Komplementärstudium – Nachhaltiges Kartenspiel in Bangkok vorgestellt
26.09.2025 Die Leuphana-Alumna Shontisha Yara Rücker stellt das edukative Kartenspiel „So ein Müll“ auf dem „National Science Fair“ in Bangkok als gelungenen Wissenstransfer vor. Das Spiel hat sie im Komplementärstudium der Leuphana entwickelt.

Aus dem Seminarraum heraus, auf eine internationale Messe – einen solch steilen Weg legen wohl die wenigsten studentischen Projekte zurück. Der Leuphana-Alumna Shontisha Yara Rücker und ihren Kommiliton*innen ist dies mit dem selbst entworfenen Kartenspiel „So ein Müll“ jetzt geglückt.
So funktioniert es: „Die Spieler*innen bekommen Spielkarten mit einer eigenen Farbe und verschiedenen Abfallbildern zum Beispiel einem Apfelkern“ erklärt Yara Rücker die Spielregeln. Auf der Tischmitte lägen dazu sieben große Karten, auf denen Begriffe wie Restmüll, Biomüll, Altglas und Papiermüll stehen. Die Spielenden müssen im nächsten Schritt den Müll auf ihren Karten den Mülltypen zuordnen „gewonnen hat, wer keine Karten mehr übrighat“. Aktionskarten, „Müllmythen“ und eine sogenannte schnelle Sortierrunde würden zusätzliche Herausforderung und Dynamik in das Spiel bringen, schildert die ehemalige Studentin.
Den Grundstein für das Kartenspiel setzt das Seminar „Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung mit Methoden der Gamification kommunizieren – Interaktives Lernen am Beispiel eines mobilen Escape Rooms“, eine Veranstaltung zur Bildung für nachhaltige Erinnerung. Dieses fand im Wintersemester 2023/2024 im Rahmen des Komplementärstudiums statt. „Wir sollten in Gruppenarbeit ein Konzept für ein Spiel entwickeln und dieses dann im Pitch-Format vorstellen“ erklärt Yara Rücker. Sie studierte Kulturwissenschaften im Major. sie selbst habe dabei mit ihrer Gruppe eine Art Krimi-Dinner entwickelt und „So ein Müll“, entstand aus einer Idee einer anderen Arbeitsgruppe. „Ich habe um Erlaubnis gebeten, es weiterzuentwickeln“ berichtet Rücker. Um das Spiel anzupassen, fügt sie Informationstexte auf die Rückseite der Karten hinzu: „Damit es nicht nur für Deutschland gilt, sondern die Leute auch wissen, wie man es in Thailand umsetzen kann“. Auch für einen erstmaligen Druck der Spielkarten sorgt sie. „So ein Müll“ ist also ein echtes Gemeinschaftsprojekt.
Anlass dafür ist ein Praktikum beim Goethe-Institut, für das es sie nach ihrem Bachelorabschluss im März 2025 nach Bangkok, Thailand brachte. „Hier wird kaum Müll getrennt“, schildert sie ihre Eindrücke. Interesse an der Thematik bestehe dennoch. Das erfährt sie eindeutig auf dem „National Science Fair“. Hier wird ein Stück der Leuphana mit „So ein Müll“ jüngst im „Deutschen Pavillon“ der Messe erstmals der internationalen Spielwelt präsentiert.
Der „National Science Fair“ ist eine internationale Messe für Natur, Technik und Forschung in Bangkok, „eine der größten in Südostasien“, weiß Yara Rücker. Die Messe verzeichnet um die 300.000 Besucher*innen, größtenteils Schulklassen.
Die Idee hinter „So ein Müll“: spielerisch Themen wie Mülltrennung und globale Perspektiven auf Abfallvermeidung näherbringen. Ein „schönes Beispiel für gelungenen Wissenstransfer aus der Lehre“ nennt Seminarleiter und Lehrbeauftragter der Leuphana Bastian Hagmaier die Entwicklung des Projektes.
Mit ihrem Praktikum sorgt Yara Rücker außerdem für eine aktive Integration von „So ein Müll“ in das Bildungs- und Workshopangebot des Goethe-Institutes, „Es ist auch toll zum Vokabeln lernen“, weiß sie, denn die Namen der verschiedenen Müllsorten würden sowohl in deutsch als auch auf thailändisch auf den Karten stehen. Durch das Institut wird es fortan regelmäßig zur spielerischen Kulturvermittlung als Teil ihrer Arbeit genutzt.
An der Entwicklung des Kartenspiels waren außerdem Jule Dreßler, Luisa Gohlke, Fitore Krasniq, Margareta Schindler und Lotte Rahenkamp beteiligt.