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LIAS Beiratsmitglied Premesh Lalu erhält Forschungsprofessur der British Academy und der südafrikanischen National Research Foundation

27.03.2025 LIAS Beiratsmitglied Premesh Lalu erhält die renommierte Position zur weiteren Erforschung der Beziehung zwischen Mensch und Technologie vor dem Hintergrund der Post-Apartheid-Gesellschaft sowie zur Erweiterung des internationalen Forschungsnetzwerks seines Centre for Humanities Research (CHR) der University of the Western Cape

©Julia Knop
LIAS Beiratsmitglied Prof. Premesh Lalu

Lüneburg. Große Ehre für Professor Premesh Lalu vom Centre for Humanities Research (CHR) der University of the Western Cape in Kapstadt: Er erhält den „British Academy/NRF National Research Foundation UK-SA Bilateral Digital Humanities Chair in Cultures of Technology“. Es handelt sich um eine gemeinsame Initiative Großbritanniens und Südafrikas zur Förderung der Wissenschaften in diesem Bereich.

Professor Premesh Lalu gehört zu den Gründungsmitgliedern im wissenschaftlichen Beirat des 2022 gegründeten Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) in Culture and Society. Er ist dem Institut ferner über die Forschungskooperation mit dem Centre for Humanities Research (CHR) der University of the Western Cape in Kapstadt eng verbunden, in der die Zukunft der Universität erforscht wird.

Mit der verliehenen Forschungsprofessur ist der Aufbau eines internationalen Studiennetzwerks verknüpft. Es wird die gemeinsame Entwicklung von Mensch und Technologie im Zusammenhang mit der Geschichte der Apartheid in Südafrika bearbeiten. Premesh Lalu hatte dazu bereits in seinem vielbeachteten Buch „Undoing Apartheid“ (Cambridge, Polity, 2022) gearbeitet, das sich unter anderem mit dem verheerenden Einfluss des Apartheid-Ideologen, Politiker und Psychologen Hendrik Verwoerd (1901–1966) auseinandersetzt, der zwischen 1958 und seiner Ermordung 1966 Premierminister Südafrikas war. Technologie so seine Prämisse, wird zur Kontrolle und Beeinflussung der Gesellschaft eingesetzt.

„Wir scheinen heute eine ungesunde, süchtig machende Beziehung zur Technologie zu entwickeln“, erläutert Lalu seine Forschungsansätze. „Die Probleme, die gemeinhin mit der so genannten Paypal-Mafia und den Anarchokapitalisten in der Welt in Verbindung gebracht werden, haben starke Verknüpfungen zur Apartheid in Südafrika in institutioneller Hinsicht. Ich dagegen sehe die Entwicklung der Beziehung zwischen Menschen und Technologie mit dem Ziel eines lebenswerten Lebens als eine Frage der Erziehung. Wir müssen die Sinne dafür schulen, wie wir am besten mit der Technologie leben, etwas, das in der zeitgenössischen Universität in Afrika schmerzlich vermisst wird", so Premesh Lalu. Das Centre for Humanities Research (CHR) der University of the Western Cape zeichnet sich in diesem Zusammenhang durch einen einzigartigen Ansatz der ästhetischen Bildung sowie der Objekt-, Film- und Klangkünste aus.

Der neue Lehrstuhl wird Graduierte, Lehrkräfte und Artists in Residence ans Centre for Humanities Research (CHR) sowie der University of the Western Cape (UWC) einladen, sich im weiteren Sinne mit den kulturellen Auswirkungen wissenschaftlicher Revolutionen in der Thermodynamik, Psychotechnik/Psychophysik und Kybernetik und ihren Folgen für Debatten über Techno-Feudalismus, Teilung und Differenz, Ökologie und Umwelt, Biopolitik, Lebensphilosophie, magischen Realismus und Science-Fiction zu befassen.

Über Premesh Lalu

Premesh Lalu ist Forschungsprofessor und Gründungsdirektor des Centre for Humanities Research (CHR) an der Univerity of the Western Cape. Unter seiner Leitung wurde das CHR mit dem „Department of Science and Innovation-National Research Foundation Flagship on Critical Thought in African Humanities" ausgezeichnet. Lalu ist Beiratsmitglied des Käte Hamburger Kollegs in München und Juror an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Er ist ehemaliger Vorsitzender des Handspring Trust for Puppetry in Education und war von 2014 bis 2022 Vorstandsmitglied des Consortium of Humanities Centres and Institutes.

Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen Undoing Apartheid (2022); Love and Revolution in the Twentieth-Century Colonial and Postcolonial World (co-ed.) (2021); Remains of the Social: Desiring the Post-apartheid (co-ed.) (2017); Becoming UWC: Reflections, Pathways, and Unmaking Apartheid's Legacies (co-ed.); The Deaths of Hintsa: Post-Apartheid South Africa and the Shape of Recurring Pasts (2009). Sein erstes Buch, The Deaths of Hintsa: Post-apartheid South Africa and the Shape of Recurring Pasts (2009) wurde 2010 in die Alan Paton Longlist aufgenommen.

Kontakt:

  • Dr. Christine Kramer