Lange Nacht der utopischen Praxis

Zu den Höhepunkten der Utopie-Konferenz gehört die Lange Nacht der utopischen Praxis am 31. August. In zwangloser Festival-Atmosphäre möchten wir die Weitsicht auf das Mögliche mit einem genauen Blick für konkrete Veränderungen verbinden. Uns interessieren Geschichten des Gelingens mit utopischem Freiheitspotenzial, die ihre eigentliche Kraft auch durch wunde Punkte und Momente des Scheiterns entfalten. Mit den Projekten verknüpft sind meist die biographischen Kurven der Ideengeber:innen, Gründer:innen und Gestalter:innen. In Zelten, Tiny-Houses und am Lagerfeuer sind sie während der Langen Nacht anzutreffen: unter ihnen die Civic-Tech-Aktivistin Lilith Wittmann, die Sozialunternehmerin des Jahres Henrike Schlottmann von ProjectTogether und der Demokratieaktivist Shai Hoffmann.
PROGRAMM DER LANGEN NACHT
Während der „Langen Nacht der utopischen Praxis“ am 31. August kommt die gesamte Konferenz zusammen. Bei guten Getränken & Gesprächen flanieren die Teilnehmenden über den Festival-Campus. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, die Gesellschaft zu verändern. In den Wiesenforen erzählen sie, wie sie ihre utopische Idee in die Wirklichkeit geholt haben – und weshalb sie immer noch dabei sind.
Mittwoch, 31. August, 18:30 – 19:00 Uhr
FESTIVALKÜCHE, UTOPISCHE KLÄNGE UND DER AUFTAKT IN DIE LANGE NACHT
unter anderem mit Lilith Wittmann, Henrike Schlottmann und Iyabo Kaczmarek
Gastgeber: Thomas Gegenhuber




Mittwoch, 31. August, 19:15 - 19:45 Uhr: Wiesenforen I
Henrike Schlottmann
Wie die Mathematikerin und frühere Unternehmensberaterin mit ProjectTogether tausende Akteur:innen hinter einer Mission ins kollektive Handeln bringt
Gastgeber: Thomas Gegenhuber
Hauptbühne


Iyabo Kaczmarek
Wie eine freie Kulturproduzentin in Hannover Menschen aus der ganzen Gesellschaft unter ein Dach bringt
Gastgeber: Sven Prien-Ribcke
Raumwagen


Matti Pannenbäcker
Wie der Unternehmer, Organisationsberater und Lobbyist eine regenerative und kooperative (Land-)Wirtschaft erfindet
Gastgeberin: Karoline Pöggel
Wiese West


Manfred Braasch
Wie einer der bekanntesten Klimaschützer Hamburgs die lokale Energiewende durch Rekommunalisierung voran brachte
Gastgeberin: Kamila Szwejk
Wiese Ost


Alicia Schlender
Wie eine Feministin elterliche Sorgearbeit von Zwängen befreien möchte
Gastgeberin: Steffi Hobuß
Forum


Peter Fratton (19:15 - 20:15 Uhr)
Wie aus dem Schulverweigerer ein radikaler Schulerneuerer und Unternehmer des Jahres in der Schweiz wurde
Gastgeber: Reinhard Kahl
Hörsaal 4


Mittwoch, 31. August, 20:00 - 21:00 Uhr
Neulandgewinner*innen in der Etage 7
Neulandgewinner:innen, das sind Menschen, die selbst anpacken, um ihre Heimat zu einem Ort zu machen, an dem sie gerne leben. Vier Neulandgewinner:innen denken ihre Zukunftsvisionen in der Langen Nacht zusammen. Mit dabei sind die Revierförsterin Annette Schmidt-Scharfe aus Sebnitz (Sachsen), die Moorbäuerin Uta Berghöfer aus Malchin (Mecklenburg-Vorpommern), Danilo Kuscher vom Kühlhaus Görlitz und die Bundestagsabgeordnete, Tänzerin und Sozialarbeiterin Franziska Mascheck aus Frohburg (Sachsen). Vor der Utopie liegt immer die steinige Praxis. Gemeinsam mit Andreas Willisch vom Thünen-Institut für Regionalentwicklung sprechen sie darüber, wie es gelingt, die eigene Haltung und individuelle Freiheit auch unter widrigen Verhältnissen Bedingungen zu bewahren.
In Kooperation mit dem Thünen-Institut für Regionalentwicklung und CoWorkLand





Mittwoch, 31. August, 20:15 - 20:45 Uhr: Wiesenforen II
Jacob Sylvester Bilabel
Wie der Changemaker Jacob Sylvester Bilabel mit der Kraft der Kultur, Spaß und seltsamen Ideen die Brücke vom Wissen zum Handeln baut
Gastgeberin: Maja Göpel
Hauptbühne


Inga Thao My Bui
Wandel fängt mit Bildung an!
Gastgeberin: Leonie Schmitt
Raumwagen

Shai Hoffmann
Wie ein Berliner Jude mit seinem Israel-Palästina-Bildungsvideoprojekt den Nahostkonflikt beleuchtet, um Dichotomien aufzubrechen und Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus entgegenzutreten.
Gastgeber: Martin Auer
Forum


Johannes Milke & Jannis Deutschmann
Wir bauen Zukunftsort – Wie in einem ehemaligen botanischen Garten die Zukunft gebaut wird
Gastgeberin: Kamila Szwejk
Wiese Ost



Helena Marschall
Wie sich eine Aktivistin von „Fridays for Future“ in der Eskalation der Klimakrise orientiert
Wiese West

Mittwoch, 31. August, 21:15 - 21:45 Uhr: Wiesenforen III
Detlef Grooß
Wie ein Orchestermusiker die Konzerthäuser enkeltauglich verwandelt
Gastgeberin: Claudia Emmert
Hauptbühne


Lilith Wittmann
Hacken für das Gute?
Gastgeber: Thomas Gegenhuber
Forum


Daniela Mahr
Wie eine Philosophin Reflecta.Network gründete, um dem Wandel eine Plattform zu geben
Gastgeberin: Marilena Berends
Raumwagen


Uwe Lübbermann
Wie ein Unternehmer die Wirtschaft im Kollektiv resilienter macht
Gastgeber: Frederic Penz
Wiese Ost


DANIEL ÜBERALL
Wie ein Kommunikationswirt mit mehreren tausend Menschen die Ernährungswende vorantreibt und nebenbei ein alternatives Wirtschaftssystem erprobt
Gastgeberin: Maja Göpel
Etage 7


Spielwiese
GARTEN DER UTOPISCHEN PRAXIS
Für unseren Garten der utopischen Praxis haben wir gute Orte und Projekte gesucht, die unsere Zukunft bereits erkunden. Der Garten ist der Ort der Teilnehmenden. Sie sind es, die etwas zur Konferenz mitbringen, was ihr utopisches Projekt illustriert und die anderen Teilnehmenden kennenlernen sollten. Eingereicht wurden Installationen, Fotos, Spiele und Geschichten, die die Freiheit von morgen greifbar machen.
Was ist das größte utopische Potential unserer Städte?
Reinventing Society - Zentrum für Realutopien
Die Ausstellung „Zukunftsbilder 2045“ zeigt fotorealistische Zukunftsgrafiken von Hamburg, Berlin, München und Co ohne Autos, Werbung und Grau und dafür voller Natur, Begegnungsorten und Schönheit. Begleitend dazu laden utopische Postkarten zum Gruß aus einer utopischen Zukunft an Freunde und Bekannte ein.
Kurzimpulse und kurzweilige Formate laden in das utopische Denken ein, um positive Zukunftsvisionen zu aktivieren und Lust auf Transformation zu wecken.
Die „SpeakUp!Box
UNTER EINEM DACH
Die "SpeakUp!Box" ist ein mobiles Beteiligungshäuschen und seit zwei Jahren in Hannover und der Region unterwegs. In der ähnlich wie einer Fotobox gestalteten Kamerakabine, mittlerweile liebevoll „Die Box“ genannt, können Passant:innen niedrigschwellig ihre Ideen und Meinungen zu gesellschaftsrelevanten Themen äußern. In diesem Jahr möchte das Format als "Utopie-Box" zum träumen animieren: Wie sieht deine Utopie einer lebenswerten Zukunft aus? Wie möchtest du in Zukunft in deinem Stadtteil mit deinen Nachbar:innen zusammenleben? Wie könnten Städte außerhalb des geplanten Rahmens aussehen?
Das Museum der Zukunft
Was ist ein nachhaltiger Kulturbetrieb und wie sieht das Museum der Zukunft aus? Das Museum der Arbeit aus Hamburg und das Zeppelin Museum aus Friedrichshafen am Bodensee laden zur Offenen Werkstatt ein. Nachhaltigkeit wird bisher nur selten mit Museen in Verbindung gebracht, obwohl sie viele Möglichkeiten haben, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Zwar hinterlassen ihre klimatisierten Depots, Objekttransporte und Besucher*innenströme einen großen ökologischen Fußabdruck, jedoch können sie die Gesellschaft über Ausstellungen, Veranstaltungen und als Freiräume auch nachhaltig mitgestalten. Die Offene Werkstatt in der Langen Nacht ist der Auftakt, am Donnerstag geht es mit einem Denkraum weiter.
Karte der Neuen Ländlichkeit
COWORKLAND UND THÜNEN-INSTITUT
Das Land ist nicht tot und schon gar nicht langweilig. Spielt mit uns und lasst die Karte der Neuen Ländlichkeit weiterwachsen. Auf der wimmelnden Karte zieht sich ein Hauptthema durch die verschiedenen Ideen, Maßnahmen und Einrichtungen: Gemeinsam Neues schaffen. Mit dabei sind die Illustratorin Neele, CoWorkLand und das Thünen Institut für Regionalentwicklung.
Körperfunkkollektiv
Das Körperfunkkollektiv ist ein Zusammenschluss freier Künstler*innen, die sich der Performancekunst des Radioballetts verschrieben haben. Mit ihren performativen Interventionen waren sie erstmals 2014 auf dem lunatic Festival zu erleben und tauchen seither auf zahlreichen weiteren Festivals und Konferenzen mit den Teilnehmer*innen ihrer Performances in Geschichten ein, die mal unterhaltsam, mal gesellschaftskritisch oder provokant sind.
Radioballett ist eine interaktive Performancekunst, die einem Smart Mob oder einer performativen Intervention gleicht. Den Teilnehmer*innen wird dabei die Möglichkeit gegeben, sich selbst künstlerisch auszuprobieren, in eine andere Welt einzutauchen und sich kreativ den öffentlichen Raum anzueignen. Dafür werden sie mithilfe von Funkkopfhörern Teil einer Geschichte, die sie mit der Befolgung eingeflochtener Handlungsanweisungen selbst zum Leben erwecken. Sie agieren innerhalb ihrer Gruppen sowie mit anderen unbeteiligten Besucher*innen des Festivals und werden als Teil einer divergenten Welt dazu ermutigt, sich performativ auszutesten und eigene innere Blockaden zu durchbrechen.
