Minor Artificial Intelligence: KI für alle
02.04.2025 Interdisziplinarität ausdrücklich erwünscht: Der neue, englischsprachige Minor Artificial Intelligence richtet sich an Studierende aller Major. Im kommenden Wintersemester wird das handlungsorientierte Studienprogramm erstmals am Leuphana College angeboten.

„Die Wissenschaft von morgen wird eine andere sein. Der Einfluss von KI ist allgegenwärtig und transformiert Forschung wie Lehre“, sagt Prof. Dr. Ricardo Usbeck. Der Studiengangsleiter des neuen Minor Artificial Intelligence hat deshalb ein interdisziplinäres und handlungsorientiertes Programm entwickelt: Probleme sollen nicht nur benannt und mit KI gelöst werden. Auch die Folgen auf Gesellschaft, Kultur und Unternehmen sollen erkannt, diskutiert sowie die Technologien selbst kritisch reflektiert werden. Dabei werden alle fachlichen Disziplinen angesprochen: „In jedem Major gibt es Use Cases für KI“, sagt der Professor für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Künstliche Intelligenz und Erklärbarkeit: Gesetzes-Texte etwa können mithilfe von KI durchsucht werden. Umweltwissenschaftler*innen erheben Messdaten effizienter mit KI. Viele Museen nutzen KI, um Sammlungen zu katalogisieren. „Ganze Archive werden heute mit KI ausgelesen. Ein einzelner Mensch könnte die Arbeit gar nicht schaffen“, sagt Ricardo Usbeck.
Studierende erhalten im Nebenfach Artificial Intelligence eine fundierte Einführung in die technischen Grundlagen, Anwendungen der Künstlichen Intelligenz und deren Wirkung. Dabei erfahren sie, wie maschinelles Lernen, neuronale Netzwerke und Algorithmen funktionieren und welche Auswirkungen diese Technologien haben. Spezielle Programmier-Kenntnisse sind nicht notwendig. Bereits im zweiten Semester können Studierende festlegen, ob sie das Programm technischer oder gesellschaftswissenschaftlicher ausrichten möchte. „Der Studiengang richtet sich primär nicht an Wirtschaftsinformatiker*innen, sondern gerade an alle anderen Disziplinen. Wir brauchen einen kritischen, multiperspektivischen Blick auf die KI, technische Expertise und Multiplikatoren in allen Fachbereichen“, erklärt Ricardo Usbeck. Programm-Teilnehmende lernen dabei auch, wie sie KI in ihrem Studium anwenden, etwa bei einer professionellen Literatur-Recherche. Der neue Minor AI wird in Englisch angeboten.
Bei der praktischen Anwendung spielt der "Creative Space“ eine zentrale Rolle. Der Experimentier-Raum für alle KI-Interessierten entsteht gerade auf dem Campus. Dort können Studierende und Wissenschaftler*innen kollaborativ neue Ideen generieren für Studium, Forschung und Lehre. „Wir können mit praktischen KI-Tools helfen. Der "Creative Space“ ist aber auch ein Ort, an dem unsere Studierenden Diskussionsabende oder Vorträge zu KI-Themen erleben und selbst organisieren können“, sagt Ricardo Usbeck.
Jedes Sommersemester wird mit einer interdisziplinären Konferenz enden: „Wir wollen diskutieren und ins Sprechen kommen. Viele Module sind projektbasiert. Die Ergebnisse präsentieren unsere Studierenden auf einer semester-übergreifenden Konferenz im ‚Creative Space‘“, erklärt Ricardo Usbeck.
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- Prof. Dr. Ricardo Usbeck