.B.) und Master-Studium (LL.M.) integriert.

Das spannende deutsche Studium der Rechtswissenschaft hat einen ambivalenten Ruf. Einerseits werden erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen ausgeprägte analytische Fähigkeiten und damit beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt nachgesagt. Andererseits sieht sich das klassische Jurastudium dem Vorwurf ausgesetzt, besonders steinig und anspruchsvoll zu sein. Hohe Durchfallquoten, schlechte Betreuungsschlüssel, ein teilweise übersteigertes Wettbewerbsdenken zwischen den Studierenden sowie eine körperlich wie psychisch herausfordernde Examensvorbereitung sind nur einige der üblichen Vorwürfe.

Das neue Studienmodell der Leuphana Law School

Die Leuphana Universität Lüneburg nimmt sich dieser Kritik nun an und denkt das rechtswissenschaftliche Studium neu. In einem zum Wintersemester 2022/2023 startenden innovativen Studienmodell werden die Vorteile des klassischen Jurastudiums erhalten, zugleich aber seine bestehenden Unzulänglichkeiten adressiert. Das Studienprogramm ist an der neu gegründeten Fakultät Staatswissenschaften angesiedelt, an der die Fächer Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft zusammenarbeiten.

Bachelor, Master und Staatsexamen

Dabei wird die Leuphana Universität Lüneburg als erste deutsche Universität ein vollständig in den sog. Bologna-Prozess integriertes Studium der Rechtswissenschaft anbieten. Das heißt konkret: Das auf insgesamt zehn Semester angelegte Studium an der Leuphana Law School zielt weiterhin auf die Erlangung des Ersten Juristischen Staatsexamens. Anders als deutschlandweit üblich, erwerben die Studierenden auf dem Weg dahin jedoch außerdem sowohl einen juristischen Bachelor-Abschluss (LL.B.) als auch einen juristischen Master-Abschluss (LL.M.).

In den ersten, mit dem LL.B. abschließenden sechs Semestern erhalten die Studierenden eine fundierte rechtswissenschaftliche Grundausbildung. In den sich anschließenden, zum LL.M. führenden vier Semestern absolvieren die Studierenden dann die »Großen Scheine« im Zivilrecht, im Öffentlichen Recht und im Strafrecht, legen die Schwerpunktbereichsprüfung ab und erhalten eine in das universitäre Studium integrierte intensive Examensvorbereitung inkl. Examensklausurenkurs. Die üblicherweise bei teuren privaten Repetitorien zu absolvierende Examensvorbereitung wird damit obsolet. Im Anschluss an die Erlangung des Master-Abschlusses können die Studierenden dann das Erste Juristische Staatsexamen beim Niedersächsischen Landesjustizprüfungsamt ablegen.

Die Vorteile dieses neuen Modells des Jurastudiums liegen auf der Hand. Vor allem der immense psychische Druck, den ein Jurastudium und insbesondere die Examensvorbereitung mit sich bringt, wird erheblich verringert. Tritt nämlich der unwahrscheinliche Fall ein, dass das Erste Juristische Staatsexamen endgültig nicht gelingt, fallen die Lüneburger Studierenden nicht wie an anderen Fakultäten auf das Abitur zurück, sondern sind mit einem hochwertigen Master-Abschluss dennoch bestens für einen kompetitiven Arbeitsmarkt jenseits der klassischen juristischen Berufe (Anwaltschaft, Staatsanwaltschaft, Richterschaft) gerüstet.

Eine interdisziplinäre Erweiterung des wissenschaftlichen Horizonts

Dies liegt auch daran, dass das neue Jurastudium an der Leuphana Law School eine zweite wichtige Besonderheit aufweist: eine umfassende interdisziplinäre Zusatzausbildung. Dies bedeutet, dass das Bachelor-Studium in dem bewährten Modell des Leuphana College neben dem Hauptfach Rechtswissenschaft (sog. Major) immer auch ein eigenständiges Nebenfach (sog. Minor) sowie ein zusätzliches Komplementärstudium umfasst. Das Nebenfach kann dabei etwa in der Betriebswirtschaftslehre, der Politikwissenschaft, den Digitalen und Sozialen Medien, der Psychologie, der Nachhaltigkeitswissenschaft, der Rechtsvergleichung (in englischer Sprache) oder vielen weiteren Fächern angesiedelt sein und bildet einen wichtigen Teil der universitären Grundausbildung. Hinzu treten weitere überfachlich ausgerichtete Module im Komplementärstudium. Hier können Module in »Grundfragen des Rechts« belegt werden, wie etwa Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie oder Recht und Ökonomik.

Nebenfach und Komplementärstudium machen dabei etwa ca. 40 % des sechssemestrigen Bachelor-Studiums aus. Ziel ist es, den an der Leuphana Law School ausgebildeten Juristinnen und Juristen so nicht nur einen weiteren Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt zu verschaffen, sondern diesen auch eine Ausbildung zukommen zu lassen, die sie für Führungsrollen bei der Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts qualifiziert.

Ein persönliches, motivierendes und wertschätzendes Studienumfeld

Das neue Jurastudium an der Leuphana Law School spiegelt sich allerdings nicht nur in seinen innovativen Studienstrukturen und -inhalten wider. Auch in den Studienbedingungen setzt es Maßstäbe, die den hohen Anforderungen an die Studierenden gerecht werden.

So nimmt der Bachelor-Studiengang pro Jahr lediglich 95 Studierende auf, der Master-Studiengang pro Jahr vorerst sogar nur 35 Studierende. Bezogen auf die Anzahl der an der Fakultät tätigen Professorinnen und Professoren ergibt dies einen außergewöhnlich niedrigen Betreuungsschlüssel. Auf rund 15 Studierende entfällt eine Professur. Ein juristisches Massenstudium (andere Betreuungsschlüssel liegen mitunter bei 150:1) gibt es an der Leuphana Law School nicht. Vielmehr erfolgt eine individuelle juristische Ausbildung auf höchstem Niveau. Dabei erlaubt der niedrige Betreuungsschlüssel die Anwendung von ehrkonzepten, die auf die Bedürfnisse einzelner Studierender zugeschnitten sind und gibt ausreichend Raum für persönliches Feedback.

Eine frühe Förderung des Gemeinschaftsgefühls unter den Studierenden (etwa im Rahmen einer zu Beginn des LL.M.- Studiengangs stattfindenden gemeinsamen Studienfahrt), niedrigschwellige uniinterne Coaching-Angebote, um die großen Anstrengungen der Examensvorbereitung gut bewältigen zu können, sowie ein breites Sport- und Freizeit-Programm auf einem modernen, architektonisch einzigartigen und zugleich grünen Campus runden das persönliche, motivierende und wertschätzende Studienumfeld ab.

An der Leuphana Law School sollen sich die Studierenden gegenseitig unterstützen und das anstrengende Hinarbeiten auf das Erste Juristische Staatsexamen gerade nicht gegeneinander, sondern miteinander bewältigen und sich an den Leistungen ihres Jahrgangs gemeinsam erfreuen.

Wie bewerben ...

Sowohl das LL.B.- wie auch das LL.M.-Studium beginnen ausschließlich zum Wintersemester. Die Bewerbungsfristen laufen von Mitte Mai bis zum 15. Juli (Bachelor-Studium) und vom 1. April bis zum 1. Juni (Master-Studium). Die sich anschließenden Auswahlverfahren finden dann im Juni statt. Grundsätzlich ist es dabei auch möglich, sich mit einem juristischen Bachelor-Abschluss einer anderen Hochschule im Quereinstieg für einen Platz im LL.M.-Studiengang zu bewerben.


Alle wichtigen Informationen zum neuen Jurastudium an der Leuphana Law School finden Sie auf der Website der Fakultät
Staatswissenschaften:

https://www.leuphana.de/einrichtungen/fakultaet/staatswissenschaften/studium.html


Als öffentliche Einrichtung erhebt die Leuphana Universität Lüneburg neben dem üblichen Semesterbeitrag keinerlei Studiengebühren.


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