Vorlesungsverzeichnis

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Lehrveranstaltungen

„Virtual Reality im Museum“ — ein anwendungsorientiertes qualitatives Forschungsprojekt mit der Methode des lauten Denkens (Seminar)

Dozent/in: Sigrid Bekmeier-Feuerhahn

Termin:
14-täglich | Mittwoch | 12:15 - 14:30 | 12.04.2023 - 14.06.2023 | C 6.317 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 21.04.2023, 14:00 - Fr, 21.04.2023, 17:30 | C 6.317 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 21.06.2023, 12:15 - Mi, 21.06.2023, 16:00 | C 7.320 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 28.06.2023, 12:00 - Mi, 28.06.2023, 14:00 | C 6.316 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar „Virtual Reality im Museum“ — ein praxisorientiertes qualitatives Forschungsprojekt mit der Methode des lauten Denkens wird in Kooperation mit dem Museum Lüneburg angeboten, welches im Laufe dieses Seminars auch besucht wird. Im Zentrum steht die 2022 etablierte VR-Brille, mit welcher Besucher:innen einen Einblick in Themen in und um Lüneburg gewinnen können. Das Museum schreibt selbst: „Mit der VR-Brille können die Museumsbesucherinnen und –besucher in Minuten durch Jahrtausende reisen und dabei Orte und Situationen aus nächster Nähe entdecken! Die VR-Brille bietet ein immersives Erlebnis, vermittelt das Gefühl, mittendrin zu sein.“ Diese Aussagen gilt es in dem Seminar durch qualitative Forschung zu hinterfragen. Mit der Methodik des lauten Denkens werden Sie eine eigene Studie durchführen, um die VR-Brille in Bezug auf die Wissensvermittlung in Museen zu analysieren. Das Seminar soll Sie dabei unterstützen sich auf eigene Forschungsarbeiten vorzubereiten und eine Sicherheit bei einer methodischen Anwendung auf praktische Fragen zu bekommen.

Artist Talk. Das Interview als Präsentationsform (Seminar)

Dozent/in: Sandra Neugärtner

Termin:
Einzeltermin | Mi, 05.04.2023, 14:15 - Mi, 05.04.2023, 15:45 | C 7.320 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 19.04.2023, 14:15 - Mi, 19.04.2023, 15:45 | C 9.102 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 03.05.2023, 14:15 - Mi, 03.05.2023, 15:45 | C 7.320 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 31.05.2023, 14:15 - Mi, 31.05.2023, 15:45 | C 7.320 Seminarraum
Einzeltermin | Mi, 14.06.2023, 14:15 - Mi, 14.06.2023, 20:00 | extern | Exkursion
Einzeltermin | Sa, 17.06.2023, 09:00 - Sa, 17.06.2023, 19:00 | extern | Exkursion in Berlin
Einzeltermin | Mi, 28.06.2023, 14:15 - Mi, 28.06.2023, 15:45 | C 7.320 Seminarraum

Inhalt: Einem Interview, in dem eine Künstlerin oder ein Künstler selbst zu Wort kommt, wird gegenüber einem analytischen Text oft der Vorzug gegeben. Die Ziele und Strategien, die das KünstlerInnengespräch verfolgt, bleiben dabei meist im Verborgenen. Fundiert es die Kennerschaft? Unterrichtet es die Öffentlichkeit? Sichert es die Zeitzeugenschaft? Das Interview ist als eine der wichtigsten (Selbst-)Präsentationsformen der Gegenwart unumgänglich geworden. Dabei ist es immer ein Produkt von mindestens zwei Personen – eine Kollaboration. Die Gespräche entstehen als Meinungsdarstellung und kommunikatives Rollenspiel in einem konkreten Arbeitszusammenhang. Die scheinbare Authentizität des Interviews wird dadurch in Frage gestellt. Denn hinter den SprecherInnen stehen immer Absichten; die Selbstinszenierung geht bis zur Überhöhung des Interviews als performativer Akt. In dem Seminar blicken wir auf verschiedene Ausformungen und Gebrauchszusammenhänge des KünstlerInneninterviews – methodische Überlegungen des Literarischen und des Journalismus einbeziehend. Wir verfolgen seine Entwicklung anhand von Beispielen (Vasari, Van Gogh, Warhol, Baldessari, etc.) und berücksichtigen insbesondere die enorme Ausweitung der Funktion des KünstlerInnengesprächs, als es sich in den 1960er-Jahren als neues Genre nach journalistischen Vorbildern strukturierte. Der Schwerpunkt liegt auf Interviews der Gegenwart und ihren Strategien (z.B. Hans Ulrich Obrist), denen wir auch praktisch nachgehen. Das heißt, das Interview als Methode wird selbst erprobt. Vorgesehen ist die Teilnahme an einem KuratorInnen-KünstlerInnengespräch und ein Atelierbesuch mit eigener Umsetzung eines Interviews (Exkursion nach Berlin; sowie Kooperation mit dem Kunstraum der Leuphana Universität)

Beweisen-Wissen-Glauben (Seminar)

Dozent/in: Nils Ole Oermann, Johannes Soukup

Termin:
Einzeltermin | So, 16.04.2023, 10:00 - So, 16.04.2023, 18:00 | C 11.308 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 28.04.2023, 14:15 - Fr, 28.04.2023, 20:00 | C 11.308 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 29.04.2023, 10:00 - Sa, 29.04.2023, 18:00 | C 11.308 Seminarraum

Inhalt: Ich möchte den Studenten keine Antworten geben – schon gar nicht auf Fragen, die sie nicht haben. Vielmehr ist es mein Anliegen, auf die vielen Voraussetzungen und Widersprüche unseres Denkens in den exakten Wissenschaften aufmerksam zu machen und so zum eigenen Denken zu ermutigen. In einer Zeit der 1000 Angebote bildet das persönliche Urteilsvermögen eine grundlegende Voraussetzung sowohl für ein sinnvolles Leben als auch für den von der Demokratie als notwendig vorausgesetzte Deliberationsprozess. Was könnte auch ganz anders sein, als fast alle es behaupten? Woher wollen sie das wissen? Für die Lehrveranstaltungen setzen wir keine speziellen Vorkenntnisse voraus, wohl aber den Mut, – wenn es sein muss – auch gegen den Strich des Selbstverständlichen und Unhinterfragten zu denken. „Wenn es sein muss“ bedeutet hierbei, die Ergebnisse der exakten Wissenschaften des 20. Jahrhunderts ernstzunehmen; was könnten wir auch besser tun? Befinden wir uns mit den exakten Wissenschaften auf dem Weg zur Wahrheit? Erkennen wir die Wirklichkeit adäquat? Sind wir ihr näher und damit schlauer als alle anderen Kulturen und Zeiten? Wenn „ja“ – woraus resultieren dann die zahllosen Probleme, vor denen wir weltweit stehen? Löst noch mehr wissenschaftlich-technischer Fortschritt die Probleme, die uns dieser Fortschritt (leider heute noch) beschert? Was sind überhaupt „Wissenschaft“, „Technik“ und „Fortschritt“? Wer weiß das? Weiß das wer? Gibt es Experten, die uns und unsere Erde in eine gesicherte menschliche Zukunft steuern? Welche Funktion kommt dabei der Religion zu? Kommt ihr heute überhaupt noch eine zu? Oder wird die Bedeutung der Religion sogar noch viel größer werden – wie viele Denker annehmen, die sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen? Welches Verhältnis besteht dann zwischen Glauben und Wissen? Kann man den Glauben verstehen? Oder müsste man ihn gar verstehen – wie das Negativbeispiel des Kreationismus zeigt? Was haben wir dann von den Neo-Atheisten wie Schmidt-Salomon, Dawkins oder Onfray zu halten? Sind sie weiter als wir – oder hinter uns zurückgeblieben?

Blicktransporte – Infrastrukturen des Lernens in den Filmen von Abbas Kiarostami. (Seminar)

Dozent/in: Rainer Bellenbaum

Termin:
14-täglich | Freitag | 14:15 - 17:45 | 14.04.2023 - 12.05.2023 | C 16.129 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 26.05.2023, 14:15 - Fr, 26.05.2023, 17:45 | intern | wird verschoben auf 2.6.!
Einzeltermin | Fr, 02.06.2023, 14:15 - Fr, 02.06.2023, 17:45 | C 16.129 Seminarraum
14-täglich | Freitag | 14:15 - 17:45 | 09.06.2023 - 23.06.2023 | C 16.129 Seminarraum

Inhalt: Gegenstand des Seminars sind die Filme des iranischen Regisseurs Abbas Kiarostami (1940-2016) sowie grundlegende Begriffe der Filmtheorie und der Filmanalyse. In auffälliger Weise stellen Kiarostamis Filme die urbanen Wege heraus, auf denen sich ihre Protagonist*innen begegnen. Filme wie „Quer durch den Olivenhain“, "Wo ist das Haus meines Freundes", „Das Leben geht weiter“ oder „Der Wind wird uns tragen“ führen kurvenreich, sei es durch altorientalische Dorfgassen, sei es zum weiten Horizont oder in funkempfangende Höhenlagen. Die Kinder, die über die gezeigten Wege gehen, wollen lernen; die Erwachsenen, die mitgehen, lernen von den Kindern. Die strukturellen Elemente der Wege – Ziel, Hindernis, Richtung, Gegenverkehr, Begleitung, Begegnung … – stehen ebenbürtig nebeneinander und reflektieren die respektvollen Beziehungen zwischen den Wissenden und den Lernenden. So wie auch zwischen den in den Blick genommenen traditionellen und modernen iranischen Lebensformen. Für den französischen Philosophen Jean-Luc Nancy zeugen Kiarostamis Werke in besonderer Weise von einer „Evidenz des Films“. Sichtbar würden durch sie nicht eine Wirklichkeit, wie sie jenseits der filmischen – symbolischen oder imaginären – Wahrnehmung existiere; sichtbar würde vielmehr ein Reales, wie es sich gerade durch die Blicke und Lichtbilder werfende Praxis des Kinos immer wieder neu eröffne. Dieses solchermaßen auf Projektion und Weg-Orientierung gründende Realitätsverständnis positioniert sich nicht zuletzt gegen die weg-fliehende Sphäre des Virtuellen.

Borders, Walls, Boundaries (FSL) (Seminar)

Dozent/in: Paul Matthews

Termin:
14-täglich | Freitag | 14:15 - 17:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 3.121 Seminarraum

Inhalt: Although many like to speak of a globalized world, of a world in which the boundaries and the distances between peoples, countries and cultures are collapsing, it would seem that borders, walls, and boundaries of all types (conceptual, invisible, and physical) are being erected at a greater rate today than at any other time in recent history. In this course, we will consider the societal and cultural forces and pressures, that are driving these developments, focusing on notions of sovereignty, security, identity, and asylum. To help us get a sense of the field, we will be engaging with the work of Schmitt, Arendt, Derrida, Foucault, and Wendy Brown, among others, working at the intersections of philosophy, political science, critical theory, and geography.

Das Bergwerk von Falun. Ein Stoff und seine literarischen Bearbeitungen (Seminar)

Dozent/in: Claudia Albes

Termin:
wöchentlich | Montag | 08:15 - 09:45 | 03.04.2023 - 07.07.2023 | C 3.121 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar beschäftigt sich mit einem bekannten Stoff der neueren deutschen Literatur: der Geschichte jenes jungen Bergmannes, der bei seiner Arbeit in der Eisengrube im schwedischen Falun verschüttet wurde und dessen Leichnam, jugendlich konserviert, man rund fünfzig Jahre später wiederfand. Erkannt wurde der Tote nur noch von wenigen Überlebenden, darunter seiner einstigen, inzwischen zur Greisin gewordenen Braut. Die Literatur des 19. Jahrhunderts ist durch diese Geschichte zu vielfältigen Bearbeitungen inspiriert worden. Neben Prosaerzählungen wie Johann Peter Hebels Kalendergeschichte „Unverhofftes Wiedersehen“ oder E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Die Bergwerke zu Falun“ sind etliche Erzählgedichte, zum Beispiel „Die goldne Hochzeit“ von Friedrich Rückert oder „Die Braut des Bergmanns“ von Johann Nepomuk Vogl, sowie dramatische Bearbeitungen des Stoffes, darunter Richard Wagners Opernlibretto „Die Bergwerke zu Falun“ und Hugo von Hofmannsthals Drama „Das Bergwerk zu Falun“, entstanden. Die inhaltlichen Akzente der Darstellung verschieben sich von Text zu Text und erlauben daher interessante Einblicke in die Ideen- und Mentalitätsgeschichte des 19. Jahrhunderts. Zudem lassen sich an den unterschiedlichen Bearbeitungen die künstlerischen Mittel studieren, mit denen so unterschiedliche Gattungen wie die Prosaerzählung, das Erzählgedicht und das Drama leserseitige Wirkungen hervorbringen und Bedeutung erzeugen. Für eine erste Orientierung werden empfohlen: - Elisabeth Frenzel: „Bergwerk zu Falun“. In: dies.: Stoffe der Weltliteratur. 7. Aufl., Stuttgart: Kröner 1988, S. 92-94. - Thomas Eicher: Das Bergwerk von Falun. Varianten eines literarischen Stoffes. Münster: Lit Verlag 1996.

Die Feldtheorie als methodologische Grundlage für Analyse und Politik der Kunst (Seminar)

Dozent/in: Jens Kastner

Termin:
Einzeltermin | Fr, 14.04.2023, 14:00 - Fr, 14.04.2023, 16:00 | C 14.203 Seminarraum | online
Einzeltermin | Fr, 12.05.2023, 14:00 - Fr, 12.05.2023, 18:00 | C 14.006 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 13.05.2023, 10:00 - Sa, 13.05.2023, 18:00 | C 14.006 Seminarraum
Einzeltermin | So, 14.05.2023, 11:00 - So, 14.05.2023, 17:00 | C 14.006 Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 09.06.2023, 14:00 - Fr, 09.06.2023, 17:30 | C 14.203 Seminarraum | online
Einzeltermin | Sa, 10.06.2023, 10:00 - Sa, 10.06.2023, 15:30 | C 14.203 Seminarraum | online

Inhalt: Die Soziologie, betonte der Kunstsoziologe Arnold Hauser einst, setze „die Besonderheit und Eigengesetzlichkeit der verschiedenen menschlichen Verhaltensweisen nur ‚in Klammern‘“. Die Autonomie der unterschiedlichen Bereiche gesellschaftlicher Praxis, zu denen Hauser neben Recht, Moral und Wissenschaft auch die Kunst zählt, wird in erster Linie als „Arbeitshypothese“ betrachtet. Hauser beschreibt damit die Autonomie sozialer Subsysteme als methodische Herausforderung: die Eigengesetzlichkeit muss bearbeitet, darf aber nicht verabsolutiert werden. Während das Problem der Autonomie auch bei anderen materialistische Kunsttheoretiker*innen aufgeworfen wird, entwickelt vor allem Pierre Bourdieu mit seinem feldtheoretischen Ansatz eine empirisch wie theoretisch anspruchsvolle Systematisierung: in den Blick genommen werden die Genese spezifischer Institutionen, besondere Auf- und Abstiegsdynamiken, Klassifizierungs- und Valorisierungspraktiken, Habitusformen u.a. Konkret für das Kunstfeld hatte Bourdieu zudem die Untersuchung dreier, ineinander verschränkter „Ebenen der gesellschaftlichen Wirklichkeit“ vorgeschlagen: Die Untersuchung der Position des Kunstfeldes innerhalb des Feldes der Macht, die Analyse der inneren Struktur des Feldes sowie die Untersuchung der Genese der Habitusformen bei den Mitgliedern des Feldes. Das Seminar diskutiert die methodische Reichweite des Bourdieu`schen Modells in zweierlei Hinsicht: Zum einen sollen dessen theoretische Implikationen vor dem Hintergrund der Behandlung des Autonomieproblems innerhalb der kritischen Kunsttheorie herausgearbeitet und erörtert werden. Zum anderen wird anhand einzelner theoretischer wie auch empirischer Einwände seine Anwendbarkeit auf das Kunstfeld der Gegenwart geprüft.

Dokumentarfilmwoche Hamburg (Seminar)

Dozent/in: Eva Kuhn

Termin:
Einzeltermin | Mo, 17.04.2023, 10:15 - Mo, 17.04.2023, 13:45 | C 16.203 Seminarraum | Filmvorführung
Einzeltermin | Mo, 24.04.2023, 14:00 - Mo, 24.04.2023, 20:00 | extern | Die externen Termine finden in Hamburg in Zusammenarbeit mit der Dokumentarfilmwoche Hamburg statt.
Einzeltermin | Mi, 26.04.2023, 10:00 - Mi, 26.04.2023, 20:00 | extern | Die externen Termine finden in Hamburg in Zusammenarbeit mit der Dokumentarfilmwoche Hamburg statt.
Einzeltermin | Fr, 28.04.2023, 10:00 - Fr, 28.04.2023, 20:00 | extern | Die externen Termine finden in Hamburg in Zusammenarbeit mit der Dokumentarfilmwoche Hamburg statt.
Einzeltermin | Sa, 29.04.2023, 10:00 - Sa, 29.04.2023, 14:00 | extern | Die externen Termine finden in Hamburg in Zusammenarbeit mit der Dokumentarfilmwoche Hamburg statt.
Einzeltermin | Mo, 08.05.2023, 10:15 - Mo, 08.05.2023, 13:45 | C 40.146 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 22.05.2023, 10:15 - Mo, 22.05.2023, 13:45 | C 40.146 Seminarraum
Einzeltermin | Mo, 26.06.2023, 10:15 - Mo, 26.06.2023, 13:45 | C 16.203 Seminarraum

Inhalt: Das Seminar nimmt das 20 jährige Jubiläum der dokumentarfilmwoche hamburg zum Anlass, filmische Zugänge zur aktuellen Gegenwart zu erarbeiten und dabei grundlegende Gestaltungsprinzipien und Spielformen des Dokumentarfilms kennenzulernen. Die dokumentarfilmwoche hamburg versteht sich als Forum für den formal und inhaltlich anspruchsvollen Dokumentarfilm: "Für Filme, die mit ihrem kritischen Ansatz nicht lediglich nach inhaltlicher Aufklärung streben, sondern künstlerische Formen finden, die eingeschriebene Codes hinterfragen und den Möglichkeitsraum des Dokumentarischen ästhetisch und politisch ausloten." (Festivalkollektiv) Das Programm des Seminars beginnt mit der Visionierung und Diskussion einiger "Klassiker" des Dokumentarfilms und folgt dann - in Hamburg - einigen durch die Kurator:innen des Festivals festgelegten Schwerpunkten.

FÄLLT AUS! Tierethik (mit Schwerpunkt Ernährungsethik) (Seminar)

Dozent/in: Philipp Bode

Inhalt: Dürfen Tiere zugunsten menschlicher Interessen besessen, gebraucht und getötet werden? Und wo verläuft eine moralisch begründbare Grenze zwischen Mensch und Tier, sofern es sie denn überhaupt gibt? In den vergangenen 20 Jahren sind grundsätzliche Fragen zum Verhältnis Mensch-Tier zurück auf die philosophische und gesellschaftliche Agenda gerückt, jüngst in Form der beiden umfangreichen Arbeiten von Christine M. Koorsgard ("Tiere wie wir", 2021) und Martha Nussbaum ("Gerechtigkeit für Tiere", 2023). Nicht zuletzt die anhaltenden Diskussionen um nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, Tierversuche (etwa zur Impfstoffgewinnung) und Xenotransplantationen haben die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Tier aktuell bleiben lassen. Das Seminar versteht sich als Einführung in die Tierethik und gliedert sich grob in drei Teile. (1) Ein erster Teil wird in ethische Grundbegriffe einführen und mit allgemeinen Grundstrukturen ethischen Argumentierens vertraut machen. (2) Ein zweiter, zunächst theoretischer Teil wird in tierethische Kernfragen einführen: Haben Tiere einen moralischen Status und wenn ja, wie lässt er sich begründen? Haben Tiere Rechte, und wenn ja, welche, und wie lassen sie sich begründen? Haben Menschen Tieren gegenüber Pflichten, und wenn ja, welche, und wie lassen sie sich begründen? Lässt sich die absolute Bevorzugung menschlicher Interessen vor tierischen moralisch begründen oder verhält es sich womöglich umgekehrt? Lässt sich die absolute Gleichbehandlung von menschlichen und tierischen Interessen begründen? Und welche Zwischenpositionen sind begründbar? Entlang dieser Kernfragen greift Teil (2) auf Teil (1) zurück und dient zugleich als Einführung in zentrale Moraltheorien und tierethische Grundpositionen (Utilitarismus, Deontologie, Tugendethik, Kontraktualismus, Kommunitarismus). (3) Ein dritter, mehr praktischer Teil wird den Themenkomplex „Ethik und Ernährung“ ins Zentrum stellen. Die in diesem Seminar verhandelten ernährungsethischen Kernfragen lauten: Lassen sich ein moralischer Vegetarismus und/oder ein moralischer Veganismus ethisch begründen und wenn ja, wie? Ernährungsethik ist ein bisher noch nicht sonderlich randscharfer Begriff in der Philosophie und wird hier zuvorderst aus tierethischen Grundüberlegungen entwickelt; Fragen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsethik, wiewohl eng mit diesem Themenkreis verwoben, stehen daher nur sekundär im Fokus. Sollte es die Zeit gestatten, kann auch auf weitere anwendungsbezogene tierethische Problemfelder eingegangen werden, etwa Tiere in der Forschung oder Tiere in Zoos.

Heal The World: Umweltkonflikte im Spiegel der Popmusik (Seminar)

Dozent/in: Thorsten Philipp

Termin:
Einzeltermin | Fr, 28.04.2023, 14:15 - Fr, 28.04.2023, 18:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Fr, 09.06.2023, 14:15 - Fr, 09.06.2023, 18:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Sa, 10.06.2023, 10:00 - Sa, 10.06.2023, 17:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Fr, 16.06.2023, 14:15 - Fr, 16.06.2023, 18:00 | C 5.326 (ICAM)
Einzeltermin | Sa, 17.06.2023, 10:00 - Sa, 17.06.2023, 17:00 | C 5.326 (ICAM)

Inhalt: Als Indikator gesellschaftlichen Wandels und als Instrument der Mobilisierung spielen Pop- und Rockmusik seit den 1960er Jahren eine zentrale Rolle in der Verarbeitung von Risiko-, Gefahren- und Niedergangswahrnehmungen und in der Neuaushandlung von Machtkonstellationen. Wie stellt sich diese Dynamik im Blick auf den Nachhaltigkeitsdiskurs dar, der spätestens seit den Alarmrufen "Grenzen des Wachstums" (1972) und "Global 2000" (1980) zum prominenten Theorienpool populärer Kultur avanciert? Das Seminar untersucht Popmusik als vorpolitischen Alltagscode und als Spiegel der Wertediskussion im Streit um Nachhaltigkeit, Natur- und Umweltschutz, Suffizienz und Postwachstum. Indem sie Naturräume und -bilder unentwegt neudefiniert, dient Popmusik nicht nur der Selbstvergewisserung ökologisch inspirierter Protestgruppen; sie ist ebensosehr Erinnerungsspeicher der „Ära der Ökologie“ (Joachim Radkau), als sie Mensch-Umwelt-Verhältnisse narrativ und musikalisch verarbeitet. Als Ausdruck und Agens von Macht ist sie ein entscheidender Faktor ökologischer Krisendynamik. Die Lehrveranstaltung operiert an der Schnittstelle politik-, kultur- und medienwissenschaftlicher Perspektiven und diskutiert ausgewählte Popmusikbeispiele in ihren Nachhaltigkeitsbezügen. Methodische Analyseverfahren der politischen Kommunikation und der Intermedialität werden auf ihre Funktionalität und ihre Grenzen befragt.

The frenzy of the visible: Pornography & Feminism – then and now (FSL) (Profil NAS) (Seminar)

Dozent/in: Anne Breimaier

Termin:
Einzeltermin | Fr, 14.04.2023, 14:15 - Fr, 14.04.2023, 17:45 | C 14.102 b Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 26.05.2023, 14:00 - Fr, 26.05.2023, 19:00 | C 14.102 b Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 27.05.2023, 10:00 - Sa, 27.05.2023, 17:00 | C 14.102 b Seminarraum
Einzeltermin | Fr, 23.06.2023, 14:00 - Fr, 23.06.2023, 19:00 | C 14.102 b Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 24.06.2023, 10:00 - Sa, 24.06.2023, 17:00 | C 14.102 b Seminarraum

Inhalt: Open dialogue about questions of sexuality has reached a large public, it seems. However, pornography and the political agendas chained to it continue to heat minds in the United States and Europe. Pornography’s ambivalent status between a visual representation of desire and a reservoir for concerns, such as gender, racism, inequality and capitalist power relations, continues to interest and challenge art and scholarship. The project seminar provides insights into a transcultural research project (USA / Germany) that addresses such critical discourse surrounding pornography since the 1970s to the present. Participants will come to learn about mainstream and alternative representations of the genre and understand its complex discourses that still radiate into many social spheres. In the first part of the seminar, relevant texts on pornography from the field of visual studies, cultural studies, porn studies and queer studies will be discussed and confronted with examples of activism, art, advertisement and entertainment from the 1970s until today. We then discuss ties of these debates with current social concerns, such as #metoo and cancel culture. This part of the seminar, which is both historically and theoretically oriented, is intended to offer the possibility of getting acquainted with the roots of current discourse phenomena, objectively dealing with argument-driven opinions that might or might not be your own, and learning to evaluate how some of them may have already become the subject of academic research or legislation. In the second part of the seminar, we will deal with the literary form of “commentary” in critical relation to the commentary function of “posts” in social media. Special emphasis will be placed on issues of opinion-centered dialogue and collegial exchange. The aim of the second part of the seminar is to engage with a dialogue partner (buddy) and write a research-based commentary on one of the discussed aspects of the pornography debate. We will also develop a Q&A together and present it to an invited researcher (tba) from the field of porn studies. This guest will give us insights into this new field of research and inspire our own writing.

Wie sind Subjekte in einer objektiven Wirklichkeit möglich? (Seminar)

Dozent/in: Nils Ole Oermann, Johannes Soukup

Termin:
Einzeltermin | Fr, 14.04.2023, 14:15 - Fr, 14.04.2023, 20:00 | C 11.308 Seminarraum
Einzeltermin | Sa, 15.04.2023, 10:00 - Sa, 15.04.2023, 18:00 | C 12.101 Seminarraum
Einzeltermin | So, 30.04.2023, 10:00 - So, 30.04.2023, 18:00 | C 12.101 Seminarraum

Inhalt: Philosophie des Geistes Ich glaube, dass die Philosophie des Geistes heute das wichtigste Gebiet innerhalb der Philosophie darstellt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen etwa folgende Fragen: Was verstehen wir unter Wirklichkeit? Müssen wie sie uns dualistisch oder monistisch vorstellen? Was bedeutet die Subjekt-Objekt-Spaltung? In welchem Sinne sind die Ergebnisse der exakten Wissenschaften objektiv? Sind sie wahr? Was macht ein Subjekt zum Subjekt? Sind Subjekte spezielle Objekte? Gibt es eine objektive Realität? Ist eine Ethik von Individuen nicht in sich widersprüchlich?. . . Von der Philosophie des Geistes führt ein unmittelbarer Weg zu den heute brennenden Fragen sowohl der Wirtschafts- und Medizinethik, als auch der Solidargemeinschaft und der Neurologie; deswegen scheint mir das Thema für einen einführenden Kurs sehr geeignet.