09:00-09:45

Auditorium

Facetten des utopischen Denkens

Von Mondutopien und den französischen Frühsozialisten  
mit Richard David Precht und Achatz von Müller  

Mit einer gedanklichen Exkursion ins utopische Denken beginnt der zweite Konferenztag. Richard David Precht trifft hierzu den Historiker Achatz von Müller, der zusammen mit dem Jahrhundert-Gelehrten Eric Hobsbawm einen Film über Sozialbanditen wie Robin Hood und Zorro gedreht hat. 

10:00-11:00

Facetten des utopischen Denkens

Konkrete Utopien prägen den Dienstag, doch zuvor steht das Spannungsfeld zwischen Utopie und Dystopie auf dem Programm. Zwei Parallel-Sessions laden am Vormittag zum philosophischen Innehalten ein. Drei weitere Sessions wagen einen Ausblick auf große Herausforderungen, die auf demokratische Kreativität angewiesen sind: Wie wäre es, die digitale Teilhabe, Europa und den Sozialstaat zu überdenken? 

11:15-12:15

Auditorium

Podium der konkreten Utopien

Um Ideen für die nächste Gesellschaft geht es in über 20 Workshops, in denen die Zukünfte der Arbeit und der Bildung ebenso ausgelotet werden wie der Mobilität oder der Ernährung.   Das Podium der konkreten Utopien bringt die Workshop-Leiter*innen und ihre Ideen auf die Bühne, bevor es nach dem Mittagessen direkt in die Workshops geht. Hier steht der direkte Austausch zwischen Teilnehmer*innen und Workshop-Leiter*in im Mittelpunkt.  

Gastgeber: Richard David Precht, Ana Adzersen und Sven Prien-Ribcke

12:15-13:30

Oase

Gemeinsames Mittagessen

Wam Kats Aktionsküche oder Mensa  

13:30-15:30

Workshops - konkrete Utopien befragen

  • Europa | Ulrike Guérot | C 40.255
  • The ideal social security benefit system | Marjukka Turunen | C 40.165
  • Freiheit, Gleichheit, Solidarität - wie kann ein Bedingungsloses Grundeinkommen Gesellschaft verändern? | Ute Fischer | C 14.110
  • Commonismus als realistische Vision - mit Demokratisierung von Produktionsmitteln und Freiem Wissen den Kapitalismus entmachten | Anke Domscheit-Berg | C 40.704
  • Lernen! Vorfreude auf sich selbst und auf die Welt | Reinhard Kahl und Florian Schmidt | C 12.111
  • Lässt sich das Wachstumsdogma überwinden? | Niko Paech | C 14.027
  • Verkehrswende gestalten – gemeinsam, ambitioniert, konkret, verbindlich?| Martin Randelhoff | C 16.222
  • (entfällt) Die Zukunft der Arbeit und Bildung: Jura ade, hello E-Sports | Tu-Lam Pham | C 14.103
  • Deutschland neu denken. Vision für eine plurale Gesellschaft | Karim El-Helaifi | C 12.108
  • Das Neue Dorf - Vielfalt leben, lokal produzieren, mit Natur und Nachbarn kooperieren | Ralf Otterpohl | C 12.010
  • Arbeiten im Konsens | Uwe Lübbermann | C 14.102b
  • Tiny House | Van Bo Le-Mentzel, Jelta Aden, Paulin Möller, Bent Rech | OASE
  • Arbeite doch einfach wo Du willst - Remote Work als gelebte Utopie | Lasse Kroll | C 40.254
  • Banking darf nicht die Welt kosten. Das Projekt Tomorrow. | Jakob Berndt | C 16.129
  • (entfällt) Im Club der Zeitmillionäre | Greta Taubert
  • Ein Bauernhof für jede Schule – solidarische Landwirtschaft für alle! | Tanja Busse | C 14.006
  • Mosaique: Gemeinsam leben - ein Haus für alle Menschen | Corinna Krome | C 12.105
  • Mit einem ökologischeren Steuersystem Richtung Zukunft | Damian Ludewig | C 16.110
  • Digitale Bodenreform -- von dezentraler Infrastruktur und individueller Souveränität | Daniel Domscheit-Berg | C 40.256
  • Effektiver Altruismus | Henrik von Wehrden | C 14.102a
  • Lüneburg l(i)ebenswert – von der Vision zur Umsetzung konkreter Lösungen für die Zukunftsstadt | Susanne Puschmann, Karl-Henning Hohmann, Stephan Seeger, Daniel J. Lang, Philip Bernert, Annika Weiser | C 12.001
  • Social Inclusive Capitalism: Von neue Utopien, alten Menschenbildern, und möglichen Selbstkorrekturen unserer Gesellschaft| Dominique V. Dauster und Manouchehr Shamsrizi | C 40.108
  • Wie Technologie und der Mensch zu eine freiere Arbeitswelt führt | Christoph Magnussen | C 40.110
  • Wem gehört die Welt? Zukunftsorientiertes Lernen – nachhaltig und global. Die Entwicklung einer fragenden Pädagogik | Lydia Kater-Wettstädt | C 12.112
  • WirGarten - Agrar- und Landnutzungswende durch BürgerInnen | Matti Pannenbäcker und Vicky Temperton | C 12.015
  • Minitopia - Experiment soziale Permakultur | Käthe Schäfer und Stefanie Engelbrecht | C 12.009
  • (entfällt) Vielfalt feiern: Eine rassismusfreie Welt für alle | Dalia Grinfeld | C12.101a
  • Monetative/Vollgeld-Reform | Thomas Betz | C16.204

Europa | Ulrike Guérot | C 40.255

Ulrike Guérot ist seit 2016 Professorin an der Donau-Universität Krems und Leiterin des dortigen Departments für Europapolitik und Demokratieforschung. Zudem ist sie Gründerin des European Democracy Labs in Berlin. Zuvor arbeitete sie in europäischen Think Tanks in Paris, Brüssel, London, Washington und Berlin. Ihr erstes Buch „Warum Europa eine Republik werden muss! Eine politische Utopie“ erschien 2016 im Dietz-Verlag. Ihr aktuelles Werk „Der Neue Bürgerkrieg – Das offene Europa und seine Feinde“ ist im Ullstein-Verlag erschienen. Ab Oktober 2017 hat Sie die Alfred-Grosser-Gastprofessur an der Goethe-Universität Frankfurt inne.

The ideal social security benefit system | Marjukka Turunen | C 40.165

In Finland as in many European countries the current social security benefit system is very complex and a result from decades of legislational changes. The basis of the system in Finland is in the 1960´s and 1970´s. The current system is not flexible enough for todays and tomorrows working life. At the same time the amount of people that are receiving the final social benefit, social assistance, is increasing all the time. Something has to be done for the social security benefit systems.      

The Finnish basic income experiment has been running for over 1,5 years, it will end in the end of this year. The experiment has already shown the problems in our system and has brought a couple of ideas what we need to consider when renewing the social security benefit systems. For one, we need to get ride of the extensive bureaucracy and the second, we need to guarantee some basic part of the social security benefit for customers in need of support from the governement. And his basic part should be guaranteed to be payed every month at the same time and should be – not entirely unconditional but consist few (but only few) conditions.    

The work shop consists of few big questions about the future ideal social security benefit systems. Conditional or unconditional benefits, who are the receivers, how much to be payed and what is persons own responsibility for their finacial situation and where comes the governments support to the picture.      

Freiheit, Gleichheit, Solidarität - wie kann ein Bedingungsloses Grundeinkommen Gesellschaft verändern? | Ute Fischer | C 14.110

Das Bedingungslose Grundeinkommen hat in den vergangenen Jahren eine steile Karriere hingelegt. Von einer revolutionären Idee einiger Vordenker ist es in Schulbücher, Talk Shows und wenige Parteiprogramme vorgedrungen. Nicht ohne Grund wird es diskutiert: Als Alternative zur misstrauischen und demütigenden Praxis bei der jetzigen Armutssicherung, als Möglichkeit, Einkommen zu verteilen in der Arbeitswelt von morgen, als nötiger Freiraum zur Entfaltung der Persönlichkeit und Freisetzung von Kreativität oder ganz grundsätzlich als Basis für die Sicherung sozialer Nachhaltigkeit. Was ist also dran an der Idee, allen Bürgerinnen und Bürgern jeden Monat Geld auszuzahlen, ohne dass sie dafür irgendetwas unternehmen oder eine Aktivität nachweisen müssen? Welches Potenzial besitzt es, welche Risiken birgt es?  

Der Workshop beschäftigt sich mit diesem alternativen Ansatz der Sozialpolitik insbesondere unter folgenden Fragen:

 • Wie sichert ein BGE zugleich Einkommen, Anerkennung und Lebenssinn?
 • Welche Möglichkeiten stiftet ein BGE für Bildungsprozesse und die Gestaltung der Arbeit?
 • Wie verändert ein BGE Ungleichheitsverhältnisse und den sozialen Zusammenhalt?  
 • Welche Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit transportiert das BGE?  

Commonismus als realistische Vision - mit Demokratisierung von Produktionsmitteln und Freiem Wissen den Kapitalismus entmachten | Anke Domscheit-Berg | C 40.704

Anke Domscheit-Berg ist nach 15 Jahren Tätigkeit als Beraterin und Managerin bei Accenture, McKinsey und Microsoft, heute netzpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag. Die Autorin zweier Bücher publiziert in zahlreichen Medien zur Zukunft und digitalen Gesellschaft. Mit ihrem Mann, Daniel Domscheit-Berg, betreibt sie das offene Innovationslabor havel:lab in ihrem Haus im Norden von Brandenburg.

Lernen! Vorfreude auf sich selbst und auf die Welt | Reinhard Kahl und Florian Schmidt | C 12.111

Lernen ist eine Aktivität. Es ist nicht die passive Seite von Belehrung. Zum Lernen braucht es eine gute Atmosphäre. Anregungen und Gelegenheiten, an denen es sich entzündet. Wege und auch Umwege. Auch das Recht Fehler zu machen.  
All dem ist das von Reinhard Kahl initiierte „Archiv der Zukunft“ seit vielen Jahren auf der Spur. Unter anderem mit Filmen wie „Treibhäuser der Zukunft“. Aus der Resonanz auf diese Arbeiten entstand ein Netzwerk, in dem auch Florian Schmidt, Student an der Leuphana mitarbeitet.  

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Lässt sich das Wachstumsdogma überwinden? | Niko Paech | C 14.027

Der Klimawandel, das instabile Eurosystem, absehbar knapper werdende Ressourcen, Sinnkrisen sowie die Digitalisierung lassen das industrielle Wohlstandsmodell erodieren. Folglich sind die Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie auszuloten. Demnach wäre einer prägnanter Rückbau industrieller und globaler Produktionsketten vonnöten. Suffizienz, moderne Subsistenz und Regionalversorgung wären entscheidende Gestaltungsoptionen. Zudem wäre das Leben in einer Postwachstumsökonomie sesshafter, also an kerosinfreiem Glück orientiert.

Verkehrswende gestalten – gemeinsam, ambitioniert, konkret, verbindlich?| Martin Randelhoff | C 16.222

Die Zukunft der Mobilität dürfte wie viele Transformationsprozesse letzten Endes eine Melange aus getroffenen und unterlassenen gesellschaftlichen Entscheidungen sein. Das Ergebnis von Mut und Zögern. Doch wie kann man diesen tiefgreifenden Wandel gestalten? Wie sollten wir mit technischen, sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen umgehen, damit Mobilität auch in Zukunft noch sozial, ökologisch, stadt- und menschenverträglich für alle organisiert werden kann? Pläne und hehre Ziele gibt es viele, doch was ist mit der konkreten Umsetzung? Zahlreiche internationale und nationale Beispiele zeigen, dass tiefgreifender Wandel im Verkehrsbereich maßgeblich von engagierten und ambitionierten Bürgermeister*innen und der Formulierung konkreter Ziele abhängt. Wer hätte je gedacht, dass Menschen statt yellow cabs unser Bild vom New Yorker Times Square prägen werden? Dass in Sevilla innerhalb von zwei Jahren 77 km Radwege gebaut werden? Ist diese Dynamik auch auf andere Städte übertragbar? Können Stadtgesellschaft und Politik gemeinsam Verabredungen treffen, in denen konkrete Veränderungsziele festgelegt werden? Die bis auf Quartiersebene heruntergebrochen und mit konkreten Umsetzungsplänen hinterlegt werden? Und das Ganze demokratisch legitimiert und vor Ort konkret diskutiert? Kann man es schaffen, dass individuelle Interessen (bspw. der Parkplatz vor der Haustür) wieder hinter Gemeinwohlinteressen (sichere Radverkehrsinfrastruktur für alle) zurücktreten? Welche Schritte müsste man hierfür gehen?

(entfällt) Die Zukunft der Arbeit und Bildung: Jura ade, hello E-Sports | Tu-Lam Pham | C 14.103

-Die Arbeitswelt wird sich in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern, vor allem durch die künstliche Intelligenz
-Wird es dann "klassische" Berufe wie den Juristen oder Radiologen überhaupt noch geben?
-Werden wir dann alle YouTuber, E-Sportler und Crypto-Trader sein?
-Ist das aktuelle Bildungssystem dafür überhaupt vorgesehen, oder nur eine Verschwendung von Geld- und Lebenszeit?
-Was muss sich jetzt ändern?

Deutschland neu denken. Vision für eine plurale Gesellschaft | Karim El-Helaifi | C 12.108

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Und das nicht erst seit 2015. Doch Rechtsruck, die Angst vor „den Flüchtlingen“, „dem Islam“ und dem Untergang des Abendlandes bestimmen den Diskurs. Zu selten vernimmt man einen mutigen Blick nach vorne, eine Vision für die Migrationsgesellschaft. Integrationspolitik, die sich nur auf MigrantInnen fokussiert, ist nicht zeitgemäß. Wir brauchen eine inklusive Gesellschaftspolitik für alle. Wie gestalten wir eine Gesellschaft mit Teilhabe und Chancengerechtigkeit für alle? Wie kann Bildung in dem Zusammenhang neu gedacht werden? Wie kann strukturelle Diskriminierung abgebaut werden und die gesellschaftlichen Institutionen die Pluralität unserer Gesellschaft repräsentieren?

Das Neue Dorf - Vielfalt leben, lokal produzieren, mit Natur und Nachbarn kooperieren | Ralf Otterpohl | C 12.010

Die Rückgewinnung der verwüstenden ländlichen Räume, die Revitalisierung von Böden und Schaffung von Neuen Dörfern: Eine sehr konkrete und sofort machbare Vision. Damit es auch sozial spannend wird, sollten in verlassenen Gegenden zwischen 150 und 300 Leuten Bauernhöfe umbauen zu hundert genossenschaftlichen Minifarmen. Selbständiger Gartenbau in Teilzeit und Erbpacht, dazu ein oder zwei weitere Tätigkeiten in lokaler Produktion und Dienstleistung bieten ein abwechslungsreiches Leben. Die Versorgung der Stadt wird lokal gesichert, das Grundwasser wird sauber regeneriert und das lokale Klima bleibt ausgeglichen.

Arbeiten im Konsens | Uwe Lübbermann | C 14.102b

Ein Unternehmen betreiben, in dem alle Betroffenen (nicht nur die Mitarbeitenden) Mitspracherecht, ja sogar Vetorecht haben? Völlig unmöglich, damit einen funktionierenden Betrieb auf die Beine zu stellen? Es ist möglich, seit über 16 Jahren stabil, und mittlerweile in fünf Branchen. Der Gründer Uwe Lübbermann erzählt, wie - und was davon auf andere Organisationen übertragbar ist.

Tiny House | Van Bo Le-Mentzel, Jelta Aden, Paulin Möller, Bent Rech | OASE

In diesem Workshop lernst du mit Hilfe der in Rom entwickelten »Tiny House Machine«, wie man in nur 30 Minuten ein Tiny House on Wheels entwirft. Die Tiny House Machine ist ein Bastelset aus Papier, welches Le-Mentzel für das Goethe Institut Rom entwickelt hat.

Arbeite doch einfach wo Du willst - Remote Work als gelebte Utopie | Lasse Kroll | C 40.254

Die heutige Arbeitswelt ist noch immer hochgradig unflexibel und ineffizient. Obwohl es in vielen Berufsfeldern längst die technischen Möglichkeiten gibt, um die eigene Arbeit am Ort der Wahl zu erbringen, müssen täglich Millionen von Menschen über weite Strecken Pendeln. Das hat starke negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit, die Umwelt und die Stadtplanung.  Wir möchten mit euch gemeinsam überlegen, wie Arbeit primär räumlich neu gedacht werden kann. Sind aktuelle Trends wie Coworking und Remote Work dazu geeignet, unsere Arbeit in Zukunft selbstbestimmter und flexibler zu gestalten? Und könnte es sogar gelingen, abgehängte Regionen und Landstriche mit Hilfe von digitaler Technik und einer neuen Arbeitskultur wiederzubeleben?

Banking darf nicht die Welt kosten. Das Projekt Tomorrow. | Jakob Berndt | C 16.129

Tomorrow ist ein Social Business-Projekt aus Hamburg St. Pauli. Wir sind angetreten, das komplexe Thema „Nachhaltige Finanzen“ aus der Nische zu holen und zu einem treibenden Faktor bei der Lösung globaler Herausforderungen werden zu lassen. Heute ist Geld leider noch viel zu oft Teil des Problems – denn Banken finanzieren Massentierhaltung, Aufrüstung, fossile Energie und vieles mehr. Das wollen wir ändern und zusammen mit Euch die Bank von morgen entwickeln: konsequent nachhaltig, transparent und technologisch zeitgemäß. 

(entfällt) Im Club der Zeitmillionäre | Greta Taubert

Wie man den Schatz des Zeitwohlstandes hebt und nebenbei den Kapitalismus demoliert. Ein Erfahrungsbericht.

Müssenmüssenmüssen. Es ist das ewige Mantra der Leistungsgesellschaft. Wir müssen gute Noten kriegen, wir müssen einen guten Studienplatz besetzen, wir müssen viele Praktika absolvieren, wir müssen einen guten Job finden, wir müssen etwas schaffen, machen, leisten - und dann müssen wir konsumieren. Es ist jene Spirale aus Produktivismus und Konsumismus, der zu einem zerstörerischen Raubbau an natürlichen und persönlichen Ressourcen geführt hat und nur eine Richtung kennt: Höher, schneller, weiter. Wie kommen wir da raus?

Die Autorin Greta Taubert schlägt das Konzept „Zeitwohlstand“ vor. Ein Jahr lang hat sie ein Experiment gewagt und ist aus der Welt des Müssens ausgestiegen. Kann Zeit wirklich Geld sein? Was passiert, wenn man seine Zeit nicht nur als kapitalisierbare Ressource begreift, sondern als eigenständige Währung? Woher bekomme ich ein Grundeinkommen? Und warum ist Zeitwohlstand eine Superutopie? 

In ihrem Workshop berichtet sie von ihren Begegnungen und Erfahrungen im Club der Zeitmillionäre - und nimmt gern Neumitglieder auf. 


Ein Bauernhof für jede Schule – solidarische Landwirtschaft für alle! | Tanja Busse | C 14.006

Essen ist mehr als Sattwerden, und Landwirtinnen und Landwirte sind mehr als Rohstoffproduzenten für eine global agierende Industrie, die Milliardengewinne auf Kosten von Menschen, Tieren, Umwelt und Klima generiert. Aber anders essen ist möglich! Wir müssen dazu die Kluft zwischen Konsumenten und Produzenten schließen und gemeinsam Verantwortung für unser Essen übernehmen und dabei voneinander lernen. So sollte jede Schule einen eigenen Bauernhof bekommen, auf dem Lehrer und Schüler gemeinsam mit den Landwirten planen, anbauen, ernten, kochen und essen. Das fördert Vielfalt auf den Feldern und auf den Tellern! Diese Kooperation ließe sich ausweiten, auf Unis, Unternehmen, Nachbarschaften. Die Utopie: Solidarische Landwirtschaft für alle!

Mosaique: Gemeinsam leben - ein Haus für alle Menschen | Corinna Krome | C 12.105

Weltoffen, kommunikativ, lebendig, verbindend. Die ganze Welt ist vernetzt, aber niemand kennt sich wirklich. Das mosaique ist ein Haus auf über 750m2 mitten in Lüneburg, dass das ändert. Die Vision einer friedlichen Welt, in der unterschiedliche Herkunft, unterschiedliche Kulturen, Religionen, Ideen, Ideale und Einstellungen als etwas Positives und Wünschenswertes gesehen werden, wird hier gemeinsam gestaltet . In diesem offenen, geschützten Raum kommen Menschen aus aller Welt und mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen zusammen, lernen sich kennen und sind gemeinsam kreativ. "Hier kommt man einmal hin und nicht wieder weg.

Mit einem ökologischeren Steuersystem Richtung Zukunft | Damian Ludewig | C 16.110

Steuern steuern, sie haben Einfluss darauf, was wie produziert wird und wer wie viel bekommt – genauso wie Steuervergünstigungen bzw. Subventionen. In Deutschland finanziert sich der Staat vor allem durch Steuern und Abgaben auf Arbeit und kaum durch solche auf natürliche Ressourcen. Zudem gibt es in Deutschland pro Jahr über 50 Mrd. Euro an umweltschädlichen Subventionen. Allen Lippenbekenntnissen zum Trotz werden Klimaschutz und Energiewende so blockiert bzw. ausgebremst. Diese Subventionen sollten daher zügig abgebaut werden. Außerdem sollte die Nutzung natürlicher Ressourcen stärker besteuert werden. Erstattet man die daraus entstehenden Einnahmen pro Kopf an Bürgerinnen und Bürger sowie pro Beschäftigtem an Unternehmen zurück, werden Anreize die Natur zu schonen und Arbeitsplätze zu schaffen mit einer sozialeren Verteilung kombiniert. 

Digitale Bodenreform -- von dezentraler Infrastruktur und individueller Souveränität | Daniel Domscheit-Berg | C 40.256

Daniel Domscheit-Berg ist ein deutscher Informatiker und Aktivist. Er setzt sich fuer Themen rund um Informationsfreiheit und Transparenz ein, arbeitetet an der Dezentralisierung des Internets und ermaechtigt Kinder zu Gestaltern der digitalen Gesellschaft zu werden.

Effektiver Altruismus | Henrik von Wehrden | C 14.102a

In Zeiten von wachsender monetärer Ungleichverteilung sollten wir uns fragen, was wir selbst tun können für eine gerechtere Welt? Immer mehr Menschen haben die Freiheit zu entscheiden, was sie mit ihrem Leben tun wollen. Auch wenn das Pro-Kopf-Einkommen im Durchschnitt steigt, so verteilt sich das Meiste des globalen Kapitals auf immer weniger Menschen, und nicht alle Menschen sind bereit anderen zu helfen. Altruismus hat z.B. in Form von Spenden und Wohltätigkeitsorganisationen eine lange Tradition. Trotz den positiven Aspekten des Wunsches anderen zu helfen müssen wir uns aber auch fragen, wie wir am Besten helfen können. Korruption und falsche moralische Werte von Hilfsorganisationen führen zu komplexen Debatten, und manche Spende von Nahrungsmitteln hat lokale sozial-ökonomische System zerstört. Wie sollen wir helfen, und warum? Wie helfen wir am Besten? Und was sind die langfristigen Folgen und Erfolge?

Lüneburg l(i)ebenswert – von der Vision zur Umsetzung konkreter Lösungen für die Zukunftsstadt | Susanne Puschmann, Karl-Henning Hohmann, Stephan Seeger, Daniel J. Lang, Philip Bernert, Annika Weiser | C 12.001

Seit 2015 arbeiten Stadtgesellschaft, Universität und Verwaltung intensiv an der „Zukunftsstadt Lüneburg 2030+“. Gemeinsam mit vielen Bürger*innen und Studierenden entstanden aus großen Visionen konkrete Ideen, um diese Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Unsere 17 Lüneburger Lösungen liefern erste Antworten auf Fragen wie diese: Wie wohnen wir im Lüneburg der Zukunft? Wie können sich Lüneburger*innen ihre eigenen Lieblingsorte in der Innenstadt schaffen? Wie bringen wir Klimaanpassung und Denkmalschutz in Einklang? Wie kommen schön, schnell und grün wir von A nach B? Im Workshop möchten wir diese Lösungsansätze gemeinsam weiterdenken und so den nächsten Schritt Richtung Zukunftsstadt gehen.  

Social Inclusive Capitalism: Von neue Utopien, alten Menschenbildern, und möglichen Selbstkorrekturen unserer Gesellschaft| Dominique V. Dauster und Manouchehr Shamsrizi | C 40.108

"Es lassen sich im 21. Jahrhundert keine Utopien (mehr) schreiben. Wir müssen die Suche nach unseren wünschenswerten Zukünften weg vom “Nirgendwo”, hin zum “Irgendwo” steigern, um die “Irrelevanz des Ortes, die globale Ortlosigkeit” (Helmut Willke) der Digitalen Transformation verarbeiten zu können. Dieses Atopia kann aus dem Herzen des Kapitalismus kommen, wie es Friedensnobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus beschreibt: Anhand seiner 7 Prinzipien des Social Business und am Beispiel der preisgekrönten sozialunternehmerischen Spin-off-StartUps RetroBrain beobachten und entwickeln wir gemeinsam theoretische Fragmente und praktische Handlungsempfehlungen für einen neuen, inklusiven Kapitalismus für unsere Epoche - und erleben erstaunt die Aktualität altehrwürdiger Selbstbetrachtungen des Menschen."

Wie Technologie und der Mensch zu eine freiere Arbeitswelt führt | Christoph Magnussen | C 40.110

Es ist das unbekannte, das Angst macht. Nicht zu wissen was genau auf uns zukommt, führt zu Unsicherheit. Trotzdem gibt es Prognostiker die meinen, dass in ein paar Jahre, es keine Jobs für Menschen mehr geben wird. Sondern, dass die Roboter uns überlaufen und künstliche Intelligenz etwas böses vorhat.  Doch was wir viel zu wenig erkennen, ist die Freiheit die diese neuen Technologien uns, allein in den letzten zwei Jahrzehnten erlaubt haben. Viel mehr als je zuvor können wir entscheiden wann, wie, wo und am wichtigsten woran wir arbeiten möchten. Heutzutage können wir von Ort, Gerät und Zeit unabhängig arbeiten. Natürlich führt es dazu, dass wir auch viel mehr Verantwortung in diese autonome Art von Arbeit haben, aber dafür bietet diese Freiheit eine viel mehr ausgeglichene Balance zwischen Arbeit, Freizeit und Familie. Arbeit ist Teil der Sinn des Lebens. So schnell wird die Arbeit nicht verschwinden.  Wie sieht die Zukunft der Arbeit aktuell aus? Das weiß keiner genau. Aber momentan, haben wir die Möglichkeit, dieses Bild mitzugestalten und zu formen. Wir haben die Freiheit unsere eigene zukünftige Arbeit zu entwerfen.

Wem gehört die Welt? Zukunftsorientiertes Lernen – nachhaltig und global. Die Entwicklung einer fragenden Pädagogik | Lydia Kater-Wettstädt | C 12.112

Die Entwicklung einer fragenden Pädagogik  
… oder eine der vielen Antworten. Dieser Workshop soll ausgehend von Ansätzen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, globalen Lernens und philosophischen Lernens die Idee einer fragenden Pädagogik betrachten. „Die fragende Lehrart ist der vortragenden vorzuziehn“ sagte schon der stettinische Oberlehrer Hüser 1840.  Weitergedacht: Was wäre, wenn es in Schule und Unterricht nicht darum ginge, ausschließlich Antworten zu vermitteln, sondern Kinder und Jugendliche zu ermutigen, ihre Fragehaltung beizubehalten und sogar weiterzuentwickeln? Was wäre, wenn die Grundfragen der Menschheit (wieder) zum Ausgangspunkt pädagogischer Überlegungen würden? Diesen Gedanken wollen wir im Rahmen des Workshops anhand der Bearbeitung exemplarischer Fragen Raum geben.

WirGarten - Agrar- und Landnutzungswende durch BürgerInnen | Matti Pannenbäcker und Vicky Temperton | C 12.015

Erste Szene: Bürger schließen sich zu einer Genossenschaft zusammen. Das Ziel: Eine ganzjährige Versorgung mit wöchentlich frischer Gemüsevielfalt aus dem "eigenem" Garten. Die erste WirGarten Genossenschaft wurde in Lüneburg gegründet und zählt inzwischen knapp 350 Mitglieder. Aktuell wird ein Open Social Franchise System entwickelt, welches BürgerInnen ermöglicht, sehr einfach ihr eigene WirGarten Bürger-Gemüse-Genossenschaft vor Ort aufzubauen. Kurz: Die Agrarwende selber zu machen.
Zweite Szene: Die (scheinbare) Unvereinbarkeit von Nahrungssicherung und Biodiversität erfordert ebenso eine Landnutzungswende. Eine nachhaltige Lösungsperspektive für unser „crowded planet“ bietet das Renatuierungs- projeckt „COMMONLAND The four returns“, wo eine Zonierung der Landschaft in intensiv-genutzer (sharing), extensiv-genutzter (sharing) und geschuützem Raum (sparing) vier Ergebnisse liefern kann: der Wiederkehr von sozialem, natürlichem und finanziellem Kapital und Inspiration für ein gutes Leben.  
Wer? Matti Pannenbäcker (Unternehmensberater und Vorstandsmitglied WirGarten Lüneburg eG) und Vicky Temperton (Leuphana Universität, Professur für Ökosystemfunktionen und Leistungen; Vorsitzende Aufsichtsrat WirGarten Lüneburg eG)   

Minitopia - Experiment soziale Permakultur | Käthe Schäfer und Stefanie Engelbrecht | C 12.009

Permakultur ist ein uraltes Denkprinzip, welches auf die Schaffung funktionierender, sich selbst erhaltender Ökosysteme zielt. Auf Minitopia versuchen wir das Konzept der Permakultur ganzheitlich umzusetzen, um einen autarken urbanen Raum zu gestalten. Nachdem wir Garten, Werkhalle und co. bereits größtenteils so gestaltet haben, möchten wir nun gemeinsam mit euch einen Schritt weiter gehen und versuchen die Gestaltungsprinzipien der Permakultur auf soziale Prozesse zu übertragen.

(entfällt) Vielfalt feiern: Eine rassismusfreie Welt für alle | Dalia Grinfeld | C12.101a

Dalia Grinfeld ist die gewählte Präsidentin und Gründungsmitglied der Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD), die rund 25.000 jüdische Studierende und junge Erwachsene in Deutschland vertritt. Darüber hinaus leistete sie jahrelang großes Engagement bei der interreligiösen Initiative JUGA (Jung, Gläubig, Aktiv), als Präsidentin des Bund Jüdischer Studenten Baden e.V, in einer Jugendpartei, als Jugendleiterin der ZWST e.V. und vielen weiteren politischen und gesellschaftlichen Organisationen.  Sie hat Politische Wissenschaften und Jüdische Studien an der Universität Heidelberg, sowie Universidad de Buenos Aires und am Interdisciplinary Center Herzliya studiert. Sie arbeitet derzeit als Politische Beraterin für die EU-Ratspräsidentschaft. 

Monetative/Vollgeld-Reform | Thomas Betz | C16.204

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung wird der übergrosse Anteil unserer Zahlungsmittel nicht etwa von der Zentralbank ausgegeben, sondern von privaten Geschäftsbanken, mit allen Konsequenzen: Kredite setzen nicht etwa Ersparnisse voraus, vielmehr wird das erforderliche Geld im Moment der Kreditgewährung erzeugt, "geschöpft". Zinsen müssen aber trotzem bezahlt werden und für den Fall, dass der Kreditnehmer den Kredit nicht bedienen kann, sind die Sicherheiten trotzdem weg. Wie alle Geldschöpfer können auch die privaten Geschäftsbanken mit dem von ihnen erzeugten Geld "einkaufen gehen" und sich Ressourcen aneignen, als die einzigen im Wirtschaftskreislauf, die dieses Privileg geniessen. Dem Staat entgehen durch diese Praxis alljährlich Milliarden. Der grösste Teil der Staatsverschuldung könnte beseitigt werden, wenn es anders wäre.   Diese Ungleichheit und Ungerechtigkeit ist aber noch gar nicht das grösste Problem: Die immer häufiger und intensiver werdenden Krisen und drohenden Systemzusammenbrüche sind das eigentliche und immer drängender werdende Problem unseres defizitären Finanzsystems, das dringend einer Rundumerneuerung bedarf. Eine Änderung des gegenwärtigen Zustandes, eine Reform des Geldsystems hin zu einem sog. Vollgeld-System ist eine sehr konkrete Utopie, der wir uns im Workshop nähern und die wir diskutieren wollen.

16:00-18:30

Forum und Oase

Utopie-Café: konkrete Utopien entwerfen

Utopie-Café  

Moderation: Laura Martin und Jakob Kohlbrenner    

Der Nachmittag ist für ein Utopie-Café reserviert, das aus jedem Workshop fünf Fragen weiterdenkt. So gewinnen die Utopie-Entwürfe an Substanz und entwerfen zugleich ein Panorama aus Fragen an die nächste Gesellschaft. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, sich darüber auszutauschen und können frei wählen, ob sie Fragen aus dem eigenen Workshop vertiefen oder Anliegen aus den anderen Workshops reflektieren möchten.   

18:30-20:15

Oase

gemeinsames Abendessen

Wam Kats Aktionsküche und vegetarisches Grillen

20:15-21:45

Auditorium

Orte schaffen. Mit einem anderen Generationenverhältnis für eine andere Bildung

Ein Brainstorming mit Van Bo Le-Mentzel, Daniel Domscheit-Berg, Matthias Barth, Corinna Krome, Leander Scholz sowie Videoeinspielungen von aufregenden Orten der Bildungserneuerung.  

Gastgeber: Reinhard Kahl  
In Kooperation mit dem Archiv der Zukunft  

Schulen und andere Bildungseinrichtungen sollten Orte der Erneuerung werden, nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern der Gesellschaft. Wie geht das? Es ist an der Zeit eine starke, neue Debatte über „Bildung“ zu initiieren! Und zwar eine mit vielen Stimmen und mit dem Ziel ungewöhnlicher Bündnisse. Die Schulen und andere Bildungseinrichtugen zu Laboren der gesellschaftlichen Erneuerung machen! 


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