Ziel und Selbstverständnis

Mit der Gründung des Netzwerkes wollen wir dem Phänomen der gläsernen Decke in den Popular Music Studies im deutschsprachigen Raum etwas entgegensetzen. Denn obwohl die Studierendenzahlen der Universitäten mit entsprechenden Studiengängen ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis oder sogar einen höheren Anteil weiblicher Studierender aufweisen, zeigt ein Blick auf Stellenbesetzungen, Fachgesellschaften, Konferenzen und auch Publikationen ein anderes Bild. Unser Ziel ist es, Frauen* in diesem Forschungsbereich sichtbar(er) zu machen und ihnen Vernetzungs- und Beratungsmöglichkeiten zu bieten.

Wir wollen dadurch alle Netzwerkteilnehmerinnen* befähigen, Herausforderungen und Barrieren des Arbeitsbereiches Wissenschaft zu bewältigen und aktiv am Abbau struktureller Ungleichheiten des Wissenschaftssystems mitzuwirken. Somit trägt das Netzwerk auch zum übergeordneten Ziel der Erhöhung des Frauenanteils in der Wissenschaft und der Schaffung von Chancengleichheit bei.

Das Netzwerk soll die Teilnehmerinnen* bestärken, sich bewusster mit sozialen Beziehungen und Strukturen im Wissenschaftsbetrieb auseinanderzusetzen, sich darüber auszutauschen und Handlungsstrategien zu entwickeln. Hier setzten wir nicht nur darauf, bestehende Kontakte zu intensivieren, sondern ein niederschwelliges Angebot zu schaffen, das eine Grundlage für weitere Vernetzungen und Orientierung im Fach bieten und die eigenen Handlungskompetenzen erweitern kann. Wir verfolgen somit Maßnahmen, die sowohl auf die individuelle Förderung von Fähigkeiten und Kompetenzen abzielen, als auch durch Vernetzung, Sensibilisierung und Veränderung der Institutionen und Wissenschaftskultur von innen zu einer langfristigen strukturellen Veränderung beitragen.

Für wen ist das Netzwerk?

Das Netzwerk richtet sich an Frauen*, die sich aus verschiedenen disziplinären Perspektiven mit Aspekten populärer Musik(kulturen) beschäftigen. Unsere Angebote und Veranstaltungen adressieren dabei insbesondere Frauen*, die sich in der Early Career Phase ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befinden, welche den Übergang vom Studium zur Promotion bis hin zum frühen Postdoc umfasst.

Während sich das Netzwerk explizit an Menschen richtet, die sich als Frauen* identifizieren, wollen wir dabei Geschlecht jedoch nicht als isolierte Kategorie betrachten, sondern verfolgen eine intersektionale Perspektive. So werden unter anderem Care-Verpflichtungen, Migrationserfahrungen und familiärer Bildungshintergrund als wichtige Faktoren mit einbezogen. Das Netzwerk soll Wissenschaftlerinnen* aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen zusammen bringen und verfolgt dabei einen partizipativen Ansatz. Dieser zielt darauf ab, gemeinsam Angebote zu konzipieren und durchzuführen, die sich möglichst nah an der Lebens- und Alltagspraxis der Netzwerkteilnehmerinnen* orientieren. Wir möchten gemeinsam eine Atmosphäre schaffen, in der wir uns gegenseitig unterstützen und sich hierbei alle in dem ihnen möglichen Maße einbringen.

Du möchtest Teil  des Netzwerkes werden? Schreib uns einfach eine E-Mail. Wir nehmen dich gerne in unseren Verteiler auf und informieren dich regelmäßig mit Angeboten aus dem Netzwerk. 

Die programmatische Ausrichtung

Wir möchten gemeinsam mit unseren Mitgliedern ein bedarfsorientiertes Programm schaffen, welches allen Partizipation und Vernetzung ermöglicht. Mit unserem Veranstaltungsangebot möchten wir dem Mangel an weiblichen Vorbildern, Informationsangeboten, Safe Spaces zur Vernetzung und gegenseitigem Empowerment, entgegenwirken. Dafür veranstalten wir Workshops und Coachings mit Expertinnen verschiedener Themen wie z.B. Drittmittelakquise und Stipendien, Publizieren und Lehre, oder auch Karriereplanung, Profilbildung, Familie und Wissenschaft, Mental Health/Resilienz und Work-Life-Balance. Darüber hinaus planen wir Veranstaltungen im Rahmen von Fachtagungen der Popular Music Studies und wollen bei regelmäßigen Treffen zum informellen Austausch zusammenkommen.

Spring School

24.03. - 26.03.2022

Nachbericht zur Spring School 2022:

Im März 2022 hatten 20 Teilnehmerinnen des Netzwerks erstmals die Chance in Präsenz bei unserer Spring School an der Leuphana Universität Lüneburg zusammen zu kommen. Die Begegnung, Vernetzung und der Austausch in der Gruppe fand an drei Tagen in Form von Workshops, Inputs und Gruppendiskussionen zu den Themen Karriereplanung, Finanzierung und Mental Health statt. Zu Gast waren Prof.’ Dr.’ Susanne Binas-Preisendörfer (Universität Oldenburg), Prof.’ Dr.’ Barbara Hornberger (Hochschule Osnabrück) und Prof. Dr.’ Alenka Barber-Kersovan (Leuphana Universität Lüneburg), sowie der Lehrservice und das International Office der Leuphana. Dank unserer Referent*innen konnten die Themenbereiche vertiefend besprochen werden und viele Fragen rund um den Wissenschaftsbetrieb geklärt werden.
Obwohl viele Hürden und Herausforderungen benannt wurden, hat der intensive Austausch in vielerlei Hinsicht eine produktive Auseinandersetzung ermöglicht und aufgezeigt, dass wir in diesen Punkten nicht alleine da stehen. Wir durften feststellen, wie bereichernd der Austausch zu unserer Arbeitspraxis ist und wie viel wir voneinander lernen und mitnehmen können. Nicht zuletzt hat der Workshop von Anne Löhr zum Thema Mental Health viele wichtige Tools vermittelt, die auch in schwierigen Phasen dabei helfen, einen klaren Kopf zu bewahren und den Weg in der wissenschaftlichen Karriere erfolgreich  zu beschreiten.
Die Tage fanden einen schönen Ausklang bei Dinner & Drinks. Wir freuen uns auf die kommenden Veranstaltungen mit euch!

Online-Workshops

Workshop

„Know Your Rights“: Arbeitsrechte & Befristung
Freitag, 27.10.2023, 12:00-16:00 (online, via Zoom)

Wie lange ist eine befristete Beschäftigung an der Hochschule möglich? Können frühere Erfahrungen bei einer neuen Arbeitsstelle berücksichtigt werden? Welche Ansprüche ergeben sich aus Care- und Sorgearbeit?

Beschäftigungsverhältnisse an der Hochschule werfen zahlreiche rechtliche Fragen auf, für die oft nur unzureichende Antworten vorliegen. Unser interaktiver Workshop informiert deshalb zu Fragen rund um das Thema Beschäftigungsverhältnisse. Ihr erhaltet einen Überblick über verschiedene Beschäftigungsformen, sowie Fragen der Kranken-, Renten- und Sozialversicherung. Dabei werden auch die Spezifika von Stipendien thematisiert. Außerdem erhaltet ihr einen Crashkurs in arbeitsrechtlichen Grundlagen rund um das Wissenschaftszeitvertraggesetz (WissZeitVG) sowie das Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge (TzBfG). Auch Fragen rund um die Einstufung nach TV-L, Anrechnungen Vorerfahrungen (In- und Ausland) sowie die Anrechnung von Auszeiten (z.B. aufgrund von Care-Verpflichtungen) werden thematisiert. Darüber hinaus bietet der Workshop Ressourcen, Kontakte und Beratungsstellen für weiterführende Informationen sowie Möglichkeiten für Austausch und Vernetzung.

Teilnehmerinnen* sind herzlich willkommen ihre Fragen rund um das Thema Beschäftigung an der Hochschule mit einzubringen.

Referentin: Kathrin Meißner (Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft)

Kathrin Meißner ist Historikerin und Humangeographin, mit Leidenschaft Gewerkschafterin und wissenschaftspolitische Aktivistin u.a. beim Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft. Aus ihrer vorigen Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte und in der Promovierendenvertretung verbindet sie Kenntnisse und Erfahrungen zu Arbeits- und Qualifikationsbedingungen sowie Chancen(un)gleichheit in der Hochschulbildung. Ein vertrauensvoller, offener und diskriminierungsfreier Umgang ist ihr wichtig. Kathrin Meißner schließt derzeit ihre Promotion in der Stadtforschung an der TU Berlin ab.

Anmeldung bis 1. Oktober 2023 via Email unter earlycareerwomen@leuphana.de

Die Teilnahme ist kostenlos.
Der Workshop richtet sich an Teilnehmerinnen* des Netzwerk Early Career Women* in Popular Music Research. Bei Interesse nehmen wir dich gerne in das Netzwerk auf.

 

Finanzierung

Das Netzwerk wird gefördert durch die Mariann-Steegmann-Foundation, die Gesellschaft für Popularmusikforschung (GfPM), IASPM D-A-CH und den Fonds “Gleichstellung” der Leuphana Universität Lüneburg.

Kontakt

Für Fragen zum Netzwerk wenden Sie sich bitte an:  earlycareerwomen@leuphana.de

Projektverantwortliche:

Prof. Dr. Monika Schoop
Dr. Melanie Ptatscheck