Als Zedlira Kelmendi zum ersten Mal in Glasgow in den Bus stieg, hatte sie nicht genug Kleingeld für die Fahrkarte dabei. „Ich war gerade erst in Schottland angekommen“, erinnert sich die 25-Jährige. Der Fahrer nahm sie trotzdem bis zur Uni mit: „It’s ok. Enjoy your time in Glasgow.“ Das war nicht nur ein netter Start, die Zeit ging genauso gut weiter: „Ich wurde überall freundlich aufgenommen. Die Unterkunft hatte ich mir vorher im Netz gesucht. Das hat unkompliziert geklappt“, erinnert sich die Wirtschaftsjuristin. Im Herbst 2019 schloss sie mit einem Double Degree der Universitäten Lüneburg und Glasgow das Masterprogramm „International Economic Law“ ab. Es wird an beiden Universitäten studiert. Das erste Jahr verbringen die Studierenden an der Leuphana. „Dort haben wir uns allgemein mit Zivilrecht und europäischem Wirtschaftsrecht auseinandergesetzt“, sagt Zedlira Kelmendi. An der Universität Glasgow erfolgt dann die Spezialisierung. „Dort gibt es viele Möglichkeiten. Ich habe mich mit internationalem Eigentumsrecht, also etwa mit Fragen zum Copyright auseinandergesetzt.“

Zedlira Kelmendi ging mit ihren Kommiliton*innen nach Schottland: „Wir waren anfangs die ,German students‘, aber es mischte sich ganz schnell. Studierende dort kommen aus aller Welt. Ich habe heute Freunde in China, Indien und Mexiko.“ Zedlira Kelmendi hatte an der Leuphana ihr Bachelorstudium in Rechtswissenschaften, Unternehmens- und Wirtschaftsrecht abgeschlossen und damals bereits englischsprachige Kurse belegt: „Mir war es wichtig international weiter zu studieren.“ Deshalb entschied sie sich für das Masterprogramm „International Economic Law“: „Handelswege führen fast immer über Grenzen. Wirtschaftsjuristen müssen die rechtlichen Verknüpfungen verstehen.“ Heute arbeitet die Rechtsexpertin bei einer international agierenden Kanzlei in Hamburg. „Der Double Degree wurde in jedem meiner Bewerbungsgespräche sehr positiv bewertet. So etwas haben eben nicht viele“, sagt Zedlira Kelmendi. Auch die Studiengebühren für das Jahr in Glasgow hätten sich schnell amortisiert: „Das Geld hat man nach zwei oder drei Monaten im Job wieder drin“, berichtet die Wirtschaftsjuristin.

Für sie hat sich das Studium gelohnt. „Ich fühle mich sehr gut vorbereitet auf meine beruflichen Herausforderungen. Mir sind die internationalen Rechtsbegriffe geläufig und ich kann in vielen Bereichen unterstützen“, sagt Zedlira Kelmendi. Das Studium sei anspruchsvoll gewesen, die Unterstützung war aber ebenso groß. „Wir wurden im ersten Jahr an der Leuphana sehr gut an den britischen Schreibstil herangeführt, lernten zu essayieren und beschäftigten uns mit Legal Writing.“ An der Universität Glasgow bekamen die Studierenden eine wöchentliche Leseliste und mussten die Texte am Ende der Woche diskutieren können. „Aber auch hier wurden wir nicht allein gelassen. Offene Fragen wurden wertschätzend beantwortet“, sagt Zedlira Kelmendi. Ihre Masterarbeit über Patentrecht hat sie auch in Großbritannien geschrieben. Bewertet wurde die Thesis sowohl von Professor*innen der Leuphana als auch der Universität Glasgow.

International Economic Law-Alumna Zedlira Kelmendi ©www.ingasommer.de
International Economic Law-Alumna Zedlira Kelmendi

Weitere Informationen

Die Bewerbungsphase für das Master-Studienprogramm Internatonal Economic Law endet in diesem Jahr am 15. September.