Wie Schülerlabore die Lehrkräftefortbildung befördern können

05.04.2023 Lüneburg/Bielefeld. Die Leuphana Universität Lüneburg ist als eine von acht Hochschulen an einem von der Universität Bielefeld gesteuerten Verbundprojekt beteiligt, das die Fortbildung von Lehrkräften in den sogenannten MINT Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik voranbringen soll. Im Zentrum der angestrebten Entwicklung stehen Schülerlabore, die das Potential haben, die Lehrkräftefortbildung im MINT Bereich zu verbessern. Das jetzt begonnene Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehr als 3 Millionen Euro gefördert.

Schülerlabore haben sich nicht nur als enorm motivationsfördernd für das Interesse an MINT-Themen und -Arbeitsweisen erwiesen, sie konnten auch schneller und produktiver als andere Bildungsorte auf die Herausforderungen der digitalen Transformation reagieren. Das wollen sich die Projektbeteiligten zunutze machen, um Schülerlabore auch als innovative Orte der Lehrkräftefortbildung (LFB) einzusetzen und digitalisierungsbezogene Kompetenzen bei den Lehrkräften aufzubauen.

Für die Leuphana Universität Lüneburg ist Professorin Dr. Simone Abels an dem Projekt beteiligt. Ihr besonderes Interesse gilt in diesem Zusammenhang dem Qualitätsmanagement. Gute Praxisbeispiele aus den Schülerlaboren und nach entsprechenden Standards erstellte Lehrkräftefortbildungen sollen zwischen den beteiligten Einrichtungen ausgetauscht und an den anderen Standorten weiterentwickelt werden.

Die Lehrkräfte werden vor der Teilnahme an den Fortbildungen zu ihren Wünschen und Erwartungen mit Blick auf motivierende, digitale Arbeitsumgebungen in den MINT-Fächern und im Sachunterricht befragt. Nach der Teilnahme sollen sie aus ihrer Sicht Bedingungen für eine erfolgreiche Nutzung der Lernerfahrungen beschreiben. Auf dieser Basis entstehen dann Strategien für eine passgenaue Gestaltung von Fortbildungen.

Konkret sollen den Lehrkräften künftig vor Ort in den Laboren Möglichkeiten gezeigt werden, ihren Unterricht mit den unterschiedlichsten digitalen Tools anzureichern. Das können beispielsweise interaktive Erklärvideos sein, Moleküldynamiksimulationen oder auch digitale Lernplattformen.


Hintergrund
An dem Vorhaben sind insgesamt 21 Wissenschaftler*innen beteiligt. Sie kommen von den Universitäten Bielefeld, Paderborn, Lüneburg, Oldenburg, Kaiserslautern-Landau, Münster und Dresden sowie dem Institut für Informationsmanagement an der Universität Bremen. Die Förderung hat am 1. April begonnen und dauert bis zum 30. September 2025 an.