Jerry Alabi mit David Storek ©Lea Körber / Leuphana
Boxer Jerry Alabi (rechts) mit dem Leiter des Universitätssportzentrums David Storek (links) vor dem Studio21.

Gerade von einer Erkrankung erholt, trat Student und Boxer Jerry Alabi für die Leuphana bei dem Deutschen Hochschulmeisterschaften als Schwergewicht bis 92 KG in den Ring. „Ich war dank meines Trainers Durak Ince trotz meiner Erkrankung gut vorbereitet“, sagt Alabi. Für den gebürtigen Hamburger war der Wettkampf in der Boxsporthalle Hamburg ein Heimspiel. Im Halbfinale setzte sich Alabi gegen Lorenz Rasev der Universität Hamburg durch. So stand er am Folgetag im Finale und trat gegen Leon Derguti der Fachhochschule Kiel an. „Wenn man an mehreren Tagen boxt, merkt man den vorherigen Kampf noch in den Knochen“, berichtet Alabi. In der temporeichen Finalbegegnung konnte Alabi mehr Treffer landen als sein Kontrahent und sicherte sich nach Bewertung des Kampfgerichts den Punktsieg. Der bisher größte Erfolg für den aufstrebenden Athleten der Leuphana.

Alabis Weg in den Ring war eher ein Zufall. „Ich habe 2015 einen Freund zum Boxen begleitet. Ich hatte meine Sportkleidung nur zufällig mit, da ich an dem Tag Sport in der Schule hatte“, erinnert er sich. Der Boxer war zu der Zeit noch sehr zurückhaltend, ließ sich aber vom Trainer überreden, am Training teilzunehmen. „Ich habe sofort großen Gefallen am Boxen gefunden und bin seitdem am Ball geblieben“, stellt Alabi fest. Der Sport habe zu seiner charakterlichen Entwicklung beigetragen und sein Selbstbewusstsein gestärkt. „Würde ich nicht arbeiten und studieren, hätte ich etwa elf Trainingseinheiten die Woche. Zweimal täglich und am Wochenende ein Regenerationslauf.“ Während der Vorlesungszeit müsse der Trainingsplan seinen Seminaren entsprechend angepasst werden. „Man braucht ein gutes Zeitmanagement. Da muss ich auch noch dran arbeiten“, gibt Alabi zu. Zwischen Leistungssport, Nebenjob und Studium die Balance zu finden, sei nicht immer einfach. „Erfolge in jedem Gebiet pushen allgemein meine Motivation“, so fördere Erfolg im Boxen auch Alabis Disziplin und Wille im Studium.

Die Leuphana hat sich als Partnerhochschule des Spitzensports verpflichtet, Leistungssportler*innen zu unterstützen. Daher befindet sich Alabi aktuell in Gesprächen mit den Verantwortlichen des Hochschulsports, um geeignete Fördermöglichkeiten zu identifizieren. „Unser Anspruch ist es, Spitzensportler*innen das Gefühl zu vermitteln, dass die Uni sie unterstützt und stolz auf sie ist“, erklärt der Leiter des Universitätssportzentrums David Storek.

Ob für den 21-jährigen eine Karriere als professioneller Boxer in Frage kommt, steht noch aus. Ausgeschlossen sei es nicht. Alabis großer Traum: 2024 bei den Olympischen Spielen in Paris in den Ring steigen.