Fellow 2023-2024

Paul Onanuga untersucht das Phänomen der Transkulturalität im Zuge von Migration und Queerness in Nigeria und Europa. Im Forschungsfeld der Literatur- und Filmwissenschaften unterzieht er Migrationsmotive innerhalb der queeren Community einer diskursanalytischen Betrachtung und ermittelt Spuren kultureller Einflüsse zwischen westlichen und nigerianischen queeren Kulturen in ihren diskurskonstitutiven Ausprägungen. Damit leistet er aus der Perspektive des globalen Südens einen wichtigen Beitrag zur Stärkung inklusiver, diverser und egalitärer Gesellschaften. Paul Onanugas Projekte umfassen ebenso soziolinguistische Studien zu nigerianischem Hip-Hop wie computerbasierte Diskursanalysen in sozialen Medien, und er schreibt in Blogs wie „Conversation Africa“ und „Africa at LSE“.

 

Fellow-Porträt Paul Ayodele Onanuga

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Projektskizze
Marginalized Sexualities, Compelled Agency and the Displacement Conundrum: Interrogating Forced Intra- and International Migration among Nigerian Queers

In vielen menschlichen Gesellschaften überschattet Heteronormativität nach wie vor sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. In Nigeria geht dieser Schatten mit einer erheblichen Minderheitenbildung einher, die oft zu einem erzwungenen Outing, weit verbreiteter Diskriminierung sowie zu staatlicher und nichtstaatlicher Gewaltausübung führen. In den vergangenen Jahren haben literarische und filmische Dokumentationen die Sichtbarkeit queerer Erfahrungen in Nigeria erhöht. Auch haben inzwischen die als ‚anders‘ wahrgenommenen queeren Personen für ihre queere Agency den digitalen Raum erobert. Gleichwohl stellt es eine Forschungslücke dar, wie nigerianische queere Menschen zur Migration gezwungen werden, um sich zu ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität bekennen können. Mein Projekt schließt diese Forschungslücke, indem es innerhalb der queeren Community beleuchtet, welche Rolle der Sprachgebrauch in der Realität der Migration spielt. Es berücksichtigt sowohl die Vielschichtigkeit ihrer Bewegungen und Motive als auch die verschiedenen Plattformen der Verbreitung, indem es Erzählungen aus literarischen Texten, Filmen und Live-Interviews auswertet. Das Projekt zeigt, dass nigerianische queere Personen durch ihre transnationalen und transkulturellen Erfahrungen in und mit der westlichen Bildung und Kultur neuen Ideen begegnen und sich mit ihnen auseinandersetzen – Ideen, die sie in ihrer Beschäftigung mit queerer Agency in ihrer Heimat entweder ermächtigen oder entmächtigen können.

Ausbildung

2014 PhD Englisch, Obafemi Awolowo University, Ile-Ife
2010 MA Englisch, Obafemi Awolowo University, Ile-Ife
2006 BA Englisch, Obafemi Awolowo University, Ile-Ife

Jüngste wissenschaftliche Position

Dozent für Englisch und Literaturwissenschaft, Federal University of Oye-Ekiti

Jüngste Veröffentlichungen

“Navigating Homophobia and Re-inventing the Self: A Linguistic Enquiry of Nigerian Digital Pro-homosexuality Discourse”, in: “Gender and Language” 16, Nr. 1 (2022): 75-97.
“God in the Middle: A Discursive Analysis of Religious Contestations in Nigerian Homosexuality Tweets”, in: Critical Discourse Analysis and the Linguistics of Social Media Interaction: Essays in Honour of Rotimi Taiwo, Nigeria, Ibadan (2021): 69-86.
(mit Josef Schmied) "Policing Sexuality? Corpus Linguistic Perspectives to ‘Government’ in Homosexuality Narratives on Nigerian Twitter”, in: “Journal of Gender Studies” 31, Nr. 7 (2022): 825-839, online abrufbar unter https://doi.org/10.1080/09589236.2022.2066638.