Prof. Dr. Rosalind C. Morris
Rosalind C. Morris befasst sich mit Geschichte und gesellschaftlichen Vorstellungen von Leben, Tod und Nachleben im industriellen und ressourcenbasierten Kapitalismus des globalen Südens. Ihr Interesse richtet sich auf die technologischen und medialen Formen, die diese Ökonomien begleiten oder ermöglichen, sowie auf die Formen der Subjektivität, die unter diesen Bedingungen entstehen. Es umfasst auch die rassifizierten und sexualisierten politischen Logiken und Strukturen des Begehrens, die diese Phänomene begleiten. Morris' jüngste Schriften basieren auf intensiver ethnografischer Forschung im südlichen Afrika. Mit einem Verständnis von Ethnografie als Form des erweiterten Zuhörens und Lernens von anderen sowie von Schreiben als analytischer Praxis umfassen Morris' Arbeiten eine Vielzahl von Formen und Medien. Sie reichen von wissenschaftlichen Artikeln über essayistische Prosa bis hin zu ethnografischen Monografien, Dokumentarfilm, „We are Zama Zama“ (2021), erweiterte Filminstallationen sowie narrativer Film. Gemeinsam mit Yvette Christiansë verfasste sie Libretti für den in Syrien geborenen Komponisten Zaid Jabri. Am Leuphana Institute for Advanced Studies in Culture and Society setzt Rosalind Morris ihre Arbeit an "Anatomy Lessons of a Miner" fort. Dieses Projekt stützt sich auf ihr Wirken als Filmemacherin, Medienkünstlerin und Schriftstellerin. Ihr interdisziplinäres Denken macht die „Anatomielektionen“ zu einem Mittel, um auf kreative und ethische Weise über die vom Extraktivismus geprägten Welten nachzudenken.
Zu ihren Veröffentlichungen gehören Accounts and Drawings from Underground: East Rand Proprietary Mines, 1906 (2022) herausgegeben zusammen mit William Kentridge; The Return of Fetishism: Charles de Brosses and the Afterlives of an ldea (2017) und That Which is Not Drawn: William Kentridge in Conversation with Rosalind Morris (2013) herausgegeben zusammen mit William Kentridge.