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Valentin Feneberg mit Klaus J. Bade-Preis für Migrationsforschung ausgezeichnet

25.11.2025 Dr. Valentin Feneberg blickt nicht nur aus Sicht der Sozialwissenschaften auf Migration und Migrationspolitik, sondern integriert auch die Perspektive der Rechtswissenschaften. Zudem ist es ihm ein Anliegen, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gesellschaft zugänglich zu machen. Für dieses umfassende Engagement wurde der Wissenschaftliche Mitarbeiter der Leuphana jetzt mit dem Klaus J. Bade-Preis ausgezeichnet.

©Humboldt Universität Berlin
Valentin Feneberg (mit Blumen) bei der Verleihung des Bade-Preises im Kreis der Jury (von links): Gökçe Yurdakul, Aileen Edele, Efpraxia Dermitzaki, Pauline Endres de Oliveira, Herbert Brücker

Der Klaus J. Bade-Preis würdigt herausragende und innovative Leistungen auf dem Gebiet der Migrations- und Integrationsforschung. Aber nicht nur das. „In Anlehnung an das Wissenschaftsverständnis von Klaus J. Bade werden Leistungen, die eine öffentliche Resonanz im Sinne eines Wissenschaftstransfers („Third Mission“) erzeugt haben, besonders gewürdigt“, heißt es in der Ausschreibung. Das Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität vergibt den Preis jährlich gemeinsam mit der gemeinnützigen Hertie-Stiftung.

„Mein Ziel ist es, Brücken zwischen Sozial- und Rechtswissenschaften zu bauen und damit den Dialog und den Wissenstransfer zwischen den Disziplinen zu fördern“, sagt Valentin Feneberg. In seiner Dissertation untersuchte er beispielsweise, wie Gerichte Herkunftslandinformationen in Asylverfahren ermitteln und verwenden. „Dabei habe ich die juristische Perspektive ernst genommen, ohne mein sozialwissenschaftliches Erkenntnisinteresse aus den Augen zu verlieren“, erklärt der Migrationsforscher. Seine Forschungsergebnisse wurden so auch in der Rechtswissenschaft und der Rechtspraxis anschlussfähig. Durch Interviews und andere mediale Formate versucht er außerdem, diese Ergebnisse in den öffentlichen Diskurs einzubringen.

„Der Preis ermutigt mich, auch weiterhin interdisziplinär zu arbeiten und politische Entwicklungen evidenzbasiert und kritisch zu kommentieren“, sagte Feneberg bei der Preisverleihung in Berlin.

Valentin Feneberg ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Leuphana und Mitherausgeber der Zeitschrift für Flucht- und Flüchtlingsforschung. „Aktuell befasse ich mich mit der europäischen Migrations- und Asylpolitik und insbesondere mit der Rolle von Gerichten in liberalen Demokratien“, erläutert er. Vor seiner Tätigkeit an der Leuphana Universität Lüneburg war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) in Berlin sowie Forschungskoordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Integrative Research Institute Law & Society an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2024 hielt Valentin Feneberg sich als Gastwissenschaftler am Refugee Studies Centre und am Centre for Socio-Legal Studies an der Universität Oxford auf. Sein Buch „Die Heimat der Anderen“ über Herkunftslandinformationen in Asylverfahren wurde mit dem Humboldt-Preis 2024 und dem Dietrich-Thränhardt-Dissertationspreis 2025 ausgezeichnet. 

Benannt ist der Preis nach Prof. Dr. Klaus J. Bade, der als Pionier der Migrationsforschung gilt. Bis 2007 lehrte er Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück. Dort gründete er das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), zudem ist er Gründungsvorsitzender des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). Für sein Engagement in Forschung und kritischer Politikbegleitung hat Bade das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse erhalten. 

Der Klaus J. Bade-Preis, der von der Hertie-Stiftung finanziert und durch das BIM verliehen wird, richtet sich an Forschende in frühen wissenschaftlichen Karrierephasen, die sich durch herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Migrations- und Integrationsforschung verdient gemacht haben. Er ist mit 7.500 Euro dotiert.