Fellow 2023-2024

Lydia Ouma Radoli nimmt die in der Medienberichterstattung üblichen visuellen und narrativen Mechanismen in den Blick, die Gewalterfahrungen von Journalist*innen unvermeidlich nach sich ziehen. Damit stellt sie die vorgeblich kritische Medienarbeit zu gewalttätigen Konflikten in einen theoretischen und empirischen Rahmen, andererseits positioniert sie diese Arbeit in einer marktförmigen Medienbranche, die Traumata von Journalist*innen hervorruft und marginalisiert. Die Medienwissenschaftlerin und ehemalige Journalistin Lydia Ouma Radoli ermittelt in ihrer Forschung strukturelle Benachteiligungen innerhalb des Mediensystems und fragt nach einem besseren Umgang mit einem in Ostafrika bislang kaum erforschten Phänomen. Für ihr Projekt kooperiert sie mit Laban Peter Ayiro, Associate Fellow am Leuphana Institute for Advanced Studies in Culture and Society.

 

Fellow-Porträt Lydia Ouma Radoli

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Projektskizze
The Visual Witnessing of Trauma Phenomena Among Journalists: An Analysis of Various Media Images from East Africa

Meine Studie setzt sich zum Ziel, im Austausch mit Medien, Journalist*innen und Medienpolitiker*innen in Ostafrika über das Phänomen traumatischer Erfahrungen bei visuellen Rhetoriker*innen Kriterien für die Auswahl von Gewaltbildern zu ermitteln. Sie soll die derzeitige Verbreitung von Trauma-Erscheinungsformen unter visuellen Rhetoriker*innen in Ostafrika abschätzen und nach Mitteln suchen, wie Traumata behandelt und visuelle Rhetoriker*innen unterstützt werden können. In Zusammenarbeit mit Laban Peter Ayiro verstehen wir Trauma Erfahrungen als Teil einer Dokumentation von Welt und Gesellschaft, der das Ethos visueller Rhetoriker*innen in kultureller wie medialer Hinsicht bestimmt, Behandlungsweisen vorgibt und Lücken in der wissenschaftlichen Forschung schließt. In unserer Forschungsarbeit suchen wir nach Alternativen zu einem Modell von Medienproduktion, das von Leitsätzen wie „if it bleeds, it leads“ gekennzeichnet ist. Die Ergebnisse der Studie werden die bedeutende Rolle visueller Rhetoriker*innen nachweisen. Sie können auch anderen Medienpraktiker*innen helfen, Auswirkungen und Wertsetzungen visueller Zeugenschaft realistischer einzuschätzen.

Ausbildung

2019 PhD Medien, Migration und Entwicklung, Brandenburgische Technische Universität Cottbus
2011 MA Erasmus Mundus Human Rights Practice (EMHRP) Tripartite Masters, Universität Göteborg, Universität Roehampton, Universität Tromsø
2008 B.A. Communication and Sociology, Universität Nairobi

Jüngste wissenschaftliche Position

Leiterin der Abteilung Medienfilmstudien und Dozentin für Medien und Kommunikation, Daystar University, Nairobi

Jüngste Veröffentlichungen

"Visuals of Trauma in Journalism and the Mixing of Methods - Symptomatology of Post Traumatic Stress Disorder (PTSD) and Trauma Narratives. Research Association for Interdisciplinary Studies (RAIS), Nov. 16-17, 2023.
Courting Trauma: An Unspoken Mental Health Crisis Among Journalists in East Africa. Research Association for Interdisciplinary Studies (RAIS), Aug. 3-4, 2023.
mit K. Langmia. “Of Deepfakes, Misinformation, and Disinformation”, in: “Black/Africana Communication Theory”, London: Palgrave Macmillian (im Erscheinen), 2023.
"’Switching to SIDE Mode’ – COVID-19 and the Adaptation of Computer-Mediated Communication (CMC) Learning in Kenya." In: “Online Learning Instruction and Research in Post-Pandemic Higher Education in Africa” herausgegeben von Martin Munyao. Lexington, Mass.: Lexington Books/Fortress Academic, 2022.
mit A. L. Lando. “To Cover or Not to Cover? A Critical Discourse Analysis of Mainstream Media News Framing of Children in Kenyan Care Homes.” In: The Routledge Companion to Media and Poverty, herausgegeben von S.L. Borden. London: Routledge, 2021.