Susanne Leeb, Premesh Lalu und Paula Banerjee diskutieren die LIAS Lecture "Thinking Across Hemispheres" ©Julia Knop

LIAS-Vorlesung "Thinking Across Hemispheres"

Die Apartheid aufheben: Race und die Aufgaben des Denkens jenseits der Hemisphären

06. Jun

Anlässlich der Eröffnung des Leuphana Institute for Advanced Studies (LIAS) in Culture and Society hielt Premesh Lalu, Direktor des Zentrums für geisteswissenschaftliche Forschung der Universität Kapstadt, die zentrale Eröffnungsvorlesung zum LIAS-Motto "Thinking Acdross Hemispheres".

Premesh Lalu, Forschungsprofessor und Gründungsdirektor des Zentrums für geisteswissenschaftliche Forschung an der University of the Western Cape, reflektierte in seinem gut besuchten Vortrag anhand von Teilen seiner kürzlich erschienenen Monografie „Undoing Apartheid“ über die Notwendigkeit, dass Geisteswissenschaftler eine Praxis des Denkens jenseits der Hemisphären entwickeln. Der Vortrag bezog sich auf drei Theaterstücke – Faustus in Africa, Woyzeck on the Highveld und Ubu and the Truth Commission – von William Kentridge, Lesego Rampolokeng, Jane Taylor und der Handspring Puppet Company, die anlässlich des Endes der Apartheid in Südafrika sowie des Falls der Berliner Mauer in Deutschland aufgeführt wurden. Das Theater, so Lalu, biete eine Möglichkeit, über die grundlegenden ‚fictions of race' nachzudenken, die sich in der Idee der Apartheid niedergeschlagen haben, und in der die Funktionsweise einer sinnlichen Ordnung und ihre gleichzeitige Aufhebung durch eine ästhetische Erziehung, etwa nach Friedrich Schiller offenbart wird. Vor allem aber fordert „Undoing Apartheid“ ein Denken über Hemisphären hinweg, sowohl geopolitisch als auch über die Unterteilungen des Sinnlichen hinweg.Premesh Lalu diskutierte mit Paula Banerjee, Susanne Leeb moderierte die zahlreichen Fragen aus dem Publikum.