LIAS Schwerpunktwoche: Filmvorführung und Diskussion: Der Kuaför aus der Keupstraße

17. Jan.

Diese Veranstaltung steht allen Interessierten offen!

Freitag, 17. Januar 2025, 17–19:30 Uhr
Ort: Leuphana Universität Lüneburg | Hörsaal 3
Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln

Filmvorführung und Diskussion, organisiert von Monika Schoop (Leuphana, LIAS Faculty Fellow)
Podiumsteilnehmer: Abdulla Özkan (Überlebender, Zeuge), Karmen Frankl (Initiative „Keupstraße ist überall“), Moderatorin: Monika Schoop
Der Film erzählt die Geschichte des Nagelbombenanschlags vor einem türkischen Frisörsalon in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004. Er konzentriert sich dabei auf die Folgen für die Opfer und ihre Angehörigen, gegen die als Hauptverdächtige jahrelang ermittelt wurde. Der Film rekonstruiert die Ermittlungen der Polizei anhand der Verhörprotokolle und es wird deutlich, dass für die Polizei als Täter vor allem die Opfer in Frage kamen. Ein ausländerfeindliches Motiv wurde weitestgehend ausgeblendet. Erst Jahre später wurde der Anschlag dem sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zugeordnet.
Auf eindrückliche Weise zeigt „Der Kuaför aus der Keupstraße“ wie tiefgreifend der Bomben-anschlag, aber auch die Verdächtigungen danach, das Leben im Kölner Stadtteil Mülheim erschüttert haben. So wie in Köln wurden auch in den anderen Städten, in denen der NSU gemordet hat, zumeist die Angehörigen und ihr Umfeld verdächtigt. Der Film eröffnet die Diskussion über die Frage eines strukturellen Rassismus in Deutschland auf eine neue Art, nämlich aus der Perspektive der Betroffenen.

Anfragen und Kontakt

  • Dr. Christine Kramer