Carla Lonzi

Nachdem sich Lonzi  1969 mit ihrer experimentellen Interview-Montage  Autoritratto/Selbstbildnis - Zur italienischen Kunst um 1967 (dt. Gachnang & Springer 2000) von der Kunstkritik verabschiedet hat, avanciert sie mit der 1970 von ihr mitgegründeten Gruppe Rivolta Femminile zu einer emblematischen Figur der italienischen Frauenbewegung. Das Buch zeichnet anhand ausgewählter Texte diesen Weg Lonzis von der Kunstkritikerin zur feministischen Theoretikerin nach. Das Buch enthält ebenso sezierende Analysen des Kunstbetriebs und der Frauenbewegung wie dezidierte Vorstellungen, wie eine Emanzipation der Frau möglich ist. Vor dem Hintergrund (stets) aktueller Genderdebatten sind Lonzis Texte und Analysen in ihrer Verbindung von Marxismus und Feminismus unausgesetzt relevant. 

Herausgegeben wird das Buch von Giovanna Zapperi, Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Genf. In ihrer Einleitung zeigt sie Lonzis Weg der "Selbstbewusstwerdung" auf. In einem Nachwort gehen Isabel Mehl und Oona Lochner anhand relevanter Stichworte der Frage nach, was es heißt, Lonzi heute zu lesen. 

Carla Lonzi, Selbstbewusstwerdung. Schriften zu Kunst und Feminismus, hg. v. Giovanna Zapperi, mit einem Beitrag von Oona Lochner und Isabel Mehl, b_books, 189 Seiten, Berlin 2021. Aus dem Italienischen von Henrieke Markert, Catrin Dingler und Clemens Krümmel.

Das Buch ist erschienen in der b_books-Verlagsreihe "PoLYpeN. Kritik der Kunstkritik", hrsg. von Sabeth Buchmann, Helmut Draxler, Clemens Krümmel, Susanne Leeb.

ISBN-13: 978-3-942214-42-1

Das Buch ist im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs "Kulturen der Kritik" an der Leuphana Universität Lüneburg entstanden und ist mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft gedruckt.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Giovanna Zapperi:
Selbstbewusstwerdung, Einleitung

 

Texte von Carla Lonzi:

Die Documenta im Museum Friedericianum in Kassel
Die Gibigianna von Pinot Gallizio
Die Einsamkeit des Kritikers
Eine brauchbare Kategorie
Gespräche: Carla Lonzi und Carla Accardi
Giulio Paolini
Werke von Luciano Fabro
Die Biennale von Venedig und der Protest gegen sie
Kritik ist Macht
Das Manifest von Rivolta Femminile
Die Abwesenheit der Frau bei der Verherrlichung männlicher Kreativität
Zur Bedeutung der Selbstbewusstwerdung in feministischen Gruppen
Gedankenweg
Der Mythos der Kultur
Italienische Identität

Oona Lochner, Isabel Mehl:
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