Leuphana an neuem Zukunftslabor Wasser beteiligt

23.09.2022 Lüneburg/Oldenburg. Das niedersächsische Zukunftslabor Wasser hat jetzt am Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN) seine Arbeit aufgenommen. Die Einrichtung verfolgt das Ziel, das Wassermanagement nachhaltig, ressourcenschonend und effizient zu gestalten. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung fördern das Zukunftslabor mit 3,7 Mio. Euro für fünf Jahre. Die Leuphana Universität Lüneburg ist mit einem Teilprojekt an dem Vorhaben beteiligt.

Die Lüneburger Wissenschaftler Prof. Dr. Jens Heger und Marvin Hempel vom Institut für Produkt- und Prozessinnovation beschäftigen sich mit der küstennahen Entwässerung, Bewässerung und Energieoptimierung. Dabei bringen sie ihre Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Projekt Schöpfwerk 4.0 ein, das darauf abzielt, Kosten- und CO2-optimierte Ablaufpläne für Schöpfwerke zu erstellen. Dafür berücksichtigen die Forscher Daten aus unterschiedlichsten Quellen, mit deren Hilfe sie mathematisch optimierte Betriebspläne für die Anlagen berechnen. Der jährliche Energiebedarf solcher Anlagen ist nicht trivial: Beispielsweise verbrauchen allein die Schöpfwerke im Bereich des Unterhaltungsverbandes Kehdingen an der Unterelbe jährlich bis zu 3 Millionen Kilowattstunden Energie.

Bei der Übergabe des Förderbescheides in Oldenburg betonte Wissenschaftsminister Björn Thümler: „Um uns den häufiger werdenden Situationen von Mangel und Überfluss zu stellen, brauchen wir nicht zuletzt ein intelligentes Wassermanagement. Das kann nur mit fortschrittlichen digitalen Werkzeugen wie den Methoden der künstlichen Intelligenz erfolgreich sein.“ Er freue sich sehr, dass sich die einschlägigen wissenschaftlichen Akteure in Niedersachsen im Zukunftslabor Wasser des ZDIN zusammengeschlossen haben.

Das Projektkonsortium des Zukunftslabors Wasser umfasst neun wissenschaftliche Einrichtungen und zahlreiche Praxispartner. Vertreten sind u. a. die Disziplinen Wasserwirtschaft, Wasserbau, Hydrologie, Küsteningenieurwesen, Umweltsystemwissenschaft, Informatik, Sensorik sowie Planungs- und Politikwissenschaften. Geographisch decken die antragstellenden Institutionen das Land Niedersachsen von der Küste über das Binnenland bis zur Harzer Mittelgebirgsregion ab. Sprecher des Zukunftslabors ist Prof. Dr. Oliver Zielinski von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.